Zitat: Volkmar Kleinfeldt 16.10.14, 18:57Zum zitierten Beitrag
Stimmt ja, es heiß ja nicht umsonst "Vor der Nikon F wurden Spiegelreflexkameras nur in Deutschland bei Dresden hergestellt".
Nicht schlecht aber was hat es mit dem "Fenster" rechts neben dem Objektiv auf sich?
Stimmt ja, es heiß ja nicht umsonst "Vor der Nikon F wurden Spiegelreflexkameras nur in Deutschland bei Dresden hergestellt".
Nicht schlecht aber was hat es mit dem "Fenster" rechts neben dem Objektiv auf sich?
16.10.14, 21:38
Beitrag 17 von 40
Einer meiner Freunde aus der DDR hat an der Olympiade 1968 in Mexiko teilgenommen und als Sportfotograf gearbeitet.
Er hat nach '68 nie etwas anderes als Nikon benutzt.
Schon zu DDR-Zeiten hatte er spezielles Telefon-Zubehör, um die Bilder an die Agentur zu übermitteln.
Er hat nach '68 nie etwas anderes als Nikon benutzt.
Schon zu DDR-Zeiten hatte er spezielles Telefon-Zubehör, um die Bilder an die Agentur zu übermitteln.
16.10.14, 21:43
Beitrag 18 von 40
Zitat: Non-AiSchnabeltier 16.10.14, 19:24Zum zitierten Beitrag
Damit hatte man selbst bei aufgesetztem LS noch einen der Normalbrennweite entsprechenden Durchsichtssucher.
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Damit hatte man selbst bei aufgesetztem LS noch einen der Normalbrennweite entsprechenden Durchsichtssucher.
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Zitat: Non-AiSchnabeltier 16.10.14, 19:24Zum zitierten BeitragZitat: Volkmar Kleinfeldt 16.10.14, 18:57Zum zitierten Beitrag
Stimmt ja, es heiß ja nicht umsonst "Vor der Nikon F wurden Spiegelreflexkameras nur in Deutschland bei Dresden hergestellt".
Nicht schlecht aber was hat es mit dem "Fenster" rechts neben dem Objektiv auf sich?
Das war ein ganz normaler Newton-Sucher.
Den man mit Rücksicht auf die damals noch recht dunklen Sucherbilder (über die Mattscheiben) eingebaut hat.
Stimmt ja, es heiß ja nicht umsonst "Vor der Nikon F wurden Spiegelreflexkameras nur in Deutschland bei Dresden hergestellt".
Nicht schlecht aber was hat es mit dem "Fenster" rechts neben dem Objektiv auf sich?
Das war ein ganz normaler Newton-Sucher.
Den man mit Rücksicht auf die damals noch recht dunklen Sucherbilder (über die Mattscheiben) eingebaut hat.
Zitat: Non-AiSchnabeltier 16.10.14, 19:24Zum zitierten BeitragDas ist nicht ganz richtig.
Sicher, ab etwa 1948 wurden wieder Spiegelreflexkameras in der sowjetischen Besatzungszone gebaut, und mit der damals neuen Contax D führte man auch den zukünftigen "Weltstandard" M42 ein.
Übernommen wurde dieser Anschluss 1954 vom westdeutschen Hersteller Wirgen (Edixa) und 1957 vom japanischen Hersteller Asahi (Pentax). Es sollte erwähnt sein, dass Asahi ab etwa 1953 oder, vom Start weg, für etwa dreissig Jahre ausschliesslich SLRs baute. Zu diesem Zeitpunkt schickten sich Nikon, Canon und (etwas später Minolta) an, im Messsucherbereich den bis dato führenden westdeutschen Firmen Leica und Zeiss Ikon echte Konkurrenz zu machen, auch in technologischer Hinsicht.
Etwa um 1959 präsentierten alle diese Firmen (ausser Leica) dann eigene SLRs, die die Messucherkameras ablösen sollten.
Ein "wer?" , "wann?", "was?" in Kurzfassung
Fehlen noch drei. Erstens Miranda, wo dank des besonders kurzen Auflagemasses und werkseigener Objektivadapter Objektive aus allen führenden Kamerasystemen ausser Leica M und Contarex verwendet werden konnten. Ab 1956. Miranda war neben Asahi der zweite japanische Kamerahersteller, der von Beginn an die Spiegelreflextechnik im Schilde führte.
Zweitens dann Topcon (auch japanisch), wo man professionelle SLRs herstellte, die objektivseitig mit Exakta kompatibel waren.
Und zweitens weil drittens.
Drittens Exakta, die also jahrelang den zweiten Objektivstandard vorgaben.
Nun sind wir hier:.Zitat: Non-AiSchnabeltier 16.10.14, 17:53Zum zitierten BeitragTraditionell war eine Profikleinbildkamera nichts als ein Stück möglichst gut funktionierende Mechanik hinter aufwendig gefertigten Präzisionsoptiken.
Damals wetteiferten viele europäische Firmen mit Anspruch auf die Weltspitze um die Gunst der Kunden.
Und die Standardanschlüsse waren noch bis gegen Ende der 60er Jahre fast ausschliesslich die ostdeutschen.
Objektivseitig bestand also lange Zeit kein Nachteil der Praktica gegenüber einer Nikon, eher das Gegenteil war der Fall.
Überdies war Carl Zeiss Jena lange Jahre in Sachen Objektivbau mit an der Weltspitze.
Das Flektogon 2,4/35 ist noch heute, Jahrzehnte nach seinem Produktionsende eine Referenz in Sachen 35mm Brennweite, und auch der Ruf vieler anderer Pentacon-Objektive war im Prizip abdolut untadelig.
"Im Prinzip", da der real existierende Sozialismus und der Zwang zur Massenproduktion wohl häufiger und vielleicht sogar notorisch Proleme bereiteten.
An dieser Stelle sollte die interessante Frage erlaubt sein, ob die Patrioten unter den Berufsfotografen eventuell ausgewählte Objektive erwerben konnten.
Das Manko für Profis waren ab etwa 1970 die Gehäuse aus DDR-Produktion. Die Exakta schaffte den Sprung in die 70er nicht, und die damals neue Praktica L wurde in eine Zeit hineingeboren, in der ihr Objektivstandard M42 überholt war. Sie selst war dagegen durchaus modern.
Dass die DDR-Ingenieure obendrein so innovativ waren, das Ganze dann auch noch funktionabel in mehr Kunststoff denn je zuvor zu verpacken konnte den Profis allerdings kaum gefallen.
Es wäre ungefähr Dasselbe wie wenn Nikon heute sagen würde: "Die D750 ist unsere Profikamera, Grösseres werden wir nicht mehr bauen."
;-) Michael
Sicher, ab etwa 1948 wurden wieder Spiegelreflexkameras in der sowjetischen Besatzungszone gebaut, und mit der damals neuen Contax D führte man auch den zukünftigen "Weltstandard" M42 ein.
Übernommen wurde dieser Anschluss 1954 vom westdeutschen Hersteller Wirgen (Edixa) und 1957 vom japanischen Hersteller Asahi (Pentax). Es sollte erwähnt sein, dass Asahi ab etwa 1953 oder, vom Start weg, für etwa dreissig Jahre ausschliesslich SLRs baute. Zu diesem Zeitpunkt schickten sich Nikon, Canon und (etwas später Minolta) an, im Messsucherbereich den bis dato führenden westdeutschen Firmen Leica und Zeiss Ikon echte Konkurrenz zu machen, auch in technologischer Hinsicht.
Etwa um 1959 präsentierten alle diese Firmen (ausser Leica) dann eigene SLRs, die die Messucherkameras ablösen sollten.
Ein "wer?" , "wann?", "was?" in Kurzfassung
Fehlen noch drei. Erstens Miranda, wo dank des besonders kurzen Auflagemasses und werkseigener Objektivadapter Objektive aus allen führenden Kamerasystemen ausser Leica M und Contarex verwendet werden konnten. Ab 1956. Miranda war neben Asahi der zweite japanische Kamerahersteller, der von Beginn an die Spiegelreflextechnik im Schilde führte.
Zweitens dann Topcon (auch japanisch), wo man professionelle SLRs herstellte, die objektivseitig mit Exakta kompatibel waren.
Und zweitens weil drittens.
Drittens Exakta, die also jahrelang den zweiten Objektivstandard vorgaben.
Nun sind wir hier:.Zitat: Non-AiSchnabeltier 16.10.14, 17:53Zum zitierten BeitragTraditionell war eine Profikleinbildkamera nichts als ein Stück möglichst gut funktionierende Mechanik hinter aufwendig gefertigten Präzisionsoptiken.
Damals wetteiferten viele europäische Firmen mit Anspruch auf die Weltspitze um die Gunst der Kunden.
Und die Standardanschlüsse waren noch bis gegen Ende der 60er Jahre fast ausschliesslich die ostdeutschen.
Objektivseitig bestand also lange Zeit kein Nachteil der Praktica gegenüber einer Nikon, eher das Gegenteil war der Fall.
Überdies war Carl Zeiss Jena lange Jahre in Sachen Objektivbau mit an der Weltspitze.
Das Flektogon 2,4/35 ist noch heute, Jahrzehnte nach seinem Produktionsende eine Referenz in Sachen 35mm Brennweite, und auch der Ruf vieler anderer Pentacon-Objektive war im Prizip abdolut untadelig.
"Im Prinzip", da der real existierende Sozialismus und der Zwang zur Massenproduktion wohl häufiger und vielleicht sogar notorisch Proleme bereiteten.
An dieser Stelle sollte die interessante Frage erlaubt sein, ob die Patrioten unter den Berufsfotografen eventuell ausgewählte Objektive erwerben konnten.
Das Manko für Profis waren ab etwa 1970 die Gehäuse aus DDR-Produktion. Die Exakta schaffte den Sprung in die 70er nicht, und die damals neue Praktica L wurde in eine Zeit hineingeboren, in der ihr Objektivstandard M42 überholt war. Sie selst war dagegen durchaus modern.
Dass die DDR-Ingenieure obendrein so innovativ waren, das Ganze dann auch noch funktionabel in mehr Kunststoff denn je zuvor zu verpacken konnte den Profis allerdings kaum gefallen.
Es wäre ungefähr Dasselbe wie wenn Nikon heute sagen würde: "Die D750 ist unsere Profikamera, Grösseres werden wir nicht mehr bauen."
;-) Michael
Es wurde mit Pentacon Six und Praktica sowie Exakta Modellen gearbeitet.
Im Zeitungsbereich wurde vorwiegend die Praktica MTL Reihe
(M42) eingesetzt.
Im Zeitungsbereich wurde vorwiegend die Praktica MTL Reihe
(M42) eingesetzt.
17.10.14, 21:02
Beitrag 22 von 40
Günter Rössler,auch Helmut Newton des Ostens genannt,fotografierte nach eigener Aussage mit einer Minolta Kleinbild.http://www.dasmagazin.de/?p=7611
Klaus Ender, der Pionier der Aktfotografie in der DDR fotografierte mit einer Pentacon Six TL auf
Orwo Film und erzielte auch technisch hervorragende Ergebnisse.
Orwo Film und erzielte auch technisch hervorragende Ergebnisse.
18.10.14, 00:39
Beitrag 24 von 40
Als "Pionier der DDR Aktfotografie" bezeichnet sich der "Dichter, Denker, Lyriker und Aphorismenschöpfer" Klaus Ender wohl in erster Linie selbst.
Spätestens nach der Lektüre seiner Autobiografie ahnt man, welch Dampfplauderer der gute Klaus ist.
Die Lektüre ist übrigens sehr empfehlenswert, da unheimlich komisch(wenn auch unfreiwillig).
http://www.amazon.de/nackten-Tatsachen- ... laus+ender
Wer seinen Kram kaufen will, dem sei der 2x wöchentlich stattfindene Markt in Thiessow/Rügen empfohlen.
Da hat er regelmäßig einen Stand.
Ich find's zwar grauenvoll, aber über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten.
http://www.klaus-ender.de/
.
Spätestens nach der Lektüre seiner Autobiografie ahnt man, welch Dampfplauderer der gute Klaus ist.
Die Lektüre ist übrigens sehr empfehlenswert, da unheimlich komisch(wenn auch unfreiwillig).
http://www.amazon.de/nackten-Tatsachen- ... laus+ender
Wer seinen Kram kaufen will, dem sei der 2x wöchentlich stattfindene Markt in Thiessow/Rügen empfohlen.
Da hat er regelmäßig einen Stand.
Ich find's zwar grauenvoll, aber über Geschmack läßt sich bekanntlich streiten.
http://www.klaus-ender.de/
.
Igor Kostin, der 1986 die allseits bekannten Fotos aus Tschernobyl gemacht hat, der tat das mit mehreren Nikon FE oder FE2. Zwei davon liegen bis heute dort sicher einbetoniert...
Zitat: Frank U. Heidecke 18.10.14, 00:39Zum zitierten Beitrag
Klaus Ender ist übrigens auch hier in der FC vertreten
Link zum Profil: † Klaus Ender
Klaus Ender ist übrigens auch hier in der FC vertreten
Link zum Profil: † Klaus Ender
Zitat: Frank U. Heidecke 18.10.14, 00:39Zum zitierten Beitrag
Das ist, mit Verlaub, kein guter Beitrag.
Das ist, mit Verlaub, kein guter Beitrag.
18.10.14, 11:08
Beitrag 28 von 40
Die Wahrheit ist nicht immer schön.
C'est la vie, wie der Franzose in seiner angeborenen Leichtigkeit zu sagen pflegt. ;-)
C'est la vie, wie der Franzose in seiner angeborenen Leichtigkeit zu sagen pflegt. ;-)
Hier noch ein Blick auf die Umschlaginnenseiten zweier tschechischer Fotobände der achtziger Jahre.
http://s14.directupload.net/images/user ... xyapxo.jpg
Deutlich.
http://s14.directupload.net/images/user ... xyapxo.jpg
Deutlich.
Martin Schmidt fotografierte laut Fotografenvorstellung im Buch "Farbe für die Republik" zunächst mit einer privaten Mimosa, dann mit einer von seiner Fakultät zur Verfügung gestellten Exakta Varex, später als Profi mit Pentacon Six, diversen Praktika-Modellen sowie einer Rolleiflex SL66.
Kurt Schwarzer startete laut dem selben Buch mit der Leica seines Vaters und hat später als Profi vor allem mit Pentacon Six TL und einer nicht näher bezeichneten Rolleiflex fotografiert. Für Planfilme hatte er auch eine Linhof.
Also bei beiden sowohl Ost- wie Westmodelle. Fernost fehlt bei beiden. Inwieweit das repräsentativ ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Beide waren zu DDR-Zeiten freischaffende Bildjournalisten, die für Zeitschriften und Magazine, Werbefotos, Messen und Kochbücher gearbeitet haben, viel auch in Farbe.
Kurt Schwarzer startete laut dem selben Buch mit der Leica seines Vaters und hat später als Profi vor allem mit Pentacon Six TL und einer nicht näher bezeichneten Rolleiflex fotografiert. Für Planfilme hatte er auch eine Linhof.
Also bei beiden sowohl Ost- wie Westmodelle. Fernost fehlt bei beiden. Inwieweit das repräsentativ ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Beide waren zu DDR-Zeiten freischaffende Bildjournalisten, die für Zeitschriften und Magazine, Werbefotos, Messen und Kochbücher gearbeitet haben, viel auch in Farbe.