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sonntagskirche ...

sonntagskirche ...

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Trautel R.


Premium (World), Meiningen

sonntagskirche ...

... ist die evangelische kirche zum" heiligen kreuz" in bettenhausen, landkreis schmalkalden-meiningen.

der kleine ort, ungefähr 13 km von meiningen entfernt mit ca. 818 einwohnern, liegt am südfuß der hohen geba (751 m) und wird geprägt durch seine hennebergisch-fränkischen fachwerkhäuser. im jahre 2000 feierte die gemeinde ihr 1100 jähriges bestehen.

da mein neuer rechner wiederum ausgefallen ist, alles neu installiert werden muss, kann ich heute nur eine detailaufnahme des ortes mit der kirche hochladen. ich weiß von verschiedenen konzerten wie schön der inenraum der kirche ist und werde mich im frühjahr bei dem zuständigen pfarrer um den schlüssel bemühen und dann nochmals die kirche fotografieren, aber auch innenaufnahmen machen.

jetzt kommt viel text und regt euch bitte nicht auf, es brauchen ihn ja nur diejenigen zu lesen, die sich vielleicht dafür interessieren. :-)
mir liegt jedoch daran, dass der text der autorin, die mit meiner Zwecke
in die gleiche klasse ging und bis zu ihrer pensionierung lehrerin und schulleiterin in dieserm ort war, hier veröffentlicht wird.

"Die Vorgeschichte unserer Kirche reicht bis ins frühe Mittelalter zurück.

Vermutlich stand bereits um 1200 eine kleine Kapelle auf dem Kirchenhügel. Zu anfang des 14. Jh. soll die Kirche Wallfahrtsstätte gewesen sein, in dersich päpstliche Kleinodien befanden.

Das älteste schriftliche Dokument zur Geschichte unserer Kirche stammt aus dem Jahre 1503. Es befand sich im Turmknopf und berichtet von der Erbauung der Kirchspitze als einem achteckigen schieferbeschlagenen Holzbau.

1567 wurde dann die jetzige hohe Spitze mit den 4 kleinen Ecktürmen aufgesetzt.

In den Jahren 1617 bis 1619 erfolgte der Neubau des jetzigen Kirchenschiffes. Sein Äußeres wird durch die spitzbogigen Fenster, die mit nachgotischen Maßwerk verziert sind, und die beiden schönen Eingangsportale mit Renaissanceornamenten geprägt. An der Nordostecke wurde der Rundturm hinzugefügt. Durch seine interessante Pforte gelangt man ebenfalls ins Innere der Kirche.

Auch die bauliche Innengestaltung stammt aus dieser Zeit. Durch die zweigeschossigen Emporen wird der Raum der Kirche gleichsam in drei Schiffe zerlegt. Das auf diese Weise gebildete Mittelschiff ist überspannt durch ein hölzernes Tonnengewölbe. Dieses ruht auf den beiden Emporen.

Der Altartisch stand vermutlich weiter hinten im offenen Chorraum. Die Kanzel war an der rechten großen Säule befestigt.

Relativ schlicht, schmuck- und farblos bot sich der Innenraum den Besuchern der damaligen Zeit.

1674 wurde die erste kleine Orgel, das sogenannte Orgelcimblein, in der Kirche aufgestellt.

Erst viele Jahre später von 1742 -47 kam es zum Bau einer größeren Orgel. Durch ein Legat des Schulzensohnes Erasmus Ernst Siebenfreud von 300 Gulden wurde diese Anschaffung ermöglicht. Der Orgelbaumeister J.E.Döring aus Ostheim baute für unsere Kirche eine Barockorgel, die zu Pfingsten 1747 das erste Mal erklang.

1766 beschlossen die Kirchenväter, dem Gotteshaus seiner gewichtigen Bedeutung wegen, ein besseres Ansehen zu verschaffen. Sie beauftragten die Kunstmaler Johann Jacob Prazo und Johann Jacob Gehres aus Meiningen mit der Farbgestaltung des gesamten Innenraumes, was diese auf das prächtigste ausführten.

Sämtliche Säulen der Kirche wurden mit einer blauen Marmorierung bemalt, wobei die Farbe Blau den gesamten Innenraum prägt. Die Felder der Brüstungen der Emporen tragen Bibelverse. Auf dem hölzernen Tonnengewölbe sind biblische Geschichten mit fantasievollen Umrahmungen dargestellt. Auch der Orgelprospekt wurde zu dieser Zeit farbig gestaltet.

1775 entstand der prunkvolle Kanzelaltar der mit der Orgel ein Einheitliches künstlerisches Ensemble bildet.

Die Kanzel, ein halbes Achteck, zeigt Jesus Christus mit den vier Aposteln, darüber thronen Gott Vater, Sohn und Heiliger Heist. Den Hauptschmuck des Hochaltars bilden die beiden lebensgroßen Figuren des Moses und Johannes des Täufers, die von dem Bildhauer Johann Caspar Hippeli aus Neustadt geschnitzt wurden. Alle Schreinerarbeiten wurden von Johann Georg Bohn aus Untermaßfeld und Johann Michael Hess aus Bettenhausen ausgeführt.

Fast alles, was bis zu diesem Zeitpunkt entstanden war, ist uns bis zum heutigen Tage im Originalzustand erhalten geblieben.

In den Jahren 1990 - 2000 erfolgten Schritt für Schritt Maßnahmen zur Sanierung, Restaurierung bzw. Konservierung des Kirchenbaues, seiner Einrichtungsgegenstände und der gesamten Farbgestaltung.

Heute erlebt der Besucher die „Kirche zum Heiligen Kreuz“ in Bettenhausen als beeindruckendes Beispiel sakraler Baukunst, das Zeugnis ablegt vom Fleiß, Geschick und Ideenreichtum unserer Vorfahren."

Text: Hildegard Landgraf

eine eigenartige lichtstimmung herrschte zum zeitpunkt meiner aufnahme und ich wünsche euch mit diesem motiv einen hellen, freundlichen wintersonntag!

Kommentare 92

  • Trautel R. 15. Februar 2011, 9:23

    @ siegfried g. und charlotte g.: freue nmich, dass ihr wieder mehr aktuell seid. wie schaut es mit skype aus?
    @ rosenzweig anton: geld verlangen geht erst nach nochmaliger reparatur (also dreimal), zuvor war ein unmtausch im pc-geschäft.
    auf jedem fall behalte ich meinen alten schatz erst einmal noch.
    lg trautel



  • Rosenzweig Toni 14. Februar 2011, 10:15

    Liebe Trautel
    Die alten Schätze darf man auch nicht vernachlässigen!
    So war es bei meinen Schnittprogrammen auch..Sie können jetzt HD, aber keine vernünftige Schärfe mehr auf DVD.
    Da hilft ärgern nicht mehr, Schlussstrich ziehen und Geld zurück verlangen!!!
    Deine Sonntagskirche ist herrlich in den Ort eingebettet.
    Gefällt mir.
    liebe Grüße aus dem sonnigen Garmisch.
    Anton
  • Siegfried G. und Charlotte G. 14. Februar 2011, 9:50

    Sieht richtig schön eingebettet aus. Idyllisch!



    LG Ch+S
  • Trautel R. 14. Februar 2011, 6:17

    @ iris offermann bis helga a.m.h.: auch bei euch möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
    @ iris offermann: ich nehme an, dass das motiv nicht so wurde, wird wohl auch an der eigenartigen lichtsituation gelegen haben.
    @ wilhelm wedekind: du findest in unserer gegend häufig solche kirchen.
    @ marianne th.: diese unendliche geschichte mit meinem rechner ging auch in der letzten woche weiter. ich bewundere die geduld von meinem horst. am samstag habe wir ihn zum einschicken zum hersteller abgegeben. auch die pc-firma wusste sich keinen rat mehr. nur gut, dass wir die alten rechner beide noch hatten. aber langsam ist mein alter schatz und es dauert eine ewigkeit mit einem motiv bearbeiten.
    lg trautel
  • Helga Amh 13. Februar 2011, 0:32

    Eine sehr interessante Kirche bzw. einen interessanten Kirchturm hat diese Kirche. Eine schöne Aufnahme, gefällt mir!

    Lg Helga
  • Marianne Th 12. Februar 2011, 10:58

    Da kann ich es gerade noch schaffen, deine Sonntagskirche zu würdigen, bevor es schon wieder Sonntag ist. Ein Dorf mit 818 Einwohnern.....und dennoch eine eigene Kirche; da wird mir bewußt, wie sich die Welt verändert hat.
    LG und gute Besserung für deinen Rechner; das ist ja Streß pur, was du momentan da erlebst.
    LG marianne th
  • Wilhelm Wedekind 11. Februar 2011, 19:52

    Eine Kirche mit roter Dacheindeckung, die Kirchturmspitze mit Schiefer behangen ist schon eine Besonderheit. Die detaillierte Beschreibung ist Dir hervorragend gelungen.
    lg wilhelm
  • Iris Offermann 11. Februar 2011, 17:44

    Das Foto erscheint mir irgendwie nicht richtig scharf, am
    Kirchturm und an den Bäumen. Den richtigen Standort
    zu finden war sicher schwer; die Aufgabe hast Du gut
    gelöst.
    LG Iris
  • Trautel R. 11. Februar 2011, 17:42

    @ hanne l. und anita jarzombek: danke ebenfalls an euch für das betrachten und kommentieren.
    ein harmonisches wochenende wünscht euch trautel
  • Anita Jarzombek-Krauledies 11. Februar 2011, 15:17

    Besonders in diesem Licht sieht die Kirche fantastisch aus! Es ist sehr lobenswert, dass solche Bauten erhalten bleiben. Vielen Dank für die ausführliche Info!
    Gruß Anita
  • Hanne L. 11. Februar 2011, 15:16

    Danke für den schönen Gruß!
    Liebe Grüße und ein kuscheliges Wochenende, Hanne
  • Trautel R. 10. Februar 2011, 19:58

    @ alle: bald ist schon wieder sonntag und es wird zeit, mich für die kommentare für diese thüringer kirche zu bedanken.
    @ ingeborg: du hast richtig vermutet, man sieht diese kirche schon von weitem.
    @ klaus kieslich und rüdiger kautz: danke für eure wünsche betr. meines rechners, der mich schafft. gestern hat er wiederum seinen geist aufgegeben. mein armer horst installiert zum wiederholten male die programme. mein 5. pc, solch ein theater hatte ich noch nie.
    @ hartl johann: sehr gut gefällt mir diese ungarische kirche. wir waren schon seit jahren nicht mehr in ungarn.
    @ -andreas-: unterlass bitte deinen spott.
    @ peter schumacher: diese "verwaschenen farben" können nur mit der eigenartigen lichtstimmung zusammenhängen, die zu dem aufnahmezeitpunkt war und von mir oben auch angegeben war.
    @ martina bie. ich kenne freilich die kirchen in fambach und schwallungen und habe sie schon fotografiert. ich habe unter meinem motiv auf diese eigenartige lichtstimmung hingewiesen. glaube mir, es war nichts mehr aus dem foto herauszuholen. du standest übrigens nicht allein mit deiner meinung hier.
    @ heide gleich: nachschub an kirchen brauche ich noch nicht unbedingt, aber ich MUSS einfach welche aus brandenburg habenn, kann aber noch nicht sagen, wann dies sein wird.
    @ heide m.h. du musst doch den langen text nicht lesen, habe ich doch oben schon geschrieben!
    @ d²: mathias, ich verspreche dir, sobald wir es zeitlich einrichten können, fahre ich nach bettenhausen und fotografiere dir fachwerkhäuser im hennbergisch-fränkischen stil. aber im moment ist mein rechner erst einmal wichtiger, denn der hat gestern wieder seinen geist aufgegeben. mein 5. pc, solch einen ärger hatte ich noch nie.
    @ gergovacz eva: du siehst, auch die kleinen orte kann man beim googeln entdecken.
    @ rosenzweig anton: mein rechner spielt weiter "unendliche geschichte". du weißt ja, schon während der fm an dich spielte er verrückt und danach hat er seinen geist total aufgegeben. horst war den ganzen nachmittag wieder im pc-laden und ist dabei, alle programme neu zu installieren. ich verliere langsam die lust an dem rechner.
    @ jürgen divina: mit 170 mm brennweite fotografiert und die beste lichtstimmung war es wirklich nicht.
    @ friedrich geretshauser: es tut mir leid, dass bei dir nicht die richtige sonntagsstimmung aufgekommen ist. :-)
    aber zuerst hatte ich mein motiv mit 170 mm brennweite fotografiert, dann habe ich durch zufall den text bekommen. den "unterleib" habe ich absichtlich den häusern genommen, damit die kirche mehr herausragt irgendwie scheinen die feuerwehren sich auf knalliges rot einzustellen. denn heute kam ich an einem solchen gebäude vorbei, war ebenso.
    lg trautel
  • Jutta S 10. Februar 2011, 19:50

    alt und neu - manchmal nicht so einfach zu kombinieren, aber fast immer werden die Häuser um den Kirchturm herum angeordnet, so auch hier. Eine prima Beschreibung hast du dazu eingestellt, lg Jutta
  • Michael PK 10. Februar 2011, 18:25

    Eines der letzten Bilder mit Schnee denke ich,auch diese Kirche ist ein wunderbares Bauwerk und wird hoffentlich noch lange erhalten
  • † Ingeborg K 10. Februar 2011, 17:54

    Das Foto zeigt zwar noch Schnee, aber auch hier ist der kommende Frühling erkennbar - das Licht wird weicher, milder als im Winter, weil die Sonne schon wärmer ist.
    LG Ingeborg
    Frühlingserwachen - Bilder eines Spazierganges am 8.2.11
    Frühlingserwachen - Bilder eines Spazierganges am 8.2.11
    † Ingeborg K

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