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Die im Dunkeln leben vergisst man schnell …

Die im Dunkeln leben vergisst man schnell …

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Die im Dunkeln leben vergisst man schnell …

… das gilt in Skandinavien für Stockholmer. Zu dunkel dort im Winter, da kann man nicht wohnen.
Die Zeit der Polarnacht ist die Zeit des Lichtes und auch der Fotografie.
Der Wind des arktischen Winters formt bizarre Skulpturen in ein
orange blaues magenta farbendes Licht. Eine Vernissage der polaren Naturgewalten beginnt, wenn die Sonne den Horizont wieder überschreitet.
Schneekristalle fliegen wie kleine Elfen in der Luft umher und glitzern
in den ersten Sonnenstrahlen, der Schnee knarrt wie ein alter Dielenboden unter den Füßen, Eisskulpturen spalten das Licht in seine Spektralfarben auf und die Luft zu atmen ist ein köstlicher Genuss.
Foto bei -31 Grad - hört sich kalt an, ist es ja irgendwie auch - und noch kälter bei Wind.
Ob man allerdings friert ist nicht nur eine Frage der Kleidung und Aktivität sonder auch eine der Einstellung - und anatomisch fair betrachtet ein Frage des Geschlechtes.
Frauen frieren leichter als Männer, 15% dünnere Haut, weniger Muskelmasse mehr Körperfett - grundsätzlich ist es so. Fett speichert Wärme, Muskeln generieren sie.
Wer wenig Fett hat, bescheidene Muskulatur und sich modisch körperbetont kleidet hat es schwer warm zu sein/werden. Dünne Männer sollten also nicht baufrei mit Segelschuhen im Winter in der Polarregion rum schlendern - soll ja Einige geben.
Wer allerdings gut gekleidet ist, sich bewegt und sich gedanklich nicht nur um die Kälte kümmert ( Wer Angst zu frieren hat, der wird frieren - da es ja nichts besseres gibt als die Erfüllung der eigenen Erwartung und Vorhersage - man hat dann nämlich mal wieder Recht, das ist doch toll…
"Siehst du ich frier, hab ich doch gesagt" :)
kann selbst bei diesen Temperaturen viele schöne Stunden draußen verbringen - ohne das ihn der Kältetod plötzlich überrascht, ja es ist sogar möglich ins schwitzen zu kommen - allerdings passiert das nicht wenn man bewegungslos auf der Stelle verharrt - am besten mit kurzen Hosen - und versucht seinen Puls auf max 5 Schläge pro Minute runter zufahren. Da geht dann ganz schnell gar nichts mehr.
Die Polarnacht kann also sehr schön sein - hell und warm.

Akkajaure Region, Nordschweden, Ende Januar, -31 Grad,
komplett menschenleer aber schön für die Menschenseele ….

Kommentare 62

  • schnuffel91 4. Mai 2012, 21:24

    Traumhaft.
  • Corinna Bosien 10. März 2012, 18:19

    ...die Sonne als Glücksstern...
    Mir gefällt hier auch ganz besonders, wie die Oberfläche des Schnees glitzert...tja...Frau halt...alles was glitzert zieht mich magisch an :-)
    Liebe Grüße
    Corinna
  • Nicola Stein 23. Februar 2012, 22:59

    Die schwungvollen Linien des Vordergrundes machen dieses "Lichtbild" (Bild des schönen Lichts) für mich besonders interessant.
    LG Nicola
    P.S. Der Text ist mir diesmal allerdings ein bisschen zu dick aufgetragen. Macht nix, genieße ich eben nur das Bild.
  • fotoallrounderin 17. Februar 2012, 0:53

    wäre schön, mal ein eskimo oder ein lappe zu sein - dick eingepackt mit huskyhunden oder renntieren über die eisfläche zu sausen - das säuseln des windes zu spüren, das eis und den gefroreren schnee unter den schlittenkuffen knistern zu hören..... und irgend an einem ort ein fisch zu fangen - ihn zu braten - und dann mit dem rundumblick in die natur, genüsslich zu verschlingen....

    ... und nun: wer kommt mit auf diese tour ?

    pic: umwerfend - grandios - meisterhaftes foto !

    text: ich liebe, solches zu lesen...
    lg rosalie
  • Juliane Meyer 14. Februar 2012, 8:23

    *lach* nach dem Text friere ich nie wieder :-P
    Mal wieder ein Bild das mich um haut....wundervoll!
    LG
    Juliane
  • Markus Hoffmann (Augsburg) 14. Februar 2012, 8:16

    Ein richtig tolles Foto. Licht und Schatten, Eis und Schnee. Gigantische Weite.

    LG
    Markus
  • Birgit Simone 9. Februar 2012, 15:23

    Wahnsinn!!!! Wieder ein traumhaft schönes Foto!!!!
    Lg Birgit
  • Wiltrud Doerk 7. Februar 2012, 21:13

    Ich mag deine wunderbaren Bilder, die bei mir fast immer die Sehnsucht nach unberührter Natur auslösen und technisch gesehen sind sie alle 1a!
    Und deine herrlichen Geschichtchen dazu - danke!
    LG Wiltrud

    und - nein - die Kamera wurde nicht geworfen :-)
  • Christina Frenken 6. Februar 2012, 15:49

    Du bringst den Zauber dieser wunderschönen Eiswelt märchenhaft gut rüber, herrliche Bilder habe ich in Deinem Ordner gefunden!
    LG Christina
  • ELEIRBAG 6. Februar 2012, 14:10

    ... und wieder einmal einen Moment lang abtauchen und eintauchen und Deine fantastische Welt des Lichtes und der Weite / Stille. Eine paar Herzschläge lang versuchen dabei zu sein, die Atemwolken in der Luft zu sehen...
    - hier heute 15 Grad minus, klarer, sonniger Tag, das Gemuüt freut sich -
    Danke für Bild und Wort, lieber Andreas. LG Gabriele
  • Marlis E. 6. Februar 2012, 11:12

    Dort kann sich die Seele ausbreiten, auftanken, und die Gedanken tanzen dazu frei im Raum - so stelle ich mir das vor.
    An die Kälte würde ich bei diesem Licht und der grandiosen Landschaft nicht denken wollen, wir haben ja jetzt hier auch so einen klitzekleinen Vorgeschmack.
    Der Text zu Deinen Aufnahmen ist immer sehr bereichernd.
    LG Marlis
  • Skandinavienfreund 5. Februar 2012, 7:25

    Deine Beschreibung stimmt....und das Foto ist genial!
    Ich mag das Land...Begründung? Es sind so Viele!
  • Rike-Tina 2. Februar 2012, 21:50

    zauberhaft.....einfach genial
    lg von.....Rike
  • UK-Photo 2. Februar 2012, 11:29

    TRAUMHAFT!!!! Weiter so!! LG Ui
  • Naturfreund Nico 1. Februar 2012, 20:46

    Einfach genial!
    Das Licht, der Blick und die Schärfe... unübertrefflich.
    VG Nico