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Der Matrosenanzug

Der Matrosenanzug

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gelbhaarduisburg


kostenloses Benutzerkonto, Duisburg

Der Matrosenanzug

Leckwitz (Sachsen), 1911

Mein Großvater (rechts) und sein Stiefbruder

Den Matrosenanzug als typische Kindermode der Kaiserzeit kennt man: alle Kinder mussten – Wilhelm II. war vernarrt ins Maritime! – Seiner Majestät Matrosen sein. Doch ganz gleich, wie gut meinem Großvater allein wegen seines späteren Schifferberufes dieser Aufzug gestanden haben mag, mich hält dieses Foto in seinen Bann, weil es trotz der Mode sicher kein zeittypisches Kinderfoto ist. Nicht in einem der damals zahlreichen kleinen Ateliers entstanden, sondern zu Hause, auf dem elterlichen Hof, und Opa guckt gewiss nicht so aus der blütenweißen Wäsche wie seine Mutter es sich gewünscht hat. Sondern so wie er ein Leben lang auf den meisten Fotos dreinschaute. Als ahnte all die Scheiße, die noch auf ihn zukommen würde.

Kommentare 9

  • gelbhaarduisburg 17. Juni 2015, 18:15

    @Platzhirsch 1961
    Ich feiere meinen 50sten Mitte Juli in Sachsen!
  • Platzhirsch 1961 17. Juni 2015, 18:10

    Da haben wir hier ja ein über 100 Jahre altes Familienschmuckstück mit familärer Hintergrunderklärung- s e h r s c h ö n !

    Mit gefällt der innige Händedruck, aber die Zeiten und auch die vielen Wirren des vergangenen Jahrhunderts hinterlassen oftmals deutliche Spuren in der Familiengeschichte.

    Aber Jens, das kenne ich auch aus der eigenen Familie, ich hatte über viele Jahre einen Stiefvater.

    Wie steht es eigentlich mit Deinem nächsten Sachsenbesuch? Ich persönlich bin ab Freitag dieser Woche wieder für 10 Tage in der geliebten " alten Heimat ".

    Ein herzlicher Gruß in den pulsierenden RUHRPOTT von MARIO
  • gelbhaarduisburg 17. Juni 2015, 17:48

    @westfalia
    Das war im Alter wieder sein Standardblick.
  • westfalia 17. Juni 2015, 17:46

    er wirkt sehr angespannt, echt so, als ob er was ahne..., unheimlich!
  • gelbhaarduisburg 17. Juni 2015, 13:19

    @smoke
    Für Oppa waren immer nur Notnägel übrig. Für seinen Stiefvater war er nur ein nutzloser Esser. Seine 5 jüngeren Halbgeschwister wurden alle bevorzugt. Mit 17 ist er abgehauen, auf Nimmerwiedersehen. In meinen Sommerferien in der DDR waren wir immer in Ommas Elternhaus. Oppas Familie wohnte im Haus nebenan. Oppa hat nie einen Fuß da rein gesetzt.
  • smokeonthewater 17. Juni 2015, 10:38

    Immerhin kaschierten die Matrosenanzüge die Klassen- und Schichtunterschiede in der Schule. Wäre heute wieder wünschenswert.
    Die Schuhe rechts sehen aber nicht sehr seetüchtig aus, eher etwas feminin. Sicher ein Notnagel fürs Foto. Gute Qualität.
  • motorhand 17. Juni 2015, 10:00

    Ich freue mich immer über so sorgfältig und sauber belichtet eingescannte Bilder !
  • gelbhaarduisburg 17. Juni 2015, 8:24

    @FrankFrankfurter
    Kein Fund. Sorgsam gepflegtes Familienarchiv.
  • FrankFrankfurter 17. Juni 2015, 8:17

    Obwohl auf dem Hof entstanden - wirkt es vermutlich der Anzüge / Tonung wegen - doch so typisch für diese Zeit.
    Auf den ersten Blick. Auf den zweiten sehe ich 2 Jungs, die sich einander anfassen, nicht wie üblich mit Trommel, Säbel, Schaukelpferd posieren.
    Eine Menge haben sie erleben müssen....ich hoffe diese Menschlichkeit ist ihnen geblieben!
    Toller Fund - herrliche Erinnerung.
    LG Frank