Der Schilderwald des ADAC

Der Schilderwald des ADAC

Man kann es auch übertreiben. Der ADAC hatte in diesem Jahr ein neues Sicherheitskonzept für die Rallye Deutschland. Gefühlte 5 Millionen Schilder "Sperrzone" standen entlang der Rallye-Prüfungen. Zuschauer durften nur noch in ausgewiesenen Zuschauer-Zonen stehen. Seit vielen Jahren aber versuche ich genau diese zu meiden, weil sie einfach unattraktiv sind und man von diesen einfach keine ordentlichen Fotos machen kann. Die Zuschauer-Zonen sind nur für den ADAC attraktiv, denn dort hat er alle Fans unter Kontrolle und kann diese auch richtig gut abkassieren. Das Wohl der Zuschauer geht dem ADAC aber am A... vorbei, hauptsache es kommt Geld in die Kasse. Da nun aber keine Fans mehr an den Strecken geduldet wurden, waren die Zuschauer-Zonen natürlich total überfüllt. Das scheint dem ADAC aber alles egal zu sein, er hat schließlich sein Geld bekommen. Nicht nur die vielen zusätzlichen Schilder benötigte der ADAC, sondern auch viele hunderte Streckenposten und Sicherungskräfte zusätzlich, um dieses Konzept durchzusetzen, oder anders gesagt, um tausende Fans zu vergraulen. Der ADAC spricht und schreibt jedes Jahr, dass er diese Rallye noch attraktiver für Zuschauer gemacht hat. Davon merkt man aber nichts. Die Zuschauer werden schließlich nicht gefragt, denn genau das Gegenteil ist die Realität. Fast alle meiner Rallye-Freunde fahren schon seit vielen Jahren nicht mehr zu dieser Rallye und staunten bisher über mein Durchhaltevermögen. Doch nun, nachdem ich diese Rallye 21 Jahre lang besucht habe, komme auch ich zu der Einsicht, dass mein Geld bei anderen Veranstaltungen deutlich besser aufgehoben ist. Sollte sich nichts ändern, wird wohl der ADAC im nächsten Jahr auch ohne mich und mein Geld auskommen müssen. Ich bin mir sicher, dass es im nächsten Jahr ein paar tausend Fans weniger zu dieser Rallye ziehen wird. Dazu kann man dem ADAC eigentlich wieder nur gratulieren, für seine Misswirtschaft ist er ja schließlich bekannt. :o(
Ich habe bisher immer meinen Eintritt bezahlt und nie Sonderrechte verlangt, so unzufrieden, wie in diesem Jahr, bin ich aber noch nie abgereist. Trotzdem habe ich einige gute Fotos mitgebracht, es sind aber deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Fast alle sind mehr oder weniger als Notlösungen entstanden. Muss man sich sowas wirklich antun?