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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

3000 PS

... auf 1067 mm-Spur!

Ölgemälde auf Leinen, 40x60 cm, signiert unten links: TR ´91

Diese Spurweite, auch Kapspur genannt, war vor allem im südlichen Afrika,
in Angola und anderen afrikanischen Staaten verbreitet, aber auch die Japanischen Staatsbahnen fuhren vor der Ära der Shinkansen-Züge und dem Bau der Schnellfahrstrecken auf Kapspur, desgleichen die Bahnen in Indonesien, um nur einige wichtige zu nennen.

Die Dampflok hat es vor allem in Südafrika zu einer letzten Blüte gebracht, hervorgerufen durch die Apartheid und entsprechende Embargomaßnahmen westlicher Länder, die eine Verbreitung der Diesellok verhinderten.
Dadurch favorisierte man die einheimische Kohle, die eine sehr gute Qualität besaß und war mit den Dampfloks autonom.
Außerdem waren Transporte auf der Straße streng reglementiert.
Die South African Railways, Südafrikanische Staatsbahnen, SAR, hatten damit ein enormes Transportvolumen auf einem dichten Netz meist bestens ausgebauter Strecken in schwierigem Terrain zu erfüllen.
Entsprechend groß war der Bedarf an sehr leistungsfähigen Dampfloks.

Eine letzte große Dampfloklieferung von North British Locomotive Co. und Henschel in Kassel umfaßte die Reihe 25, einen Dampflokriesen der Achsfolge 2´D2´, teils mit Kondenstender als Reihe 25, teils mit normalem sechsachsigem Tender als Reihe 25NC (non condenser) ausgeliefert.
Mit einer Leistung von rund 3000 PS waren sie die stärksten Einrahmenlok auf Kapspur
und natürlich die letzten in Betrieb stehenden Dampfloks in Südafrika.
Mit diesem Potential konnten sie auch den meisten europäischen Dampfloks Paroli bieten.
Unsere deutsche 44er zum Beispiel ist deutlich schwächer!

Leider war ich nie in Südafrika , um mir diese Giganten auf Kapspur näher ansehen zu können, aber seit ich in den sechziger Jahren erste Artikel im Lok-Magazin und in den siebziger Jahren den ersten Bildband und mehrere Bücher über die Dampfloks in Südafrika in die Hände bekam, war ich dem Flair der Dampflokomotiven in Südafrika verfallen.
Die Bilder dieser Bücher zeigten meist bestens gepflegte Loks in spektakulärer Landschaft vor schweren Zügen, oft in Doppel- und Dreifachtraktion in berauschender Vielfalt!

Irgendwann fiel mir ein Foto einer 25 NC vor einem schweren Kohlenzug in die Hände, und es inspirierte mich zu diesem Gemälde.

Glücklich, wer es sich leisten kann, heutzutage nach Südafrika zu reisen, um die letzten 25er vor Sonderzügen im unbeschreiblichen Licht der südlichen Hemisphäre ablichten zu können!

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Kommentare 11

  • Velten Feurich 15. Juni 2007, 5:57

    Ich kann es zwar nicht so schön beschreiben wie Dieter, aber habe an Deinem Bild auch viel Freude. Da Du Dich ja in Flußtälern großer?? Flüsse auskennst, wird Dir der gestrige Pegelstand der Elbe von 88cm was sagen. Wegen dieser Lage bin ich wieder fast jeden Morgen vor der Arbeit am Kannenschleppen von 4.30-6.30 und habe wiedser große Probleme bei der Buddyarbeit. Ich hoffe Tom, daß Du mir das nachsiehst. Da Du immer alles weißt noch die Frage, ob Du mal zufällig gehört hast, ob es nach der Insolvenz der wichtigsten Gartenbahnfirma Deutschlands LGB Nürnberg eine Weiterführung gibt ? Für die vielen Leute wie ich, die die komplette Technik von dort haben eine Katastrophe zur Zeit. Es darf nichts kaputt gehen. LG Velten
  • Frank Thomas Patzer 13. Juni 2007, 19:23

    Hallo Thomas ,das war die für mich
    die Dampflok mit der besten Laufruhe
    die ich je erlebt habe , wie ein schweitzer
    Uhrwerk .

    Klasse Gemälde.

    Frank
  • Karsten M 13. Juni 2007, 16:50

    Wunderschön als Gemälde und als Foto! Super auch die Infos dazu.
    VG Karsten
  • Hartmut Sabathy 13. Juni 2007, 13:18

    ein sehr schönes Bild von dir, was mir auch sehr gut gefällt ist dein reich fundiertes Wissen über den Dampfbetrieb in Südafrika. lg Hartmut
  • Mathias Rothmann 13. Juni 2007, 13:15

    Klasse Bild, wäre froh wenn ich mit einem Pinsel nur halbosgut umgehen könnte ! Ich hab im Kunstunterricht immer kläglich versagt ! Gefällt mir wirklich super !
    vG Mathias
  • † Dieter Goebel-Berggold 13. Juni 2007, 0:20

    Über die Landschaft und ob sie naturgetreu wiedergegeben wurde kann ich nichts sagen. Das Bild kann ich nur loben. Vor allem dadurch, dass Du solche großen Flächen wie den Tender un d die Lokomotive mit viel Leben gestaltet hast und nicht nur einfarbig "gestrichen" hast, ragt das Bild aus den normalen Bildern der Hobbykünstler heraus.
    Feine Arbeit mit viel Leben.
    Gruss Dieter
  • Hannes Ortlieb 12. Juni 2007, 23:54

    Schönes Bild, auch wenn ich mir für Südafrika noch etwas mehr gelbes Gras wünschen würde, aber auch so toll.

    Durfte am Wochenende bei einem Treffen erst etwa 150 Dias aus Südafrika aus den 80er Jahren sehen, was dort gefahren ist, in dieser Landschaft, mit einem solchen Licht, es war einfach klasse. Das waren mit Abstand die besten Bahnfotos, die ich in meinem Leben bisher gesehen habe. Da erinnert man sich mit deinem Bild gerne daran zurück :-)

    Grüße, Hannes
  • Axel Flörchinger 12. Juni 2007, 22:21

    Dein Bericht macht mich nun etwas zerknirscht :-( Ich war bereits ein halbes Dutzend Mal in Südafrika, aber nie ist mir dort eine Dampflok begegnet. Die großen Strecken (z.B Johannesburg - Kapstadt) sind elektifiziert, bisweilen sieht man auch schwere Dieselloks. Somit nehme ich an, dass Dampfbetrieb lediglich auf abgelegenen Strecken stattfindet. Aber ich werde im November, wenn ich wieder dort bin, meine Augen diesmal extrem offen halten.
    LG Axel
  • Sandhöfer 12. Juni 2007, 22:12

    Sehr gut getroffen !
    Kann ich nur staunen .
    Auch eine sehr schöne Erklärung...Echt gut !
    Gruß Ettore
  • Olaf Herrig 12. Juni 2007, 22:08

    Klasse gemacht! Du kannst scheinbar nicht nur mit der Kamera gut umgehen sondern auch mit Farbe und Pinsel!
    Gruß, Olaf.
  • Klaus Kieslich 12. Juni 2007, 22:01

    Eine sehr gute Arbeit von Dir mit einer umfangreichen Erläuterung dazu !
    gruß Klaus