Zurück zur Liste
Zornig:eigenes Gedicht v. 1958

Zornig:eigenes Gedicht v. 1958

8.355 5

Zornig:eigenes Gedicht v. 1958

AUFBRUCH

Warum verweilst du immer noch,
entreißt du dich nicht deinem Joch,
das Qual um Qual errichtet
leidig-wohlige Lässlichkeit?
Talg, der stickig beschwichtet.
Frei von biegsamer Mäßigkeit,

Los von gewunden-bekannter Bahn,
räume sturztief die Wege
zerstörerisch meinem eigenen Wahn!
Daß nüchtern hinweg er fege
sorglich erdientes Behagen
dem Rausche überstrahlter Plagen.

Flackern, lodere auf zum Brande!
Fessel, entfessele krass die Bande,
die Foltern der Schwachheit,
der schlecht verschorften Kränklichkeit!
Am Wundmal überheller Wachheit
brenn rein ohne Bedenklichkeit!

(Hans Jürgen Schmidt)

Kommentare 5

  • Tavor 16. Januar 2017, 9:31

    Fot und Gedicht passen für mich perfekt zusammen !
    Herzliche Grüße. Stefan
  • Klaus Zeddel 15. Januar 2017, 17:53

    Du bist ja ein richtiger Dichter, herrlich dramatisch wirkende Zeilen. Passt sogar wunderbar zum Bild des stolzen Fahnenträgers, der schon recht zornig wirkt.
    LG Klaus
  • KHMFotografie 15. Januar 2017, 15:20

    ... ein klasse Portrait... mit einen sehr schönen Text++++

    LG. kalle
  • Ursula Elise 14. Januar 2017, 17:51

    Herrlich, dass du den überbordenden Protestsong deiner jugendlichen Jahre jetzt souverän ausstellen kannst.

Informationen

Sektionen
Ordner Bildgedichte
Views 8.355
Veröffentlicht
Sprache
Lizenz

Exif

Kamera Canon PowerShot G7
Objektiv Unknown 7-44mm
Blende 4
Belichtungszeit 1/250
Brennweite 25.0 mm
ISO 74

Gelobt von