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Stefan Schwetje


Premium (World), Braunschweig

Bunker 2...

... oder das Weiße Häuschen...

Bunker 2, nach seiner Farbe auch das "Weiße Haus" genannt, lag am westlichen Ende des Lagers, wenige hundert Meter hinter der späteren Zentralsauna. Bunker 2 wurde vermutlich im Juni 1942 in Betrieb genommen. Nach Fertigstellung der großen Krematorien in Birkenau wurden lediglich die gegenüberliegenden Holzbaracken, die zum entkleiden dienten, abgerissen. Bunker 2 jedoch blieb stehen und wurde während der Ungarn-Aktion im Sommer 1944 wieder als Gaskammer benutzt, Bunker 2, der in dieser Periode auch Bunker 5 genannt wurde, blieb bis zum Herbst in Betrieb und wurde erst im November 1944 abgeriessen.

"Anfang August 1942 schickte mich Lagerführer Schwarzhuber zum Straßenbau in der Nähe des Krematoriums III. Wir hatten schon drei Tage dort gearbeitet, und ein ganz schönes Stück der Straße war bereits fertig. Am Nachmittag durchquerten drei Lastwagen voll mit halbnackten weiblichen Häftlingen die Baustelle und fuhren zu dem kleinen Haus im Wald, das als getarnte Gaskammer hergerichtet war. Die Wagen wurden unverzüglich von SS-Männern mit Hunden umstellt, und als die leeren Wagen weggefahren waren, wurden die Türen dieses Gebäudes geöffnet und die Häftlinge aufgefordert hineinzugehen, was sie jedoch nicht taten. Die Aufforderung wurde ein zweites und ein drittes Mal wiederholt, als das nicht fruchtete, wurden fünf oder sechs Hunde auf die Frauen losgelassen. Die Hunde bissen wie wilde Bestien in die Kehlen hinein, bissen Hände ab, zogen die Haut vom Rücken, rissen Brüste und Bäuche auf, verstreuten ganze Eingeweide auf dem Platz unter dem entsetzlichen Geschrei der Opfer. Das geschah vor den Augen von rund hundert Menschen, die etwa 50-60 Meter von diesem Gebäude entfernt beim Straßenbau arbeiteten. Mehr als ein Dutzend Häftlinge blieben tot und halbtot auf dem Platz zurück. Die SS-Männer trieben einige der Frauen an, diese Leichen einzusammeln und in das Gebäude zu tragen. Die Türen wurden geschlossen und es trat Stille ein... "
(Franciszek Gulba)

(Quelle: Die Auschwitz Hefte - Band 1)

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