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Arend Dreesen " O du herrelk grote Welt "...Oh du herrlich große Welt......

Arend Dreesen " O du herrelk grote Welt "...Oh du herrlich große Welt......

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Folkert Saueressig


kostenloses Benutzerkonto, Norden

Arend Dreesen " O du herrelk grote Welt "...Oh du herrlich große Welt......

Arend Dreesen- früh vollendet, früh verstorben
in Norden geboren in Norden verstorben 1883-1928 !
Aus seinem Gedichtband " Diek langs " Auf dem Deich entlang, dieses Gedicht :

O du herrelk grote Welt

O du herrelk grote Welt!
Sterngeglinsdöerflagen,
Warum wor, van Ratsels kwält,
Ich um Glück bedrogen?

Geiht de Dag in Nacht so hen,
Sinn ick woll verlorren:
Bin um Leev, as mennigeen,
Neet ok ick geboren?

Hebb, o Jöegt! So wannelbor!
Flaß to Linnen spunnen,
As de annern mi int Haar
Bunte Sleifen bunnen.

Föhl de Skullers full un rund
Un de Bosten swellen
Föhl dat Bloot so stark gesund
Mi döer´t Läven wellen.

Kunn so goot an mennigeen
Wegen, singen, söergen –
Kriet elk Nacht, de ick döersähn,
Tranen bit toon Möergen.

O du funkelklare Nacht!
Steiht van Bloot un Läven
Nee, wenn een sück sähnt un wacht,
In de Sterns sgräven?

Für diejenigen, die der plattdeutschen Sprache nicht mächtig sind, hier meine deutsche Übersetzung:

Oh du herrlich große Welt

Oh du herrlich große Welt!
Sternenglanzdurchflogen
Warum werd, von Fragen gequält
Ich um Glück getrogen?

Geht der Tag in Nacht so hin,
Sinne ich verloren:
Bin um Lieb´, wie mancher Ein,
Nicht auch ich geboren?

Hab, Oh Jugend! So wandelbar!
Flachs zu Leinen spunnen,
Als die andern mir ins Haar
Bunte Schleifen bunden.

Fühl die Schultern voll und rund
Und die Brust mir schwillt
Fühl das Blut so stark gesund
Mir durch den Körper wellt.

Könnt so gut wie mancher Ein
Wagen, singen, sorgen –
Krieg jede Nacht, die ich durchsehn
Tränen bis zum Morgen.

Oh Du funkelklare Nacht!
Steht von Blut und Leben
Nicht, wenn einer sehnt und wacht,
In den Sternen geschrieben?

Ich habe diesen Gedichtband ( Ausgabe 1927 ) erstanden und werde versuchen in Zukunft einige hier bildlich darstellen. Es wäre schade wenn diese tiefempfundenen und klangschönen Gedichte in Vergessenheit geraten.
Danke an " Waldmeister " für diese Übersetzung.

Kommentare 8

  • Reinhold Müller 5. Februar 2011, 15:54

    Bei diesem Anblick kann man wirklich von einer herrlichen Welt sprechen. - Das Gedicht habe ich im friesischen Dialekt wortmäßig nicht immer verstanden (Rheinländer!!!), deshalb mußte ich auf die Übersetzung zurückgreifen. Danke.
    LG Reinhold
  • Peter Sührk 18. Januar 2011, 17:59

    An'd See

    Rauh dat grelle
    Vogelgegier,
    in'd Wind
    de Rök na Saltwater
    un Knappertjes,
    roodklört
    Dünenrosen ruken.
    Umhoog swingen sük
    Möven in'd Hemel
    över mi.

    (Ursula Gressmann)
    Ein grandiosesFarbenspiel am Himmel! Ich bin begeistert.
    LG Peter
  • Renate Sch. 16. Januar 2011, 21:01

    Eine wunderschöne Farbstimmung mit einem sehr interessanten Mond als Eye-Catcher - gefällt mir!
    Lieben Gruß
    Renate :o)
  • Weard Bültena 15. Januar 2011, 18:20

    Moin,
    wunderschönes Bild, tolles Gedicht.
    Weard
  • Helmut Gross 12. Januar 2011, 21:37

    sehr schöne Präsentation mit dem Gedicht.

    Das Foto mag in den Farben vielleicht stark betont sein, kommt aber gut rüber. Der Mond ist das i-Tüpfelchen.

    LG, Helmut
  • Auster 12. Januar 2011, 0:27

    immer wieder anders,immer wieder zum staunen,mit einem wunderbaren gedicht.... glg. barbara
  • Herr Lichterloh 11. Januar 2011, 20:59

    Ganz ganz toll. Foto wie Gedicht. Eine Bereicherung. LG Dirk
  • Raviboy 11. Januar 2011, 20:44

    Schöne Farben, meine wellenlänge