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Hinterland, Hinterhalt oder Hinterwald?

Hinterland, Hinterhalt oder Hinterwald?

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Hinterland, Hinterhalt oder Hinterwald?

Die deutsche Verkehrspolitik hat über Jahrzehnte die Fortbewegung und den Transport von Menschen und Gütern mit gummibereiften Fahrzeugen (diese teilweise auch nicht durchgehend mit "Bodenkontakt"...) unterstützt und gefördert, während stahlbereifte Transportmittel dabei ebenso ins Hintertreffen gerieten wie schwimmende Transportlösungen.

Immer wieder ist dabei auch vom sogenannten Seehafen-Hinterlandverkehr die Rede, wenn der Transport von Waren und Gütern auf Straße, Schiene und Binnenschiff zu und von den Nord- und Ostseehäfen gemeint sind. Doch die Kampagnen sind nur halbherzig und haben noch viel Luft nach oben, wie die obige Aufnahme beweist: Aufgrund unwetterbedingter Störungen im Bereich Celle fuhr ich im Bahnhof Lüneburg einmal "quer durch den Bahnhof" und passierte dabei auch das regulär für Züge Richtung Norden dienende Überholgleis. Der Blick fällt dabei auf eine zugewucherte Gleisgruppe, welche sogar ganz bzw. teilweise elektrifiziert ist und bei Betriebsstörungen oder zum "Puffern" von Zügen vor dem Knoten Hamburg wertvolle Dienste leisten könnte. Tja, könnte...

Die Aufnahme soll ein Denkanstoß für jene sein, welche sich gerne und viel mit der Verkehrspolitik in unserem Land befassen und sich für eine bessere und leistungsfähigere Bahn nicht nur in Sonntagsreden, sondern tatsächlich einsetzen.

Aufnahmedatum: Sonntag, 16. August 2020 - 17:53 Uhr

Kommentare 7

  • Sigbert der Eisenharte 13. September 2020, 23:13

    Die traurige Realität eines einst leistungsfähigen und flexiblenTransportmittels.
    Aber ohne eine wirklich deutliche Kostensteigerung im Individualverkehr scheint die gute alte Bahn einfach nicht konkurrenzfähig zu sein.
    Wer bei der Reaktivierung einer Nebenbahn die Kosten in knapp 2-stelliger Millionenhöhe als unwirtschaftlich definiert und in der gleichen Zeit im Landkreis 20 Kreisverkehre zum Stückpreis von 1-1,5 Millionen als verkehrspolitische Notwendigkeit durchwinkt wird auf keiner politischen Ebene eine Verkehrswende in die Wege leiten.
    Aber ich reg mich nicht mehr auf, die Leute lieben ihr Auto, ihre Straße und ihren MAN-Truck.
    Vernunft hat in der Menschheitsgeschichte nur selten Entscheidungen generiert.
    VG Dirk
  • makna 13. September 2020, 18:59

    Nun - mit Fahrdraht sind die "Hinterwald"-Nebengleise nicht mehr überspannt ... ;-)
    ... doch natürlich wäre es gut, wenn sie reaktiviert würden !!!
    An anderer Stelle habe ich dazu schon viel gesagt ...
    BG Manfred