°°°Licht aus!°°°

Für mich ist der Snoot mehr als nur ein Experiment. Ich sehe ihn als Gestaltungsmittel, ebenso wie andere Lichtquellen und Blitze. Warum sollte ich unattraktive HG mit einbeziehen, wenn es auch anders geht? Auch sind nicht alle „Schwarz-Aufnahmen“ auf den Einsatz eines Lichtformers zurückzuführen. Für mich zählt in erster Linie die bestmögliche Freistellung des Objektes, damit man erkennen kann um was es sich handeln könnte. Das kann ich natürlich über die Blende bewerkstelligen und habe dann bei vielen Aufnahmen die im Bereich des Muck-Divings entstehen, unruhige sandig-braune Hinter- und Untergründe, welche dann hinterher mit PS oder LR vignetiert oder entsättigt werden oder ich bediene mich am Snoot, allerdings auch immer ein wenig mit Bedacht, nicht nur Schwarz zu haben, sondern nach Möglichkeit immer mit ein wenig Räumlichkeit.
Um einfach mal eine Idee zu bekommen, wie die Umgebung beim Tauchen in diesen schlammig-sandigen Tauch-Gebieten aussehen kann, stelle ich gerne diese Variante des 2 cm großen haarigen Anglerfisches zur Verfügung. Gleicher Fisch, gleicher Platz – aber mit Snoot:

Shave Me!
Shave Me!
Sandra Kuhna

Beide Bilder mit Vorsatzlinse Nauticam CMC.

Ganz ohne Lichtformer:
°°°SlackLine°°°
°°°SlackLine°°°
Sandra Kuhna

Kommentare 10

  • Tobila... Toni Bischof Ladir 15. September 2019, 10:10

    Mich brauchst Du nicht zu überzeugen...
    ich finde den Lichtformer, den Snoot ein geeignetes Mittel,
    um lichttechnisch anspruchsvolle Bilder zu erstellen.

    Übrigens bin ich auch von der Technik von Adriano Morettin sehr angetan.
    Ich denke, Du kennst Ihn?  Hier der Link zu Ihm:

    https://www.fotocommunity.de/fotografo/adriano-morettin/1412726


    Meine eigene Form der Unterwasserfotografie habe ich aber aus thematischen Gründen auf Grossfisch und Meeressäuger begrenzt und lebe meine Makroliebe
    Zuhause in den Bergwiesen bei den Schmetterlingen aus, auch dort thematisch begrenzt...

    Liebe Grüsse Tobila
    • Sandra Kuhna 15. September 2019, 12:42

      Vielen lieben Dank Toni. Adriano Morettin hat ein tolles Portfolio. Mag die Bilder von ihm auch sehr, gern. Im asiatischen Raum gibt es ebenfalls den/die ein oder andere mit sehr ausgefeilten und kreativen Techniken. Mal sehen wo die weitere Reise hinführt.
      Liebe Grüsse und einen schönen Sonntag, Sandra
  • Urs Scheidegger 1. September 2019, 11:32

    Der Reto hat es treffend gesagt. Man muss sich weiterentwickeln und auch mal über den Tellerrand hinausschauen..
    Neues versuchen und ausprobieren...
    Das ist ja auch im normalen Leben so. Sonst wird es schnell mal langweilig...
    Gruss Urs
  • Hans J. Mast 1. September 2019, 10:08

    Natürlich ist hier die Umgebung nicht so schön aufgeräumt oder attraktiv. Mit dem Snoot wird das Hauptmotiv viel stärker in den Mittelpunkt gesetzt. Nichts lenkt ab.
    Andererseits ist mir als Naturfotograf auch die natürliche Umgebung wichtig. Deshalb haben für mich beide Herangehensweisen ihre Berechtigung. Ob spektakuläre Aufnahme mit dem Snoot oder fein gestaltete Aufnahme unter Einbeziehung des Habitats, letztendlich macht die Vielfalt das ganze doch noch Interessanter.
    LG Hans
  • Ortwin Khan 31. August 2019, 20:57

    Offensichtlich ein Thema, das bewegt !
    Ich persönlich komme mit dem Teil nicht so gut zurecht, finde aber, dass Du die Vorteile mit diesem Vergleich bestens belegen kannst.
    1: 0 für dem Snoot und ich gelobe, mich mal wieder mit dem Thema zu beschäftigen :))
    Danke für die schöne Demo und Deine Gedanken dazu !
    Liebe Grüße, Ortwin
  • scubaluna 31. August 2019, 13:15

    Et voila, so oder so, fotografieren nach eigenen Bedürfnissen. Neues lernen, andere Techniken anwenden......wie beim Kochen und und......für mich ist der Snoot ein Gestaltungsmittel. HG kann ich damit nicht ausblenden, ich setzte damit Akzente auf dem Hauptmotiv, deutlichere als ohne. Doch auch mit dem Blitz alleine lassen sie so viele Dinge anstellen. Toll ist ja, dass vor Ort das fertige Bild entstehen kann. Und dann wird das Bild zu Hause noch ausbelichtet und geputzt. Und dann sind da nich welche, die legen sich auf einen Stil fest. Und gerade wegen diesen Menschen kommen wir überhaupt auf die Idee, dies und das auch mal auszuprobieren.......dein haariger Frogfish zeigt deutlich, es lohnt sich seinen Horizont zu erweitern.
    LG Reto
  • Unterwasser Frank 31. August 2019, 12:55

    Hallo Sandra 
    SW oder Farbe
    WW oder Makro
    Snoot oder Ohne 
    Meiner Einschätzung nach egal ,Hauptsache gut gemacht.
    Letztendlich liegt es immer im Auge des Betrachters.
    Black Water ,Bonfire, und Snooten ist halt sehr plakativ.
    Fotografie wird immer ein Spiel mit Licht sein, und das ist auch gut so ,mach was Dir gefällt und fettig.
    LG Frank 
    Bei der Schärfe hat der Lars leider recht
  • Reinhard Arndt 30. August 2019, 23:21

    Ein Thema, über das sich vortrefflich streiten lässt.
    Ganz sicher gibt es Motive, die den Einsatz eines Lichtformers erlauben - vielleicht sogar zwingend erfordern. Wenn die selektive Ausleuchtung aber zum Allheilmittel wird, um vermeindlich "unattraktive" Hintergründe grundsätzlich durch konsequentes "Nichbeleuchten" auszublenden, werden für mich einfach andere fotografische Gestaltungsmittel ignoriert. Dein hier gezeigtes Foto ist ein gutes Beispiel dafür. Dein Froggy ist doch super dargestellt - in seinem natürlichen Habitat. Seine Fransen am Kopf sind über die Schärfe hervorragend freigestellt, und das feine Bokeh im Hintergrund mit seinen weichen Verläufen ist ein absoluter Hingucker. Dieses Bild braucht keinen Snoot!
    Nochmals: Nichts gegen den Einsatz der technischen Hilfsmittel, die uns die moderne Fotografie zur Verfügung stellt. Aber jeder inflationäre Einsatz birgt die Gefahr der Abnutzung. Aus dem Wow-Effekt wird dann schnell ein Gähnen - und das wäre doch schade.
    Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch. Ich versuche halt nur, eine Lanze für die fotografische Vielfalt zu brechen.
    Viele Grüße Reinhard
    P.S. Auch dieses Foto ist in der Lembeh Strait entstanden.:
    Auf dem Präsentierteller...
    Auf dem Präsentierteller...
    Reinhard Arndt
  • L.O. Michaelis 30. August 2019, 21:47

    Klasse, dass du deine Gedanken mit uns teilst.
    Da ich die Lembeh auch schon mehrfach rauf- und runtergesnootet habe, brauche ich wohl nicht zu betonen, welche Aufnahme mir besser gefällt. Die feinen Strukturen der Fransen und die schönen Farben des Tieres kommen m.E. beim Snoot besser raus. Und das Auge wird halt nicht abgelenkt. Die ganze Aufnahme bekommt einen geheimnisvollen Ausdruck, was halt dann auch eine ganz andere Bildaussage beinhaltet. Von daher sind die Aufnahmen auch fast gar nicht miteinander zu vergleichen.
    Hier hinkt der Vergleich aber auch deshalb etwas, weil bei dieser Aufnahme das Auge nicht so scharf geworden ist, wie bei der anderen. 
    Ich kann daher alle verstehen, die Aufnahmen mit deutlicher Darstellung des Habitat den Snootbildern vorziehen.
    Natürlich sind die Snoot-Aufnahmen auch viel schwerer zu realisieren, da man nicht nur einen zusätzlichen (entfesselten) Blitz braucht, den man fernzünden muss, sondern auch die Belichtung von Hand einstellen muss. Denn die Kamera kann die punktuelle Belichtung vor der Aufnahme nicht messen.
    Viele Grüße
    Lars
  • Heinz Fr 30. August 2019, 18:34

    Komisch, mir gefallen beide Aufnahmen. Mit dem Snoot werden natürlich auch viele Schwebeteilchen eliminiert.
    LG Heinz 00