Mira Culix


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... mit Martina

Das ist Martina. Martina ist eine junge Ziege.
Klacky hat mich inspiriert, mal in den alten Papierbildern zu graben, dies ist ein Scan und entsprechend in der Quali nicht sooo toll.


Die Geschichte mit Martina begab sich so: Wir (mein Vater, Klacky, Marie-Charlotte und ich waren von Algier nach Tamanrasset geflogen, wo uns unser guter Bekannter Mohammed, sein Bruder Lahsen und sein Neffe Abderrahman (Touareg) mit zwei klapprigen Toyotas erwarteten, dabei war noch ein gewisser Abdelkadr aus der Gegend von Béchar (er war ein Berber, aber "arabisé, also aus Sicht der Touareg und übrigens auch der Kabylen im Norden sozusagen durch Arabisierung verdorben). Er war als Koch und für Hilfsarbeiten dabei. Ganz schön viel Volk für uns paar Touristen, aber vermutlich hatten sie sonst grad nichts zu tun und bekamen von Mohammed ein bisschen Geld.
Wir fuhren also durch die Zentralsahara und begegneten unterwegs - ungefähr in der Mitte der Reise - halt irgendwann auch einer Gruppe Nomaden mit Kamelen und Ziegen. Und urplötzlich fing Abdelkadr wie wild an, mit denen zu feilschen. Wir kapierten nicht so wirklich, was der Hintergrund war, aber schließlich kam Abdelkadr hochzufrieden mit einer jungen Ziege an einem Strick an. Es stellte sich heraus, dass er sie für 250 Dinar als Geschenk für seine kleine Tochter erworben hatte. 250 Dinar war wirklich günstig, für 250 Dinar bekam ich in Algier gerade mal 1 kg Lammkoteletts, und Klacky hatte sich erst eine Woche zuvor in Tam eine Touareghose für 400 Dinar gekauft und war dabei nicht betrogen worden. Man konnte also echt über den Preis der Ziege nicht meckern. :-)))
Abends am Feuer - die Ziege lief angehobbelt irgendwo daneben herum - erklärte uns Abdelkadr, er habe diese Ziege nun Martina getauft, und so ging Martina mit uns auf Saharatour. Martina war niedlich und eigentlich auch sehr brav. Wie Abdelkadr ausgerechnet auf den Namen Martina gekommen war, blieb uns schleierhaft, wir bekamen auf unsere Frage nur zur Antwort, er habe mal eine Martina gekannt. Da er aber die Ziege als schönes Geschenk und nicht als "dumme Geiß" sah, nehme ich an, dass er Martina nett fand, wer auch immer sie war. :-)

Aber Martina musste ja auch noch zu der Tochter gebracht werden und wir fragten uns, wie das wohl gehen würde, aber als wir zurückflogen, flogen Abdelkadr und Martina in unserem Flieger von Air Algérie mit bis Ghardaïa, wo wir eine Zwischenlandung machten und Abdelkadr und Martina ausstiegen, um von da aus irgendwie nach Béchar zu kommen. :-)))
Ich hoffe, Martina hatte es bei Abdelkadrs Familie so gut, wie man es als Ziege in der Sahara haben kann.

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