warum strassenfotografie in einer krise steckt

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 151 von 177
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Zitat: 0x FF 06.10.15, 20:32Zum zitierten Beitrag. Ganz deutlich wird das Gefühl, wenn keine Geometrie vorhanden ist. Wie kann ein Bild keine Geometrie besitzen? Wenn keinerlei Gestaltung vorliegt. Wenn sich der Schnitt z.B. einzig und allein durch die Absicht ergibt, ein Einzelmotiv formatfüllend abzubilden. Wenn sich nichts sinnvoll zueinander in Bezug setzen lässt, weil die Komponte der Beliebigkeit alles beherrscht
Nehmen wir mal ein formatfüllendes Streetportrait - da soll keine Geometrie vorhanden sein? Also so eine "Missbildung" eines Menschen oder Tieres habe ich noch nicht gesehen :-). Gut, du kannst natürlich jedes Streetportrait als "Nichtstreet" ablehnen, bzw. so einstufen.
0x FF 0x FF   Beitrag 152 von 177
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Zitat: streetman48 06.10.15, 20:46Zum zitierten BeitragZitat: 0x FF 06.10.15, 20:32Zum zitierten Beitrag. Ganz deutlich wird das Gefühl, wenn keine Geometrie vorhanden ist. Wie kann ein Bild keine Geometrie besitzen? Wenn keinerlei Gestaltung vorliegt. Wenn sich der Schnitt z.B. einzig und allein durch die Absicht ergibt, ein Einzelmotiv formatfüllend abzubilden. Wenn sich nichts sinnvoll zueinander in Bezug setzen lässt, weil die Komponte der Beliebigkeit alles beherrscht
Nehmen wir mal ein formatfüllendes Streetportrait - da soll keine Geometrie vorhanden sein? Also so eine "Missbildung" eines Menschen oder Tieres habe ich noch nicht gesehen :-). Gut, du kannst natürlich jedes Streetportrait als "Nichtstreet" ablehnen, bzw. so einstufen.


Formatfüllende Köpfe finde ich in der Tat oft langweilig. Wenn nicht, dann muss das Gesicht sozusagen seine eigene Geometrie mitbringen. Der Fotograf muss dann quasi im Gesicht gelesen haben.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 153 von 177
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Zitat: 0x FF 06.10.15, 20:56Zum zitierten BeitragFormatfüllende Köpfe finde ich in der Tat oft langweilig. Wenn nicht, dann muss das Gesicht sozusagen seine eigene Geometrie mitbringen. Der Fotograf muss dann quasi im Gesicht gelesen haben.
Ja, das kann ich gut nachfühlen. Mir ging es oft im Sport so, bei diesen engelsgleichen symmetrischen Gesichtszügen, womöglich noch mit hellblonden langen Haaren - da konnte ich nicht anders als da korrigierend eingreifen, im wahrsten Sinn des Wortes :-).
Olli Erdbeer Olli Erdbeer Beitrag 154 von 177
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Vor allem "Deutsch-Street" hat meist sowas streng geometrisches ;)
Markus Hack Markus Hack Beitrag 155 von 177
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Die Wahrnehmung des Menschen ist auf Erkennung von Mustern spezialisiert. Wie sonst können wir in Wolken Tiere oder sonstwas erkannt.

Das bedeutet, dass man in fast allem geometrische Muster findet. Dabei wird als "schön" empfunden was in Form und Proportion bekannten Mustern entspricht.

Man legt also, bewusst oder unbewusst, über alles ein Raster aus geometrischen Formen und Proportionen.

Ob mir ein Bild gefällt entscheide ich unabhängig von Regeln. Bei besonders guten Bildern schaue ich welche Regeln man über das Bild legen kann. Umgekehrt gehe ich dabei nicht vor.

Beim Blick durch den Sucher gehe ich ähnlich vor und denke durch Übung schon einiges verinnerlicht zu haben. Wobei ich keine Scheu habe auch mal regelfrei zu fotografieren. Das sind nämlich keine Dogmen.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 156 von 177
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Zitat: Thomas Bregulla 06.10.15, 18:35Zum zitierten BeitragFrank, Dame Eda,

Ich komme mir hier vor wie bei Hase und Igel.


Dein Auftritt hier erinnert mich doch eher an Rumpelstielchen.

Zitat: Thomas Bregulla 06.10.15, 18:35Zum zitierten BeitragWas wollt ihr mir nachweisen, dass ihr eine eigentlich funktionierende Diskussion derart erwürgt?
Dass nenn ich Chuzpe, alle Achtung!
Markus Hack Markus Hack Beitrag 157 von 177
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Was hat Rumpelstilzchen mit Street-Fotografie zu tun?

Eine beleidigte Leberwurst ist meist recht amorph und wird daher als eher unschön, aber nahrhaft empfunden.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 158 von 177
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Zitat: Markus Hack 06.10.15, 21:42Zum zitierten BeitragWas hat Rumpelstilzchen mit Street-Fotografie zu tun?
Sehr viel - lege doch mal über ein Rumpelstilzchen ein Raster aus geometrischen Formen und Proportionen :-). Da kannst du dann wie über 13-Ton-Musik diskutieren :-).
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 159 von 177
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Zitat: Markus Hack 06.10.15, 21:21Zum zitierten BeitragWobei ich keine Scheu habe auch mal regelfrei zu fotografieren.
Ich meine, das kann man gar nicht. Genauso, wie man nicht regelfrei Musik machen kann. Irgendwie ist man immer in Melodien, Harmonien und Disharmonien, Rhythmen und Tempi, Kompositionen gefangen, die man irgendwo gehört hat und nun quasi wiederholt ... mit leichten Mutationen und Variationen quasi, wie das echte Leben es ja auch macht. Beim Schreiben genauso. Und beim Malen. Und eben in der Fotografie.
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 160 von 177
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Zitat: streetman48 06.10.15, 21:53Zum zitierten Beitrag13-Ton-Musik
"Der 13. Ton ist um das pythagoreische Komma höher als der Ausgangston. (Physikalisch ist er 7 Oktaven plus das pythagoreische Komma höher; bei der musikalischen Betrachtung von Tonleitern und Intervallen werden aber Töne im Abstand von Oktaven als gleichwertig angesehen.)"
(Wikipedia)
Markus Hack Markus Hack Beitrag 161 von 177
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Naja, Schönberg hat die Zwölftonmusik bewußt in den akademischen Diskurs eingeführt, um Kontrapunkte zu setzen. Solche bewußten Provokationen sind erfrischend, wenn sie nicht zum Sebstzweck degenerieren.

Für die Fotografie gilt das analog.

Wobei erstaunlich oft im Nachhinein sich Muster finden die über anscheinend Regelfreies gelegt werden können.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 162 von 177
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Ja,z.b. daß man auch für Street ne Kamera braucht ;-)
Markus Hack Markus Hack Beitrag 163 von 177
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Beschreibe "Kamera" unter Verwendung geometrischer Figuren.

Das auf einer belebten Straße!

Wäre das dan auch Street-Fotografie?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 164 von 177
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Ebene oder räümliche? Aber hey,bin hier doch nicht etwa in der 5 Klasse beim Nachsitzen?
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 165 von 177
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Zitat: Markus Hack 06.10.15, 21:21Zum zitierten BeitragDie Wahrnehmung des Menschen ist auf Erkennung von Mustern spezialisiert. Wie sonst können wir in Wolken Tiere oder sonstwas erkannt.

Das bedeutet, dass man in fast allem geometrische Muster findet. Dabei wird als "schön" empfunden was in Form und Proportion bekannten Mustern entspricht. [...]


Das sehe ich ähnlich.
Nicht nur beim Sehen, sondern auch beim Hören, Riechen, Denken, Lernen, Lesen usw. wahrscheinlich sogar beim Fühlen spielt die Fähigkeit, Muster zu erkennen, eine ganz zentrale Rolle.
Aber wir lesen ja nicht bloss irgendwelche Muster aus unseren Seheindrücken oder aus Bildern hinaus, vielmehr interpretieren wir abstrakte, geometrische Muster in das Gesehene hinein. Deswegen findet man wohl auch bei "anscheinend Regelfreiem" im Nachhinein immer doch irgendwelche Muster. Man legt sie eben selbst dort hinein.
Setz' zwei schwarze Punkte irgendwo in ein weisses Bild (oder fotografier' zwei Krähen im Schnee). Auch wenn man die gedachte Gerade, auf der die beiden Punkte liegen, natürlich nicht wirklich sehen kann - denn sie existiert ja schliesslich auch nicht wirklich in einem materiellen Sinn - wird jeder diese Gerade dennoch erkennen bzw. "wahrnehmen"; und sei es auch nur unbewusst oder rein intuitiv.
Das könnte man sehr gut in der Sprache der Geometrie ausdrücken, z.B. so: "Eine Gerade ist durch zwei nicht identische Punkte eindeutig definiert". Diese Jahrhunderte alte Regel hat sich in der Geometrie inzwischen zwar als Vorurteil herausgestellt, aber als "Arbeitshypothese" für unsere unbewussten Mustererkennungsprozesse ist sie perfekt. Genau genug für fast alle praktischen Belange (jedenfalls soweit es das nackte Überleben betrifft) und einfach genug, um geometrische Muster resp. Formen möglichst rasch und zuverlässig zu erkennen bzw. zu generieren.
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