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Mutti, Mutti, heut ist Zirkus!

Mutti, Mutti, heut ist Zirkus!

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De Ghe


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Mutti, Mutti, heut ist Zirkus!

Fotografiert heute vormittag: Zirkus KRONE, Bielefeld.

Vor und nach den "Vorstellungen" [was auch immer die Tiere in Gefangenschaft dabei (durch Menschenhand und Menschenstimme angeleitet) erledigen sollen] werden die Tiere in der sogenannten "Tierschau" oder im deklarierten "Zoo" der eifrig gaffenden Menschheit vorgestellt.

Eintritt für Erwachsene: 4 Euro
Eintritt für Kinder: 3 Euro

Eintritt habe ich selbstverständlich nicht bezahlt. Die Affenkäfige und die eingesperrten Elefanten konnte man von außerhalb fotografieren. Kamele, Löwen, Tiger und Zebras, etliche Pferde, Ziegen, ein Flusspferd, Lamas und andere Tiere werden darüberhinaus im Zirkus zu kurzweiligen Unterhaltungsdienstleistungen am Menschen motiviert. Eine Lebensfreude bedingt durch intellektuelle Förderung war den Tieren jedoch so nicht anzusehen. Ich denke, das obenstehende Foto verdeutlicht die monotonen Aspekte einer (lebenslangen) Gefangenschaft.

Zirkus mit gefangengehaltenen Tieren ist meiner Ansicht nach überflüssig und unmodern, weil ethisch-moralisch rückständig.

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Auf der Webseite von Zirkus KRONE steht geschrieben:
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"Der Circus Krone ist so etwas wie eine moderne Arche Noah. Das wertvollste, das wir darin transportieren, sind unsere Tiere. Ihre Pflege und Gesundheit ist für alle Circus Krone-Mitarbeiter von größter Bedeutung.

In einer Zeit, in der die in freier Wildbahn lebenden Exoten immer mehr aus ihrer natürlichen Umgebung gedrängt werden, ist es für uns Verpflichtung, ihnen Lebensraum bei uns zu geben. Wenn weiterhin rücksichtslose Jäger afrikanische Elefanten zu Hunderttausenden abschlachten, um Elfenbein zu verschachern, dann wird es bald dringend nötig sein, Elefanten in Circussen oder zoologischen Gärten zu züchten. Circus Krone trägt sich mit diesem Gedanken."

und:

"Tiere, die bei uns aufgezogen werden, haben im Gegensatz zu den in freier Wildbahn lebenden ein luxuriöseres Leben. Sie werden gehegt und gepflegt, erhalten das beste Futter, werden von ihren Lehrern und Tierpflegern ausreichend beschäftigt und bekommen eine hervorragende medizinische Betreuung."
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Vielleicht irre ich also. Allem Anschein nach handelt es sich beim Zirkus wohl um vorbildliche Tierschutzarbeit, bei der sich Dompteure selbstlos, uneigennützig und unerschöpflich der Erhaltung von aussterbenden Tierarten widmen. Zugleich wird im selben Zug eine Art Wellness-Atmosphäre für die "Gäste" geschaffen, die einen Hauch von Luxus im Gegensatz zur frei-wildbahnlichen Garstigkeit verspricht.

Und wenn es einem schon keiner dankt, dann sollen sich die sibirischen Tiger wenigstens mit ein paar Kunststückchen nützlich machen und sich ihr täglich Fleisch selbst dazuverdienen. Geld wächst schließlich nicht auf Bäumen,
oder was??????

Kommentare 5

  • Cornelia Gottschalk 8. November 2010, 18:18

    Das Tier sieht verzweifelt aus.
  • Mar-Lüs Ortmann 10. Juli 2005, 20:28

    > Sa Lamander, gestern um 17:35 Uhr
    > In der westlichen Zivilisation und fast überall ist der
    > Respekt für das Tier längst verlorengegangen.

    Wozu soll dieser Respekt taugen!? Man hat ihn doch erfolgreich ersetzt durch einen Respekt vor den Arten und der Artenvielfalt. Das Individuum, das Tier und eigentlich auch der Mensch sind nicht so schützenswert. Sowohl in jener "westlichen Zivilisation" als auch bei den Menschen im Trikont ist das so. Wenn dieser "Artenschutzgedanke" doch auch mal das nichtmenschliche Individuum und die Menschheit ansich treffen würde. Es würde sich garantiert jeder wohlfühlen dabei.

    Grüße
  • Narkissos K 9. Juli 2005, 20:19

    "In einer Zeit, in der die in freier Wildbahn lebenden Exoten immer mehr aus ihrer natürlichen Umgebung gedrängt werden, ist es für uns Verpflichtung, ihnen Lebensraum bei uns zu geben."

    *Hust*

    Das schlimme ist, dass vielen Menschen eben nicht bewusst ist, wie diese Tiere normalerweise leben. Die meisten kennen solche Tiere nur in Gefangenschaft. Vorallem bei Kindern sollte mehr Aufklärung sattfinden. Dass diese Tiere fast den ganzen Tag auf engstem Raum in Käfigen verbringen und mit unzähligen Trainingsstunden genervt werden rückt den meisten in Anbetracht einer bunten und "lustigen" Show nicht ins Gedächtnis.

    Zum Foto ansich:
    Wirkt sehr plakativ und dadurch auch sehr eindringlich.
  • Kerl Marx 9. Juli 2005, 17:35

    In der westlichen Zivilisation und fast überall ist der Respekt für das Tier längst verlorengegangen.
    Der Mensch behandelt die Kreatur und letzlich sich selbst sklavisch.
    Ich stelle die Forderung, Abschaffung aller Zoos und Ereignisse in denen Tiere zur Schau gestellt werden.
    Und das sofortige Verbot tierischer Nahrung.
    Das sollten die grünen Ökoheinis und Bessermenschen durchseztzen helfen.
  • De Ghe 9. Juli 2005, 17:10

    Ergänzung:

    Fotoserie "Affenkäfig" und "Elefanten":
    http://www.soylent-network.com/ftp/zirkus.htm

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