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Bahnraum Augsburg - Mein ist ...

Bahnraum Augsburg - Mein ist ...

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Laufmann-ml194


Premium (World), aus Unentschiedenheit

Bahnraum Augsburg - Mein ist ...

Der Mensch sei edel,
hilfreich,
gut,
frei von Bös und frei von Arg (*)


.... doch mein ist die Rache
;-)
Frei nach Johann Wolfgang von Goethe "Das Göttliche" (*)

Graffitiverunreinigt mit "Rache" ist ICE 690 als 402er/802er Einheit am 08.03.2014 um 09:06 Uhr bei Augsburg Oberhausen nach Ulm unterwegs.
Bei diesem Bild ist ausnahmsweise nichts nachverdichtet.
Die rechts sichtbaren weißen Kombis waren tatsächlich zur gleichen Zeit unterwegs, ebenso wie auf der Gegenspur nichts weggestempelt oder geschnitten werden musste.
Ich habe mit diesem Titel bewusst auf Goethe Bezug genommen, denn das Bild "Rache-Zug" zu nennen, wäre zu einfach und naheliegend gewesen.

Wer erinnert sich nicht an die Katalogbilder von Märklin der 1960er.
Mit nüchternen und unromantisch wirkenden Fertigbrückenbauwerken.

Bahnraum Augsburg - Rotstich
Bahnraum Augsburg - Rotstich
Laufmann-ml194

Nachdem ich bei der letzten Exkursion am 12.10.2013 im Bereich des Überwerfungsbauwerkes Augsburg - Oberhausen größere Veränderungen vorgefunden habe, mit denen ich mich noch nicht anfreunden und damit auf diese einstellen konnte, habe ich ab November 2013 entschlossen, mein Augenmerk auch auf diese Bauwerke der KBS 900 zu richten, bevor sie bei Oberhausen zusammen mit der Strecke von Treuchtlingen nach Augsburg weiterführen.
Diese Brückenbauwerke führen über die B 17, die in diesem Abschnitt Dayton-Ring heißt und vierspurig ist.
Hier an diesem von "Rache" dominierten Tag, stehe im Vergleich zum Bild vom 23.11.2013 auf der anderen Seite.
Im Hintergrund erkennen wir rechts den Gehweg durch die Brückenbauwerke, der entlang der B 17 zu dieser Brücke führt:
Bahnraum Augsburg - Märklinlook
Bahnraum Augsburg - Märklinlook
Laufmann-ml194



(*) Das vollständige Gedicht "Das Göttliche" von Johann Wolfgang von Goethe:
"Edel sei der Mensch,
hilfreich und gut!
Denn das allein
unterscheidet ihn
von allen Wesen,
die wir kennen.

Heil den unbekannten
höhern Wesen,
die wir ahnen!
Ihnen gleiche der Mensch!
Sein Beispiel lehr' uns
jene glauben.

Denn unfühlend
ist die Natur:
Es leuchtet die Sonne
über Bös' und Gute,
und dem Verbrecher
glänzen wie dem Besten
der Mond und die Sterne.

Wind und Ströme,
Donner und Hagel
tauschen ihren Weg
und ergreifen
vorübereilend
einen um den andern.

Auch so das Glück
tappt unter die Menge,
faßt bald des Knaben
lockige Unschuld,
bald auch den kahlen
schuldigen Scheitel.

Nach ewigen, ehrnen,
großen Gesetzen
müssen wir alle
unseres Daseins
Kreise vollenden.

Nur allein der Mensch
vermag das Unmögliche
Er unterscheidet,
wählet und richtet;
er kann dem Augenblick
Dauer verleihen.

Er allein darf
den Guten lohnen,
den Bösen strafen,
heilen und retten,
alles Irrende, Schweifende
nützlich verbinden.

Und wir verehren
die Unsterblichen,
als wären sie Menschen,
täten im großen,
was der Beste im kleinen
tut oder möchte.

Der edle Mensch
sei hilfreich und gut!
Unermüdet schaff' er
das Nützliche, Rechte,
sei uns ein Vorbild
jener geahneten Wesen!"





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Kommentare 10

  • Der Kleine Nilsi 13. März 2014, 13:58

    Die Bahn hatte einst sehr viel Wert auf den Graffiti-Schutz gerade der ICEs gelegt. Das scheint mir wohl rückläufig (mittlwerweile auch schon 5 Sichtungen).
  • Eifelpixel 13. März 2014, 7:08

    Sehr schön als CK herausgestellt.
    Schöne Grüße Joachim
  • † Bickel Paul 12. März 2014, 12:18

    und gegen was führte dieser Schmierfink "Rache". Ich farg mich immer wieder wo klauen die all diese Farbe für ihre "Heldentat". Schön alle Deine Worte und das nette Gedicht dazu.
    Manchmal braucht man Glück und Reaktion um so etwas zu fotografieren.
    Gruss Paul
  • 1Ferrari 12. März 2014, 5:38

    Der Kontrast zwischen den beiden Fahrebenen gefällt mir sehr, da hast Du einen tollen Moment erwischt!
    Fein, danke, Michael
  • Laufmann-ml194 11. März 2014, 20:49

    tja, @Andy, im Hinblick auf die davon betroffenen Lokführer, übersetzen wir "mal richtig unter die Räder kommen" im juristischen Sinn "so richtig einen vor den Latz zu kriegen" oder juristisch "Schlitten gefahren zu werden"
    Gerade für die Lokführer, von denen nach solchen PU, viele länger oder dauerhaft nicht mehr dienstfähig sind, wollen wir das in dem aufzufassenden Sinn nicht.

    Tja, ich sage mal, wie ich dazu wirklich stehe
    Ich kann gerade auch in der FC den Applaus für solche Aktionen nicht nach vollziehen und will auch bei derartig zweifelhaften Aktionen auch keine künstlerische Interpretation vornehmen (obwohl es darunter wirklich Underground-Kunstwerke gibt), aber ebenso im juristischen Sinn müssen wir uns darüber klarwerden, was wünschenswert, machbar und schädlich, d.h. kontraproduktiv ist
    Ich würde sagen, wir können uns darauf einigen, dass solche Sprühaktionen unter "gemeinschaftsschädlich" laufen.
    Darunter fallen ja auch Versicherungsbetrug, Steuerhinterziehung etc.
    Natürlich könnte man unter Wahrung rechtsstaatlicher Grundsätze gerade der Verhältnismäßigkeit das Strafmaß erheblich nach oben schrauben, denn die an diese meist jugendlichen Deliquenten verhängten Strafmaße wie Sozialdienst, sitzen die doch vulgär gesagt auf der linken A .... ab.
    Das wär das machbare.
    Wäre es aber nicht schädlich, von der Bindung der Strafverfolgungsbehörden abgesehen?
    Dazu müssen wir uns den hohen Trillfaktor solcher Aktionen vor Augen rufen. Gerade der Body von ICE´s rangiert hier in der Szene sehr hoch.
    Wenn noch das Strafmaß sehr hoch ist, wird m.E. der Trillfaktor steigen und mitnichten eine Besserung eintreten.
    Der Spiegel hat irgendwann über diesen Trill im letzten 1/4-Jahr berichtet.

    Ich für meinen Teil ziehe es jedenfalls vor, wenn sich die Strafverfolgungsbehörden auf die wirklich gemeinfährlichen Delikte konzentrieren und hier ihre Hausaufgaben machen, und gerade auch keine Unschuldigen unter die Räder kommen (Wörz Mannheim, Mollath oder der Fall eines zu Unrecht von seiner Kollegin beschuldigten Lehrers).
    Dieses Rennen, Schmierfinken gegen Ordnung, war und ist nicht zu gewinnen.
    Mit keinem Strafmaß.

    Also denke ich, dass wir uns damit zähneknirschend arrangieren müssen.

    Und genau aus diesem Grund, weil ich nicht Anhänger der fotografischen Märchenwelt bin, das überlasse ich anderen, war es für mich absolut sakrosankt hier das Tag (oder wie auch immer in der Szene benannt) zu überstempeln.
    Wenn wir übrigens in die Geschichte zurück gehen, war das Schmierfinkentum immer ein Problem.
    Unsere heutige Wahrnehmung täuscht m.E.

    Zum Schluss noch, von wegen guter Aufbau und so, ich hab das Foto mehr oder weniger überrascht gemacht.
    Sicher, das es so ist, wie es ist, ergibt sich aus angeübten Automatismen, aber trotzdem .... Zufall.

    vfg Markus ml194
  • Dieter Jüngling 11. März 2014, 20:27

    Wer jetzt noch was dazu schmieren will, sollte einfach noch ein "D" vor die Rache setzten....
    Gruß D. J.
  • Wilfried Humann 11. März 2014, 16:13

    Dieses "Mein ist die Rache" hat schon etwas Biblisch-alttestamentliches, woran der Sprayer sicherlich nicht gedacht hat. LG Wilfried
  • Trübe-Linse 11. März 2014, 14:06

    Ich bin zwar auch kein Freund von Schmierereien an der Bahn. Aber irgendwie ergibt sich für das Motiv noch ein kleines I-Tüpfelchen. Gruß Mirko
  • Roni Kappel 11. März 2014, 13:34

    Hallo!

    Genial! :-)

    lg,
    Roni
  • BR 45 11. März 2014, 13:12

    Ob die Graffititypen wissen wie bekloppt sie sind?!
    Ich wünsch mir für sie, das sie bei solchen Aktionen mal richtig unter die Räder kommen !!
    Zu den Brückenfotos selbst, ein schöner Tiefblick mit der Krönung des ICE`s auf der vordersten. Mich wundert das diese Bundesstrasse so leer ist.
    Auch die Bea ist sehr überzeugend aber ich glaub, ich hät eher den Stempel angesetzt als diese Schmierereien publik zu machen.
    Nix für ungut Markus ;-))
    Grüsse Andy