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Canterbury Cathedral-1

Canterbury Cathedral-1

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Herbert2


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Canterbury Cathedral-1

Alle Bilder ausser dem ersten sind HDR Aufnahmen

Die Kathedrale von Canterbury in Canterbury, England ist mit ihrem 75 m hohen Turm, dem so genannten Bell Harry, ein meisterhaftes Bauwerk der Gotik. Die Kathedrale gehört zusammen mit der Abtei St. Augustinus und der St.-Martins-Kirche seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Allgemeines
Nach der Gründung der Anglikanischen Kirche durch Heinrich VIII. steht der Erzbischof von Canterbury als Primate of all England an der Spitze der Anglikanischen Kirche. Er krönt außerdem die englischen Könige. Seit dem Bau ist die Kathedrale auch ein bedeutender Wallfahrtsort.


Geschichte
Geschichte der Vorgängerkirchen [Bearbeiten]Im Jahre 597 kamen Missionare aus Rom nach Canterbury. Der Benediktinermönch Augustinus (nicht zu verwechseln mit dem Kirchenvater gleichen Namens) führte die Mission erfolgreich und wurde darauf zum Erzbischof geweiht. Er behielt dieses Amt bis zu seinem Tode 603. Es wurde eine Kathedrale gebaut. Reste dieser ersten Kathedrale fanden sich bei Renovierungsarbeiten 1993 unter den zur Montage einer Fußbodenheizung abgetragenen Bodenplatten, darunter Reste aus römischer Zeit. Seit dieser Zeit ist Canterbury Sitz eines Erzbischofes. 950 wurde der Bau von Erzbischof Bodo erneuert. Die Kirche brannte kurz nach der normannischen Eroberung 1067 ab. Danach entstand über mehrere Jahrhunderte hinweg das, was heute zu sehen ist: ein sehr kompliziertes und weiträumiges Raumgebilde mit romanischen, frühgotischen und spätgotischen Teilen. Schon ein Blick auf den Grundriss lässt eine uneinheitliche Baugeschichte vermuten.

Begonnen wurde 1067 unter Lanfrank, einem Vertrauten Wilhelm des Eroberers. Damals hatte die Kirche nur ein Querhaus, an das ein Chor mit drei Apsiden anschloss.

Dann kam in den Jahren nach 1096 unter Anselm von Canterbury (1093-1109) eine große Erweiterung der Ostanlage. Der ehemalige Drei-Apsiden-Chor wurde ersetzt durch einen weiteren Langhaus-Teil mit eigenem, östlichen Querhaus und einem daran anschließenden Langchor mit Umgang und Radialkapellen, der über einer Krypta (1110-1130) erhöht wurde. Hinzu kamen zwei Westtürme und ein Vierungsturm. Verantwortlich für den Erweiterungsbau war anfangs der Prior Ernulph (1096-1107). Vollendet wurde er unter Prior Conrad 1108-1126, die Weihe fand 1130 statt. Erhalten sind von diesem Bau die ganze Krypta mit ihren Seitenflügeln und der Unterbau der beiden Osttürme, das Erdgeschoss der Umfassungsmauern der ehemaligen Chorseitenschiffe, der beiden Flügel des östlichen Querhauses mit ihren westlich angeschlossenen Treppentürmen und die schräg stehenden Tangentialkapellen des Umgangs (Hürlimann, S. 13).

1170 Ermordung Thomas Beckets. Einer der berühmtesten Morde der abendländischen Geschichte fand hier statt. Nach dieser Tat wurde Canterbury zum berühmtesten Wallfahrtsort des Landes.

1174 brannte der Chor von 1130 ab. Mit dem Neubau beginnt die Gotik in England. Aus der Normandie wurde der Baumeister Wilhelm von Sens herbei geholt. Der Beginn der gotischen Baukunst in England wird allgemein mit diesem Ostabschluss der Kathedrale von Canterbury 1175 angenommen, die eigentliche englische Gotik aber, das Early English, setzt mit dem Neubau der Kathedrale von Wells 1180 und Kathedrale von Lincoln 1192 ein.


Geschichte der Kathedrale
Ab 1175 erfolgte der Neubau durch Wilhelm von Sens mit Steinen aus Caen (Ostabschluss)- Beginn der Gotik in England.

Im ersten Jahr seiner Tätigkeit in Canterbury wurde der alte Chor abgerissen. Im zweiten Jahr entwickelte Wilhelm die Vorbilder zum Formen der Steine, die aus seiner Heimat über den Kanal transportiert wurden, und er kümmerte sich um die Arbeitsgeräte (Winden etc.). Die Steine wurden deshalb mühsam und aufwändig aus Frankreich geholt, weil geeignete Steinbrüche in Südengland erst später entdeckt wurden. Der eigentliche Baubeginn fand erst nach 5. September 1177 statt. Die ganze Aufmauerung des gotischen Chors erfolgte in zwei Jahren. Dann passierte 1178 ein schweres Unglück: Wilhelm stürzte von einem Baugerüst.

Sein Nachfolger wurde William the Englishman (1179-1184). Er führte zwar die Pläne Wilhelms weiter, ging dabei aber seltsame Kompromisse ein, die dem gesamten Ostteil der Kathedrale von Canterbury ein völlig einmaliges Aussehen verleihen. So gibt es beispielsweise an der Stelle des alten Chorabschlusses eine Verschmälerung des Mittelschiffes, die auch noch leicht schräg ist. Das Chorhaupt, die Trinity Chapel weist wahrscheinlich die ersten frühgotischen Formen in England auf. Es existieren deutliche Ähnlichkeiten zur Kathedrale von Sens, wo Wilhelm hergekommen war (Zwillingssäulen!).

Im Nordflügel des östlichen Querhauses wurden vor der romanischen Mauer zwei gotische Blendenreihen gesetzt, die entfernt an Triforien erinnern. Grundgedanke bei dieser Konstruktion war es wohl, die romanischen Fenster beizubehalten und in die neue gotische Gliederung einzubeziehen.

1184 war die Chorscheitelkapelle gewölbt, um einen kostbaren Schrein mit den Gebeinen des heiliggesprochenen Thomas Becket aufnehmen zu können. Der Raum wird heute Corona oder Becket’s Crown genannt. Hier werden heute die Heiligen und Märtyrer unserer Zeit verehrt. Der Schrein des Heiligen Thomas war 1220 hier aufgestellt worden. Heinrich VIII. ließ ihn 1538 zerstören und seine Schätze plündern. 1642 gab es hier Verwüstungen durch die Puritaner. Erhalten sind aus dem 13. und 14. Jahrhundert einige Glasfenster.

Ab 1378 bis 1410 wird das alte romanische West-Langhaus zusammen mit dem westlichen Querhaus neu gebaut. Begonnen wird damit unter Erzbischof Simon von Sudbury (1375-1381), durchgeführt unter Prior Chillenden (1390-1411). Das Langhaus wird in der Literatur gelobt als „einer der edelsten, einheitlichsten, ruhevollsten Räume der englischen Spätgotik“ (Hürlimann, S. 14). Die reiche steinerne Chorschranke stammt aus der gleichen Zeit. Sie ahmt eine ältere Chorschranke von 1304 nach und steht daher stilistisch eher dem Decorated Style nahe und nicht dem Perpendicular.

Ebenfalls gleichzeitig wird eine Verstärkung des Vierungsturmes durchgeführt, und zwar im Innenraum durch sogenannte Maßwerkbrücken, die in halber Raumhöhe auf allen vier Seiten angebracht wurden. Das Fächer-Gewölbe innen und die Aufstockung außen erhält der Vierungsturm unter Prior Goldstone (1495-1503). Man hat diesem markanten Turm über dem westlichen Querhaus mehrere Namen gegeben: Engelsturm (Angel-Steeple) oder Bell Harry.

Um 1405 war das Perpendicular-Gewölbe im Hauptschiff vollendet

1396-1420 wurde auf der Nordseite des Langhauses der Kreuzgang mit dem rechteckigen Kapitelsaal angelegt.

Der südlicher Westturm kam in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts hinzu, der nördliche erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die im Südwesten gelegene Vorhalle, das Christ-Church-Gate, wurde 1505 errichtet.

Kommentare 3

  • Heiko Wulf 3. Dezember 2009, 14:38

    Es ist wirklich gelungen satte Farben und eine tolle stimmung
    lg Heiko
  • W67 8. Juni 2008, 12:54

    Tolles Bild und prima Info dazu, gefällt mir!!
    LG Sabine
  • HP. 8. Juni 2008, 10:32

    Tolle Perspektive, sehr schöner Bildaufbau und Schärfeverlauf.
    Wunderbar umgesetztes Motiv.
    lg Herbert