Alles rund um s/w Fotografie&Konvertierungen

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Pik Sibbe Pik Sibbe Beitrag 1 von 107
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Hallo, verehrte Community!

Vor meiner Zeit hier bewunderte ich zwar mal hier und da monochrome Fotokunst, allerdings kam es nie für mich selber in Frage. Zu analogen Zeiten war das deswegen so, weil man sich dann gleich für einen ganzen Film festlegen musste und außerdem die Standardentwicklung von s/w-Filmen in den Grosslaboren ziemlich bescheidene Ergebnisse brachte. So richtig gut wurden die seinerzeit nur mit einer eigenen Dunkelkammer, ein Aufwand, der für mich nie in Frage kam, oder mit viel Glück in einer der früheren, kleinen Fotoläden bei Inhabern, die solche noch mit großer Leidenschaft führten.

Und bei der Digitalfotografie reizte es mich bislang stärker, mit den vielen bunten Farben auch nachher bei der Bildnachbearbeitung herumspielen zu können. Seitdem ich aber hier mit an Bord bin, faszinieren mich immer stärker die ausgestellten s/w-Bilder einiger meiner Forenkollegen. Nun habe ich zwei Probleme mit Monochrom:

1. Nach welchen Kriterien soll ich unter Abertausenden Bildern dafür geeignete Fotos raussuchen, ich habe da echt ein Riesenentscheidungsproblem?! Eine Faustregel wurde mir hier neulich mal genannt: alle Bilder, die von ihren Farben leben, schon mal eher nicht.

Vielleicht eher solche, die aufgrund der Bedingungen vor Ort trübe ausfallen? Kann man schlechtes oder knappes Licht wirklich mit einer raffinierten s/w-Entwicklung noch aufpimpen? Oder bringt das etwas bei Bildern mit harten Kontrasten wie etwa Gegenlichtaufnahmen?

2. Es gibt allein bei Photoshop gefühlt abertausende Möglichkeiten, wie man ein Bild in monochrom interpretieren kann. Dazu kommt noch mein Lightroom mit weiteren Werkzeugen und Presets. Bei LR gefällt mir das Preset "Niedriger Kontrast", welcher eine gute Ausgangsbasis für weitere Verfeinerungen bietet, und der Rotfilter sehr gut. Beides bedarf aber grundsätzlich weiterer Eingriffe und Einstellungen. Ich erlaube mir mal, drei Bilder herauszupicken, die eine unterschiedliche s/w-Bearbeitung aufweisen und mir hier besonders gut gefallen haben:


Empire State Building Empire State Buil… Holger L 25.12.20 4



Kontraste Kontraste NikoVS 12.01.17 13


Hier ein s/w-Bild mit einer leichten Tonung, aber nicht so dieser typische Sepia-Kitsch. Das sind Bilder, da denke ich oft noch Wochen dran. Das schaut nicht nur richtig gut aus, sondern passt irgendwie auch zum Motiv bzw. zu der offenbar eher ärmlichen Region, verstärkt also m.E. die Bildaussage. Hier schafft es dieser Look auch, etwas Unruhe aus dem Bild zu nehmen. Urbanes Chaos ist zwar Teil der Bildaussage, aber in Farbe hätte es doch arg unruhig gewirkt.


Dóc Tep Dóc Tep pzinken 19.06.13 5


Welche Bilder nehmt Ihr denn so in der Regel für Monochrom oder leichte Tonungen? Wonach entscheidet Ihr das? Und was sind Eure Werkzeuge oder Tools (bspw.Nik-Filter) und welche Methoden bevorzugt Ihr?
Holger L Holger L   Beitrag 2 von 107
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Erst mal Danke für die Erwähnung!

Was ich auf keinen Fall machen würde, ist sw als "Plan B" aufzufassen, wenn ein Bild in Farbe nicht so recht rüberkommt. Die Frage, die du dir stellen musst, ist: was will ich auf meinem Bild herausarbeiten?

In meinem Fall war die Frage einfach zu beantworten: das Empire State Building, mittig im Bild. Herausheben bedeutet, dass es sich von seiner Umgebung abhebt. Bei sw bietet sich freilich an, mit Hell-Dunkel-Kontrasten zu arbeiten. Neben Motiven gibt es auch noch Formen und Strukturen, die du herausarbeiten kannst. Für die gilt aber das gleiche.

Presets und Filter wie Silver FX au der Nik Collection helfen am Anfang ungemeinen weiter, weil du schnell verschiedene Umsetzungen anschauen kannst.

Ansonsten gibt es natürlich den Kanalmixer als Werkzeug der Wahl. Um Kontrasten ggf. auf die Sprünge zu helfen, gibt es neben den Kontrastfilter/Gradiationskurve noch weitere Möglichkeiten:
- unterschiedliche sw Umsetzungen erstellen und per Ebenenmaske auf einzelne Objekte/Strukturen eine andere Umsetzung anwenden. Habe ich im Obigen Bild so angewendet.
- Davina02 hat mir einen tollen Tipp gegeben: gezieltes Abdunkeln mit Ebene im Mischmodus Multiplizieren und schwarzer Farbe resp. gezieltes Aufhellen mit Ebene im Mischmodus Weiches Licht und weißer Farbe.
Holger L Holger L   Beitrag 3 von 107
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Noch eine kleine fc-Anekdote von mir: in der Anfangszeit habe ich auch gerne sw gemacht, weil es andere auch machten. Dann hat jemand (weiß leider nicht mehr wer) ein sw Bild von mir sachlich, aber bestimmt zerrissen. Ausgerechnet auch noch ein Portrait...

Aber er hatte einen wertvollen Tipp für mich: setz dich mit Tonwerten auseinander! Hab ich auch gemacht - und für die nächsten gut 12 Jahre fast nur noch Farbbilder gemacht.

Letztes Jahr hab ich dann aber gemerkt, dass ich all die Zeit über dennoch sehr gerne sw Bilder betrachte und entsprechende Portfolios hier folge. Also hab ich wieder mit sw-Umsetzungen angefangen, allerdings seit erst 4 Monaten.

Wenn du Tonwerte beherrscht, kann die Lernkurve sehr steil sein!
Pik Sibbe Pik Sibbe Beitrag 4 von 107
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Zitat: Holger L 02.02.21, 21:48Zum zitierten BeitragWas ich auf keinen Fall machen würde, ist sw als "Plan B" aufzufassen, wenn ein Bild in Farbe nicht so recht rüberkommt. Die Frage, die du dir stellen musst, ist: was will ich auf meinem Bild herausarbeiten?
Genau das war bislang meine Motivation, so was mal auszuprobieren, vielleicht damit sogar noch mehr Bilder retten zu können, die nicht bei den erwünschten Lichtaufnahmen entstanden sind. Bislang muss ich aber leider feststellen, das Plan B noch nie aufgegangen ist und keine befriedigenden Ergebnisse brachte. Also ... dann nur auf sowieso schon gute Bilder anwenden? Aber da isses mir eigentlich zu schade um die schönen Farben.

Also bliebe noch wie Du sagst, um etwas gezielt herauszuarbeiten: das kann dann eine zusätzliche Entwicklung, also eine weitere Version ein und deselben Bildes sein oder aber ich gewöhne mir gleich beim Fotografieren neben dem farbigen auch noch einen monochromen Blick an ;-). So ergeben sich vielleicht noch mehr Motive. Vielleicht gelingen die s/w-Bilder am besten, die man schon gleich beim Fotografieren als solche plant und so schon ganz bewusst in s/w denkt.

Zitat: Holger L 02.02.21, 21:48Zum zitierten BeitragPresets und Filter wie Silver FX au der Nik Collection helfen am Anfang ungemeinen weiter, weil du schnell verschiedene Umsetzungen anschauen kannst.
Sie sind für mich gerade anfangs unheimlich spannend, um überhaupt mal Ideen zu sammeln, was man so alles mit monochrom oder Teiltonungen kreiern kann.

Sowas Ähnliches wäre fast Kaufmotiv bei mir im Falle von Luminar gewesen: nicht dessen umstrittene KI-Qualität hat mich gereizt, sondern einige neue Ideen und Anreize, was man so alles mit seinen Digitaldateien anstellen kann.

Zitat: Holger L 02.02.21, 21:48Zum zitierten BeitragAnsonsten gibt es natürlich den Kanalmixer als Werkzeug der Wahl. Um Kontrasten ggf. auf die Sprünge zu helfen, gibt es neben den Kontrastfilter/Gradiationskurve noch weitere Möglichkeiten:
- unterschiedliche sw Umsetzungen erstellen und per Ebenenmaske auf einzelne Objekte/Strukturen eine andere Umsetzung anwenden. Habe ich im Obigen Bild so angewendet.

Danke, dass Du mir einige Techniken aufgezeigt hast, alles Dinge, die ich mit Photoshop sofort genauso griffbereit habe und die mir teilweise auch ab von s/w-Entwicklung vertraut sind. Der Kanalmixer ist natürlich DAS Standardwerkzeug bei s/w-Konvertierungen und man findet dazu viel im Netz einschließlich gewisser mathematischen Faustformeln - für mich erstmal eine gute Richtschnur.

Zitat: Holger L 02.02.21, 21:48Zum zitierten Beitrag- Davina02 hat mir einen tollen Tipp gegeben: gezieltes Abdunkel mit Ebene im Mischmodus Multiplizieren und schwarzer Farbe resp. gezieltes Aufhellen mit Ebene im Mischmodus Weiches Licht und weißer Farbe.
Ich freue mich sehr, hier in diesem Zusammenhang über den Multiplizieren-Mischmodus zu lesen. Denn den habe ich früher schon ernsthaft bei PS eingesetzt und hielt das bislang eher für eine exotische und verrückte Schnapsidee meinerseits.

Ich habe es speziell genutzt, um bei leicht dunstiger Fernsicht auf dem Original kaum mehr zu erkennende Höhenzüge, die am weitesten entfernt waren , direkt unter dem Horizont sichtbarer zu machen, nachdem ich das alles bereits mit Tonwertkorrekturen ausgereizt hatte. Es gelang, indem ich zusätzlich das Verlaufswerkzeug einsetzte. Und ja, das kann ich bestätigen, bei der s/w-Konvertierung war der Effekt viel deutlicher sichtbar. Auch wenn ich nicht exakt die von Dir beschriebene Technik eingesetzt habe.

Auch der Modus "Weiches Licht" ist mir schon vom Hochpass-Schärfen vertraut, damals noch mit Photoshop 7, bevor ich auf CS3 umstieg.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 107
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oft mache ich es nicht. vor einigen jahren habe ich die feier eines musikerkollegen zu seinem 50. fotografisch begleitet und neben den farbversionen zu einigen ausgewählten bildern auch eine s/w dazu gepackt (meist stimmungsvolle portraits der bandmitglieder, nahaufnahmen von angeschnittenen gesichtern), die durch die bühnenbeleuchtung eh schon einen sehr hohen rotanteil hatten.

die leute waren überrascht und wieder in eine andere welt versetzt. ich kramte absichtlich erinnerungen hervor. schließlich kannten sie ja noch die zeit, wo fast all alles s/w fotografiert wurde und farbige fotos die ausnahme waren, sieht man mal von nina hagens lied über ihren urlaub mit michael auf hiddensee ab (der song ist wohl von 1972!) .-).
Pik Sibbe Pik Sibbe Beitrag 6 von 107
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Zitat: Holger L 02.02.21, 21:48Zum zitierten BeitragErst mal Danke für die Erwähnung!
Generell faszinieren mich ja imposante Wolkenkratzeraufnahmen und ich hab´ Dir neulich unter Deinem Dubai-Bild bereits ausführlich dazu geschrieben. Eine New-York-Postkarte hing sogar lange Jahre eingerahmt in unserem Schlafzimmer. Allerdings habe ich sowas in der Art wie Deines noch nie zu Gesicht bekommen, nur analog in s/w fotografierte und sehr bekannte Bilder aus den 30ern. Und die hatten natürlich wieder einen ganz anderen Look.

Aber Du konntest offensichtlich bereits unter besten Bedingungen fotografieren und selbst in Farbe sind das schon bestimmt Klassebilder, allein schon der vermutlich tiefblaue Himmel mit den weissen Cirrus-Wolken gibt richtig viel her.

Zitat: Photonenbändiger 03.02.21, 02:34Zum zitierten Beitragoft mache ich es nicht. vor einigen jahren habe ich die feier eines musikerkollegen zu seinem 50. fotografisch begleitet und neben den farbversionen zu einigen ausgewählten bildern auch eine s/w dazu gepackt (meist stimmungsvolle portraits der bandmitglieder, nahaufnahmen von angeschnittenen gesichtern), die durch die bühnenbeleuchtung eh schon einen sehr hohen rotanteil hatten.
All das kann ich gut nachvollziehen. S/W ist halt bei künstlichem Licht immer noch der stimmigste Weissabgleich ;-) . Wäre also vielleicht auch ´ne Maßnahme bei versemmeltem Weissabgleich, wenn keine RAW-Datei mit abgespeichert wurde - bei mir gelegentlich der Fall, wenn der mitgeführte Speicher knapp wird.

Oft sieht die Haut bei Innenaufnahmen unvorteilhaft aus, wenn kein spezielles Studiolicht und keine Diffuser eingesetzt werden. Die Haut wirkt oft unrein und im schlimmsten Fall hat sie Rotstich und es schaut irgendwie wie Rosazea aus. In Monochrom sieht das gleich alles wesentlich dezenter aus und selbst Naheinstellungen mit bildfüllenden Gesichtsporträts wirken nicht so intim.

Außerdem erscheint der Teint gepflegter und gesünder. Einige Selbstporträts habe ich deswegen auch schon in s/w umgewandelt zu Zeiten, in denen ich ansonsten noch wenig Bezug zu monochromer Bildentsättigung hatte.

Auch Deine Strategie, ausgesuchte Bilder nicht ausschließlich in s/w zu bevorraten, sondern auch das Farbbild zu behalten, sagt mir zu und ich werde das wohl genauso halten.
Holger L Holger L   Beitrag 7 von 107
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Zitat: Dieter Ruhe 03.02.21, 04:31Zum zitierten Beitragallein schon der vermutlich tiefblaue Himmel mit den weissen Cirrus-Wolken gibt richtig viel her

Ich sach nur: Luminar ;-)

Tatsächlich war das ESB von dicken Haufenwolken umrahmt. War eines der ersten Fotos, wo ich einen Himmelstausch probiert habe. Das Foto selbst stammt übrigens aus 2008.
pzinken pzinken Beitrag 8 von 107
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Zitat: Dieter Ruhe 02.02.21, 19:55Zum zitierten Beitrag...
Hier ein s/w-Bild mit einer leichten Tonung, aber nicht so dieser typische Sepia-Kitsch...

Freut mich, wenn es dir gefällt.

Vietnam habe ich aus verschiedenen Gründen teils als eine Art Zeitreise erlebt. Da passte es für mich ganz gut, mit einem etwas altbackenen Look bei den Fotos zu experimentieren. Jetzt frag mich nicht, was ich im einzelnen damals gemacht habe. Es war ein Ausprobieren mit Kanalmixer, Nik Filtern etc. Ich hab seinerzeit in einem Rutsch zahlreiche Bilder ähnlich bearbeitet, mir den Workflow aber nicht gespeichert ;-)

Die "Eisenbahngasse" auf dem Bild entwickelte sich einige Jahre später zum Instagram Star, wurde mit Cafès zugeplastert und war so überfüllt mit Touristen, dass sie irgendwann von der Polizei gesperrt wurde.
Holger L Holger L   Beitrag 9 von 107
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Zitat: Dieter Ruhe 03.02.21, 00:11Zum zitierten BeitragAlso ... dann nur auf sowieso schon gute Bilder anwenden?

Und genau das ist der Denkfehler, von dem ich sprach. Deine gut/schlecht-Bewertung bezieht sich ja auf das Farbbild. Es geht aber nicht darum, das Bild zu betrachten, sondern das Motiv. Das ist ein wichtiger Unterschied!

Stell dir mal eine braune Backsteinburg vor einem entlaubten Herbstwald vor. Vermutlich eher ein Farbbild der schlechteren Art. Warum? Die Burg (dein Motiv) hebt sich nicht so richtig vom Wald ab. Und genau da kannst du bei sw ansetzen. Du hast da Möglichkeiten, wo bei Farbe längst heftige Farbverschiebungen und Tonwertabrisse auftreten würden.

Oftmals gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Du könntest die Burg hell über den dunklen Wald strahlen lassen oder eine düstere Trutzburg unter bedrohlichem Himmel erschaffen.
Dietrich Kunze Dietrich Kunze   Beitrag 10 von 107
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Es hieß mal, beim s/w-Fotografieren sollte man schon das Motiv in "s/w" sehen, d.h. wie es als reine Abstufung von Grauwerten von Schwarz bis Weiß sich vorzustellen. Aber es spricht gar nichts dagegen. vorhandene Bilder in s/w zu konvertieren und zu schauen, wie es rauskommt; RAW-Bilder sind ja grundsätzlich in Farbe und da kommt das s/w immer erst nachträglich. Ich mache es so, dass ich meine Canon EOS 7D im Bildstil auf "Monochrom" stelle und dann schon in der Cam die s/w-Anmutung sehe, obwohl ich natürlich ein farbiges RAW bekomme.
Aber s/w hat nichts damit zu tun, dass v.a. Bilder, die in Farbe nicht so dolle kommen, halt dann s/w gemacht werden. Google mal nach dem berühhmten Bild mit Vollmond von Ansel Adams oder ein ähnliches Motiv von Jürgen Winkler, nämlich der Monte Rosa mit Vollmond drüber. Diese Bilder hauen Dich weg. Trotzdem wette ich, dass die Situation bei der Aufnahme - also in Farbe, logisch - ebenso überwältigend war. Fast schon ein Kalauer: s/w ist nicht besser als Farbe und umgekehrt, sondern anders.
Allerdings mache ich Motive mit absolut klarem blauen Himmel ohne jede Wolke oder Zirre möglichst nicht in s/w, weil ein dunkler bis hellgrauer Himmel meistens nicht den Eindruck eines Sommerhimmels rüberbringt; zumindest lasse ich ihm möglichst nur einen recht kleinen Bildanteil.

Aber ich würde die Finger von Tools wie Nik oder ähnlichem lassen. Ich habe Nik mal installiert und es ganz schnell wieder weggeschmissen. Da werden Bildstile angeboten, die das Bild scheinbar in ganz tollem icht erscheinen lassen und doch nur Kontraste hemmungslos übersteuern, ohne Rücksicht auf Verluste dunkle Partien anheben. Meistens wimmelt es schon bei näherem Hinsehen von Tonwertabrissen u.ä.
Am besten sind noch die Filtervorgaben in Programmen wie Lightroom o.ä. und zwar Rot, Grün, Gelb etc.
Mehr braucht man nicht, denn s/w kann auch gar nicht mehr - andere Kontraste bekommt man da nur mit Farbfiltern, so wie es analog auch gemacht wurde/wird.

Hier ein Vollmond von Ansel Adams:
https://www.stern.de/reise/fernreisen/a ... 09476.html

Das Bild vom Jürgen Winkler finde ich nicht, aber hier ähnliches:
https://www.alpin.de/foto-video/galerie ... ikel=10783
Holger L Holger L   Beitrag 11 von 107
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Zitat: Dietrich Kunze 03.02.21, 10:34Zum zitierten Beitrag Ich habe Nik mal installiert und es ganz schnell wieder weggeschmissen. Da werden Bildstile angeboten, die das Bild scheinbar in ganz tollem icht erscheinen lassen und doch nur Kontraste hemmungslos übersteuern, ohne Rücksicht auf Verluste dunkle Partien anheben. Meistens wimmelt es schon bei näherem Hinsehen von Tonwertabrissen u.ä.

Dem kannst du mit den U-Points recht gut gegensteuern. Die einzelnen Filter der Nik Collection sind recht mächtig, wenn sie bei dir "ganz schnell" wieder weg waren, hast du dich schlicht und ergreifen nicht mit den Möglichkeiten auseinander gesetzt. Sie als "One-Click-Tools" anzusehen wird, wird ihnen nicht gerecht.
Frank Br Frank Br Beitrag 12 von 107
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Zitat: Dieter Ruhe 02.02.21, 19:55Zum zitierten Beitrag1. Nach welchen Kriterien soll ich unter Abertausenden Bildern dafür geeignete Fotos raussuchen, ich habe da echt ein Riesenentscheidungsproblem?!
Bisher habe ich nur ganz wenige Bilder in SW konvertiert, allerdings habe ich bisher auch noch keine 1000 Farbbilder ;)) Ich mache es oftmals so das ich die Bilder, die ich mir in SW vorstellen kann, einfach entsättige. Dann weiß ich ungefähr wie es später wirkt. Das Entsättigen soll kein Endprodukt sein nur der Vorstellungskraft helfen.
Wenn man viele tausende Fotos hat wird das im nachhinein natürlich schwierig.
Ich denke es ist wichtig das du bei dem Farbbild sehr dunkle wie auch sehr helle Bildteile hast, sonst wird ein s/w Bild zum grau/grau Bild.

Zitat: Dieter Ruhe 02.02.21, 19:55Zum zitierten Beitrag2. Es gibt allein bei Photoshop gefühlt abertausende Möglichkeiten, wie man ein Bild in monochrom interpretieren kann. Dazu kommt noch mein Lightroom mit weiteren Werkzeugen und Presets. Bei LR gefällt mir das Preset "Niedriger Kontrast", welcher eine gute Ausgangsbasis für weitere Verfeinerungen bietet, und der Rotfilter sehr gut.
Im RAW Konverter entwickel ich grundsätzlich erstmal ein Farbbild. Evtl. Farbnachbesserung oder S/W Umwandlung mache ich im nachhinein.
Ich zerlege das Bild erstmal in den HSV Bereich, da wird es in S/W dargestellt. Nun kann jede einzelne "Farbe" über Werte oder Kurven angepasst werden. Es werden also die entsprechenden sw Bereiche angepasst.
Da ich Photoshop nicht kenne kann ich dafür keine Detailierte Beschreibung erstellen. In Gimp muss man für jede Farbe eine extra Ebene anlegen und am Ende über die Deckkraft noch korrigieren.
lenmos lenmos Beitrag 13 von 107
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Ich weiß schon bei der Aufnahme, ob ich ein Foto für SW oder Farbe mache. Aktuell fotografiere ich viel mit analoger Kamera und SW-Film. Mit dabei ist dann aber meist auch die Fuji X100V und wenn ich ein gutes Motiv für Farbe sehe, also eines, das in SW keine Wirkung haben wird, dann mache ich das Foto digital und in Farbe.

Aber die allermeisten Aufnahmen mache ich da auf Film, die Sichtweise ändert sich und ich sehe hauptsächlich Motive für Schwarzweiß. Die für Farbe blende ich aus, außer die Farben knallen rein. ;)

Die Umwandlung von digitalen SW-Fotos mache ich ausschließlich in Lightroom, ebenso die Aufbereitung der digitalisierten Negative. Dafür habe ich zwei Presets gebastelt, eines für weich und eines für hart. Da setze ich dann meistens das harte und bessere dann nach.

Ziemlich hart, normalerweise nicht meine Art, zumindest bisher, aber dennoch ist noch Zeichnung in den Tiefen, auch wenn man es in der Verkleinerung nicht so gut sieht:

[fc-foto:44818846]


Und eher weich:

[fc-foto:44795678]


Beides digital und dann noch eines vom Negativ, eher weich, also mit mehr feiner abgestuften Tonwerten.

[fc-foto:44116070]
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 14 von 107
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[fc-foto:44825723]
Pik Sibbe Pik Sibbe Beitrag 15 von 107
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Zitat: Holger L 03.02.21, 09:58Zum zitierten BeitragStell dir mal eine braune Backsteinburg vor einem entlaubten Herbstwald vor. Vermutlich eher ein Farbbild der schlechteren Art. Warum? Die Burg (dein Motiv) hebt sich nicht so richtig vom Wald ab. Und genau da kannst du bei sw ansetzen. Du hast da Möglichkeiten, wo bei Farbe längst heftige Farbverschiebungen und Tonwertabrisse auftreten würden.

Oftmals gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Du könntest die Burg hell über den dunklen Wald strahlen lassen oder eine düstere Trutzburg unter bedrohlichem Himmel erschaffen.

Du holst Du mich genau da ab, wo ich desöfteren stehe. Ja, dieses Problem mit Burgen über dem laublosen Wald oder in der dunklen Jahreszeit vor bewaldeten Bergen im Hintergrund existiert mehrmals in meinem Bestand. Es sind keine schlechten Bilder, aber Dein Ansatz täte ihnen womöglich gut. Danke für diese Idee und auch dem Ansatz, mittels Ebenen zwei verschiedene s/w-Konvertierungen miteinander zu kombinieren.

Hätte ich die Burgen jetzt bei trüben Wetter im Winter fotografiert anstatt bei sonnigem Wetter hätte ich sicherlich eine ungünstigere Ausgangsbasis wegen fehlender Schattierungen. Stärkere Hell-Dunkel-Kontraste lassen sich dagegen offensichtlich auch im Nachhinein noch reinzaubern.

Zitat: lenmos 03.02.21, 20:46Zum zitierten BeitragDie Umwandlung von digitalen SW-Fotos mache ich ausschließlich in Lightroom, ebenso die Aufbereitung der digitalisierten Negative. Dafür habe ich zwei Presets gebastelt, eines für weich und eines für hart. Da setze ich dann meistens das harte und bessere dann nach.

Ziemlich hart, normalerweise nicht meine Art, zumindest bisher, aber dennoch ist noch Zeichnung in den Tiefen, auch wenn man es in der Verkleinerung nicht so gut sieht:

[fc-foto:44818846]

Das ist derzeit noch meine Vorgehensweise, also momentan unternehme ich meine erste Schritte noch ausschließlich mit Lightroom und Filmsimulation in meiner Kamera, die für Monochrom mehrere Styles bereit hält. Dein Bild lebt von den markant ins Schwarz konvertierten Bildobjekten. Mir gefällt die Tiefenwirkung insgesamt und ich glaube, in Farbe hätte es nicht so viel daher gemacht. Überhaupt fällt mir hier im Verlauf dieser Diskussion aufgrund der Links immer mehr auf, dass Schneebilder sich anscheinend richtig gut für Monochrom zu eignen scheinen.

Zitat: Knipser_Frank 03.02.21, 19:37Zum zitierten BeitragIch mache es oftmals so das ich die Bilder, die ich mir in SW vorstellen kann, einfach entsättige. Dann weiß ich ungefähr wie es später wirkt. Das Entsättigen soll kein Endprodukt sein nur der Vorstellungskraft helfen.Diese Art Vorschau ist sicher eine gute Idee und könnte ich mal als Arbeitsroutine mit einfließen lassen.

Zitat: Knipser_Frank 03.02.21, 19:37Zum zitierten BeitragIch denke es ist wichtig das du bei dem Farbbild sehr dunkle wie auch sehr helle Bildteile hast, sonst wird ein s/w Bild zum grau/grau Bild.Das wird es zunächst auch und trotzdem scheint es auch hier Ausnahmen zu geben, bei der sich eine kontrastreiche Konvertierung im Nachhinein je nach Motiv dennoch lohnen könnte. Auf jeden Fall müßte man bei den "grau in grau" Bildern manuell stärker eingreifen. So wie bei Holgers Burgenbeispiel.

Zitat: Knipser_Frank 03.02.21, 19:37Zum zitierten BeitragIch zerlege das Bild erstmal in den HSV Bereich, da wird es in S/W dargestellt. Nun kann jede einzelne "Farbe" über Werte oder Kurven angepasst werden. Es werden also die entsprechenden sw Bereiche angepasst.
Da ich Photoshop nicht kenne kann ich dafür keine Detailierte Beschreibung erstellen.
Das passt schon und entspricht in Photoshop dem Farbkanalmixer, der sich sowohl mit wie auch ohne Ebenentechniken ausführen lässt. Hier muss ich mich aber erst noch einarbeiten, ebenso mit der Möglichkeit, das bei PS alternativ oder ergänzend mit der Funktion Farbton/Sättigung zu praktizieren, wovon ich mir vielleicht sogar noch etwas mehr verspreche, was ausgefallene Looks oder Teiltönungen betrifft.

Bei dem Kanalmixer gibt es noch die Faustformel, dass die drei angezeigten Prozentwerte in der Summe immer 100% ergeben sollten. Bei über 100% fährt man einige Bildanteile in Reinweiss, unter 100% wird das Bild insgesamt dunkler.

Zitat: Dietrich Kunze 03.02.21, 10:34Zum zitierten Beitrags/w ist nicht besser als Farbe und umgekehrt, sondern anders.
Ja, das stelle ich auch fest, wenn mir mal eine ansehnliche s/w-Konvertierung gelingt. Selten kann ich mich in dem Falle zwischen der Farb- und Monochrom-Variante entscheiden, sondern finde sie beide gut, aber mit unterschiedlichen Akzenten.

Zitat: Dietrich Kunze 03.02.21, 10:34Zum zitierten BeitragHier ein Vollmond von Ansel Adams:
https://www.stern.de/reise/fernreisen/a ... 09476.html

Das Bild vom Jürgen Winkler finde ich nicht, aber hier ähnliches:
https://www.alpin.de/foto-video/galerie ... ikel=10783

Danke für die Links, die wirklich sehr sehenswert waren. Bei vielen Bilder dort wird die Bildaussage durch s/w verstärkt, wie ich finde.

Zitat: pzinken 03.02.21, 09:49Zum zitierten BeitragJetzt frag mich nicht, was ich im einzelnen damals gemacht habe. Es war ein Ausprobieren mit Kanalmixer, Nik Filtern etc. Ich hab seinerzeit in einem Rutsch zahlreiche Bilder ähnlich bearbeitet, mir den Workflow aber nicht gespeichert ;-)
Danke, so habe ich schon mal einen guten Anhaltspunkt, wo ich suchen soll und womit ich am besten beginne.

Zitat: pzinken 03.02.21, 09:49Zum zitierten BeitragDie "Eisenbahngasse" auf dem Bild entwickelte sich einige Jahre später zum Instagram Star, wurde mit Cafès zugeplastert und war so überfüllt mit Touristen, dass sie irgendwann von der Polizei gesperrt wurde.
Das droht aus gleichen Gründen in Zukunft noch einigen Touristenattraktionen mehr. Vor allem die Städte mit kulturhistorischer Bedeutung laufen in den letzten 10-15 Jahren extrem voll, kein Vergleich mehr zu früher.
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