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Der Eulennebel M97

Der Eulennebel M97

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Der Eulennebel M97

Eulen Nebel M97

Der Name entstand durch den visuellen Eindruck im Fernrohr. Die 2 dunklen „Höhlen“ erinnern an das Gesicht einer Eule.

Die fast kreisrunde Nebelhülle, Durchmesser ca. 3.4 Winkelminuten, bildete sich aus dem zentralen Stern. Dieser hat die Helligkeit 15.9 und liegt in einer Distanz von knapp 2000 Lichtjahren sozusagen auf dem Sterbebett. Die Oberflächentemperatur ist um 80‘000°.

Diese alte Sonne hat ihren Wasserstoffvorrat im Zentrum nach Milliarden von Jahren verbraucht. Infolge Energiemangel lässt der nach aussen stossende Strahlungsdruck deshalb nach. Jetzt stürzt die äussere Sternhülle auf das Zentrum zu. Dadurch wird die zentrale Sternzone auf ca. 100 Millionen Grad enorm aufgeheizt. Nun fusioniert Helium zu schwereren Elementen. Diese frische Energiequelle ist kurzzeitig sehr ergiebig und schleudert durch den Strahlungsdruck die äussere Sternhülle mit ca. 40 km/Sek. in den Weltraum hinaus. In den nächsten paar tausend Jahren wird sich die Gashülle infolge ihrer Ausdehnung stets verdünnen und dann später mal nicht mehr sichtbar sein.


M 97 Eulennebel
Datum: 31.01.09 24:00 – 5:45
Ort: Weissenberge bei Matt, GL, 1250 m.ü.M.
Optik: Eigenbau - Newton, Lichtstärke 6.7
Öffnung, Brennweite: 306 x 2060 mm
Filter: ohne
Kamera: Canon EOS 20Da
Methode: mit Rauschunterdrückung (automatisch)
Bilder, Belichtungszeit: 13 Bilder, à 600 – 720 Sek. Total = 8540 Sek. bei ASA 800
Kameraauslösung: mit Timer Software (P. Knappert)
Nachführung ST4
Bearbeitung: DSS, Fitswork, Photoshop CS3
Montierung: Eigenbau
Temperatur - 10°

Wertvolle Tipps zur Bildbearbeitung hat mir Peter Knappert zukommen lassen. Vielen Dank

Kommentare 14

  • Josef Käser 24. Februar 2009, 20:38

    Danke auch Euch, Manfred, Egon und Gaby. Die kleine Blase macht sich wirklich nicht schlecht:-)
    LG Sepp
  • G.Klü 24. Februar 2009, 9:51

    einfach nur schön,der blick in die unerreichbare ferne.
    lg
  • Egon Eisenring 23. Februar 2009, 20:52

    Hallo Josef
    Superschöne Aufnahme, echt.
    Gefällt mir ausserordentlich gut!
    Gruss aus der Ostschweiz
    Egon
  • Manfred Lauterbach 23. Februar 2009, 18:52

    Hallo Josef,
    das ist ja mal ein Bild vom Eulennebel, hier stimmt ja wirklich alles, Fokus, Nachführung und Bearbeitung.
    Diese Bild ist echt eine Top Leistung.
    LG - Manfred
  • Josef Käser 23. Februar 2009, 18:07

    Danke für die Anmerkungen
    @Roswitha
    Den eigenen Schweinehund muss man schon hin und wieder in die Schranken weisen.
    @Bernhard
    Schön, dass er gefällt, ist ja eher ein bescheidenes Ding am Himmel, glaub es ist das lichtschwächste Messierobjekt.
    @Ruth
    Ja Energie hätten wir dann genug, aber nutzen wir doch die nahegelegene Sonne erst mal richtig.
    Angenommen der Stern ist etwa 1 Milliarde Jahre alt, so entsprechen 10'000 Jahre, so lang zeigt sich die Gaswolke etwa, gerade mal 7 Stunden im Leben eines 80 jährigen Menschen.
    Für den Stern ist' eine kurze Zeit:-)
    LG Sepp

  • Ruth U. 23. Februar 2009, 12:45

    Faszinierend ... nicht nur das Bild, auch Dein Text dazu .. dass so was über einen Zeitraum geschieht, der für uns unvorstellbar ist, ist auch schon der helle Wahnsinn ... schade, dass wir diese Energiequelle nicht anzapfen können .... :-)
    LG Ruth
  • Josef Käser 23. Februar 2009, 12:44


    Helmut vielen Dank für die super Beschreibung.
    LG Sepp
  • Helmut - Winkel 22. Februar 2009, 22:30

    @Hallo Roswitha,
    ich versuch mal, Deine Antwort so
    einfach und kurz wie möglich zu be-
    antworten:

    „Woher weiß man das eigentlich alles:
    wie heiß und schwer die Sterne sind,
    woraus sie bestehen usw.?
    Da ist doch noch keiner gewesen und
    hat das alles gemessen!“

    Ungläubiges Staunen schwingt in dieser
    Frage mit, die jeder wohl schon einmal so
    oder ähnlich gehört hat, der Interessenten
    durch sein Fernrohr tieferen Einblick in das
    Universum gewährt hat.
    Seit es das Baader-Gitter gibt, läßt sich
    die Antwort ohne großen Aufwand direkt
    am Fernrohr illustrieren.
    Es ist die Strahlung – hier das sichtbare
    Licht –, die eine Fülle von Informationen
    über die Lichtquelle –z.B. einen Stern –
    in verschlüsselter Form enthält.
    Mit einem Spektroskop wird diese Strahlung
    analysiert, d.h. nach Farben bzw. Wellenlän-
    gen sortiert abgebildet.
    Je nach Lichtquelle erscheint dabei ein
    Muster aus hellen und dunklen Linien,
    die sogenannten Fraunhofer- oder Spek-
    trallinien. Diese Linien sind die Fingerab-
    drücke der chemischen Elemente, aus
    denen die Lichtquelle besteht, und der
    physikalischen Bedingungen, die dort
    herrschen.
    Die "Aufnahme und Analyse von Stern-
    spektren" kann also zum Beispiel auch
    zur Bestimmung der Oberflächentempe-
    ratur der Sterne benutzt werden.

    http://www.baader-planetarium.de/sektion/s31/download/blaze_einsteiger.pdf

    LG Helmut
  • Mayr Bernd 22. Februar 2009, 19:03

    Hallo Josef,
    schöne Aufnahme vom Eulennebel die du da hinbekommen hast.
    Lg
    Bernhard
  • Agapy 22. Februar 2009, 16:42

    und wie sich die Überwindung gelohnt hat. Ein wieder schier unglaublicher Ereignis ganz fantastisch fotografiert und kommentiert. Was mich eigentlich überrascht ist, wie kommt man zu diesen Daten, wie z.B. den Temperaturangaben. Na ja, ich bin natürlich in Physik nicht sehr bewandert. Das Schulwissen ist zu lange her und auch schon teilweise verschüttet.
    LG Roswitha
  • Josef Käser 22. Februar 2009, 16:03

    Vielen Dank für Eure Anmerkungen. In der Tat bin ich diesmal auch sehr zufrieden mit dem gewonnenen Resultat.
    @Claus – Dieter
    Ja diesmal hat wirklich alles geklappt, etwas mühsam war lediglich das Schneeschippen, um die Beobachtungshütte in Betrieb zu nehme:-)
    Die Reichweite dürfte so um 20 mag liegen, siehe auch den Hinweis von Sebastian auf dem verlinkten Bild
    @ Helumt
    Es war auch eine herrliche Nacht. Nach der Anreise (mit Autostau) musste ich mich etwas überwinden raus in die kalte Nachtluft zu gehen, aber es hat sich gelohnt. Und war zudem die einzige Nacht an diesem verlängerten WE, welche astronomische Tätigkeit zuliess.
    @Bernd
    Es freut mich sehr diese recht gelungene Bild hier zeigen zu dürfen
    LG Sepp

    Gleiches Bild etwas vergrössert
    M97 Eulennebel
    M97 Eulennebel
    Josef Käser

  • B.Eser 22. Februar 2009, 12:00

    Hallo Josef,
    ein wunderschön ausgewogenes Bild, das Du uns geniesen lässt. Bin begeistert
    Bernd
  • Helmut - Winkel 22. Februar 2009, 11:15

    Ich schließe mich sehr gern dem
    Kommentar von Claus-Dieter an
    und ziehe mal wieder meinen
    - imaginären - Hut vor Dir und
    Deiner exzellenten, astrofoto-
    grafischen Arbeit und Leistung,
    lieber Sepp!
    Wunderbar gelungen find ich auch
    Deine Beschreibung zum Eulennebel!
    LG Helmut
  • Claus-Dieter Jahn 22. Februar 2009, 10:53

    beeindruckende Arbeit von Dir!
    Bei der doch ziemlich langen Brennweite hat alles mitgespielt,Guiding Seeing und natürlich der dunkle Himmel.
    Die Sternabbildung und Farbdarstellung sind sehr gut.
    Auch das sichtbar werden der vielen Hintergrundgalaxien ist erstaunlich.
    Bei der Reichweite bist du da schon über 20mag?
    VG Cl.-D.