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Das Märchen von Goldlöckchen und dem bösen Weibe

Das Märchen von Goldlöckchen und dem bösen Weibe

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Uwe Einig


Premium (World), Wülfrath

Das Märchen von Goldlöckchen und dem bösen Weibe

Es war einmal ein kleines Königreich und obwohl es so klein war zählte es zu den reichsten der Lande, denn der fruchtbare Boden ließ das Getreide 3fach besser wachsen als irgendwo sonst.
Eines Tages endete das Glück des Reiches, der alte König rang mit dem Tode und das Land fiel in tiefe Trauer. Der König hatte keine legitimen Nachkommen, es gab nur ein Kind aus einer flüchtigen geheimen Affäre mit einer Magd aus den östlichen Provinzen vor vielen Jahren. Auf dem Sterbebett jedoch enthüllte der König die Wahrheit und so wurde die junge Frau seine Nachfolgerin.

Das Goldlöckchen war ein zauberhaftes, sanftes Geschöpf und so kam es das jeder im Reich sie schnell liebgewan. Einzig eine empfand nichts als Hass: Milady DeMostard, die Tochter einer Cousine 3.Grades des Königs. Sie wähnte sich schon als neue Königin und sah sich nun betrogen. Milady war die reichste Frau des Landes, 300 Knechte schufteten auf ihren Feldern, mehr als bei irgendwem sonst und nirgendwo erhielten sie einen so geringen Lohn, denn das Herz der schönen Frau war hart wie Stein und ihre große Schönheit wurde von ihrer Bosheit noch weit übertroffen!

Tag aus Tag ein überlegte sie wie man die neue Königin loswerden könnte und bald wurde ihr Hass noch größer. Zu Ehren der neuen Königin wurde ein Ball im Schloss gegeben. Milady hatte schon lange ein Auge auf den Prinzen des Nachbarreiches geworfen. Der Jüngling selber war ihr gleichgültig, das stolze Weib hielt Männer für nichtsnutze Drohnen, doch sein Land verfügte über die meisten Schiffe längs des großen Flusses, Schiffe mit denen sie ihr Getreide in ferne Länder verkaufen wollte um noch höheren Erlöse zu erzielen und ihren Reichtum zu mehren.

Sie zog alle Register der Verführungskunst, der Prinz jedoch hatte nur Augen für das liebreizende Goldlöckchen und das Herz der Milady bebte vor Zorn unter ihrem Busen, als er nicht mit ihr tanzte sondern dem blonden jungen Ding. Fortan konnte sie an nichts anderes mehr denken als einen Plan zu ersinnen das Goldlöckchen endlich zu töten und mit jedem wurde ihr Herz mehr von Hass erfüllt.

Im folgenden Sommer aber kam eine große Trockenheit über das Land, kein Tropfen Regen über Monate, das Getreide verdorrte auf den Felder, Hunger und Not herrschten im Land. Milady DeMostard sah endlich ihre Zeit gekommen. Sie wurde fortan nicht müde zu predigen, die Schuld an all dem Unglück, welches über das Land gekommen war, läge bei der neuen unwürdigen Königin. Folgte ihr zunächst niemand im Land, wuchs der Zuspruch im Volk für ihre Hetze jedoch mit jedem Tag, an dem die Not größer wurde. Sie war eine charimatische Frau und es fiel ihr leicht Menschen zu beeinflussen.
Eines Tages war es dann soweit. Milady gelang es die Bauern anzustacheln mit Knüppeln zum Schloss zu ziehen um das Goldlöckchen zu erschlagen.

Das kleine Land war stets friedlich gewesen und hatte nur wenige Soldaten. Als diese die pöbelnde Meute sahen türmten sie in panischer Flucht, ebenso die königlichen Mägde und Knechte. Goldlöcken begann zu schluchzen und sah ihr Ende nahen.

Plötzlich schaute sie hoch, ein Rauschen drang an ihr Ohr, Regen, es regnete. Auch die wütenden Bauern blieben stehen und freuten sich über das Nass vom Himmel und keiner dachte mehr daran ins Schloss zu ziehen. Sie zürnten der Milady. "Elende Hündin, fast hättest Du uns alle zu Mördern gemacht, wir werden Dir nicht mehr folgen!". Lady DeMostard lachte nur. "Ihr Narren, glaubt ihr wirklich ICH brauche Schwächlinge wie euch?!"

Während die Meute sich zerstreute schlich die hasserfüllte Milady ins Schloss. Goldlöckchen Freude über die vermeintliche Rettung verwandelte sich erneut in Furcht als sie die Schritte von nietenbeschlagenen Kampfschuhen näherkommen hörte, Milady galt als die beste Fechterin des Landes und so sah sie kaum Chancen für sich. Man erzählte sich sogar im Land, dass sie Schmetterlingen bei lebendigem Leibe die Flügel ausriss nur aus reiner Bosheit und dem Wahn die Schönste zu sein.
Goldlöckchen versteckte sich also im hintersten Winkel des Schlosses und hoffe so unentdeckt zu bleiben. Einige Minuten vergingen, und plötzlich hörte sie die Stimme des Prinzen "Haltet ein Milady!". Das schallende Lachen des bösen Weibes schallte in Goldlöckchens Ohren, gefolgt vom einem gefauchten "Stirb Du Narr!" und sie erschrak bis ins Mark.

Es folgte das metallische Klirren von Klingen und nach einiger Zeit heftigsten Kampflärms ein spitzer Schrei, der in den hohen Räumen des Schlosses hallte und alsbald erstarb. Wieder Stille, bis Goldlöcken nach einiger Zeit wieder Schritte hörte, diesmal andere als zuvor. Es kam ihr in ihrer Angst vor wie Stunden, doch es mögen in Wirklichkeit wohl nur Minuten oder gar Sekunden gewesen sein.

Der Vorhang hinter dem sie sich versteckt hatte wurde beiseite gezogen. Goldlöckchen war erleichtert wie nie in ihrem Leben. Der Prinz nahm ihre Hand und zog die Schöne sanft nach oben.

So folgte Goldlöckchen dem Prinzen in sein Land und sie lebten glücklich und in Frieden.



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