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Ein Baukastensystem

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Phi Nale


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Kommentare 9

  • Gabriele K. 25. Januar 2005, 13:39

    Ein Glück, daß es wenigsten einige Menschen auf der Welt zu geben scheint, die das verstanden haben. Aber sollen wir tatsächlich hoffen, daß diese alten Kamellen in zehn Jahren wieder auf den Tisch kommen?

    Pisa ist ein weites Feld für Irrungen und Wirrungen.
  • Phi Nale 25. Januar 2005, 12:53

    Es ist schon richtig, Gabriele, es ist ein Modell ... zudem noch ein unvollständiges ... anfängliches.
    Dein Argument mit den notwendigen 'Grundlagen' (das kleine Einmaleins usw.) ist nicht originell, sondern üblich in diesem Zusammenhang, eine Art vorschneller Abwehrreflex. Ich las über die Pisa-Studie, dass deutsche Schüler u.a. in Mathe deshalb schlecht abgeschnitten haben, weil sie ihre Formelsammlung nicht benutzen durften bei Aufgaben, die sinnverstehend zu lösen waren. Ein Musterbeispiel für die Forderung des Modells. Grundlagen sind auch in dem Modell vorgesehen (Daten und Informationen), aber keine lebenslange 'Rezeptologie'. Es ist dir sicher auch nicht entgangen, dass es auch bei Texten 'sinnverstehende' Probleme gab?

    Bei deiner 'lustigen' Einlage am Schluss hast du übersehen, dass es hier nicht nur um zufällig rechts und links des Weges aufgeschnapptes Wissen geht, das passiert bei jedem von uns tagtäglich. Ich weiß z.B. auch noch aus einer läppischen Zeitungsnotiz, dass Verona Feldbusch's Hund im letzten Winter einen Schnupfen hatte ... leider. Hier geht es vornehmlich um das, was in uns hineingestopft wird und noch mehr um das, worum man sich selbst bemüht. Falls es für dich nicht überflüssig ist zu wissen, dass Ameisen nach rechts fallen im Falle wenn ... na denn ...

    Mein Gedankengang war allerdings auch ein etwas anderer. Das, was wir lernen, sollten wir als (Meta-) System lernen und dieses System in allen denkbaren Situationen anwenden ... und somit verinnerlichen. Fast jeder hat schon bemerkt, dass man sich z.B. ruckzuck in ein unbekanntes Bildbearbeitungsprogramm einarbeiten kann, wenn man das eigene verstanden, also nicht nur die Schalflächen stupide auswendig gelernt hat. Demgegenüber hörte ich von einem Studenten, der eine Aufgabe mit einem Textverarbeitungsprogramm angeblich nicht bearbeiten konnte, weil er vor Ort die Version 5.0 vorfand, in der Uni aber auf V 4.0 desselben Programms eingewiesen worden war.

    Was eure Zweifel der 'Übertragbarkeit' eines Autos auf den Radieschensalat betrifft, so denkt ihr viel zu starr, m. E. sogar merkwürdig 'männlich-pragmatisch' und fast kleinkariert, aber das ist nicht mein Problem. Ich habe das Modell hier nur vorstellen wollen und mir ist es so ziemlich egal, was jeder damit macht. Das ist jetzt keine übertrieben empfindliche Trotzreaktion, sondern die Erfahrung, dass es ohnehin derzeit nur wenige kapieren und umsetzen können. In ca. 10 Jahren sieht das vermutlich schon anders aus. Das zeigt mir auch ein wenig Matthias Einwand in der Anmerkung zuvor. Es geht nicht um die Auswahl von 'Wissen', sondern um eine gänzlich andere Art, Bildung zu vermitteln und zu bewerten. Es geht nicht um das WAS, sondern um das WIE. Die Neugier (Wissbegierde) ist ein anderes Ding, Matthias. Das bleibt davon natürlich völlig unberührt!

    Dennoch kann ich eure Einwände nicht von der Hand weisen. Das Problem der Nachschlagewerke (Registrierung, Sicherung etc.) von Wissen ist ja wirklich ein Problem. Wenn Wissen erst dann abgerufen wird, wenn es benötigt wird, muss es auch möglichst uneingeschränkt verfügbar gespeichert werden, mit dem Risiko der Manipulation etc. (Gabriele!). Meines Wissens machen sich bereits einige Experten heftig Gedanken darüber, wie das im Internet gespeicherte Wissen jemals zentral erfasst und gesichert werden kann?

    Matthias, wenn du es so siehst, hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich produziere in keinster Weise 'dekorative' Bilder. Ein solches 'Lob' würde ich tatsächlich als Verkennung werten. Mein Anspruch ... möglichst schlüssig sollen meine Bilder sein, jedes Element möglichst mit seiner Bedeutung, nichts 'Überflüssiges' ... :-)

    mlg phi+++
  • Gabriele K. 25. Januar 2005, 11:25

    Eventuell wid ein Schuh im phischen Sinne daraus, Matthias, wenn man die beiden Pyramiden als Einheit aufeinanderstellt.
    Aber es bleibt immer noch ein Modell.
    Ich befürchte, die rechte Seite des Modells hat EInzug in die Gestaltung von Lehrbüchern gefunden. Man kann nämlich kaum noch etwas mit ihnen anfangen, sie vermitteln kein folgerichtiges Wissen mehr, sind nicht mehr als Nachschlagewerk geeignet, verfügen nicht einmal mehr über ein brauchbares Register...

    Die Tiraden die man immer mal wieder hören kann, über die Nachteile der >Informationsgesellschaft< wundern mich auch immer wieder. Sie müssen von Menschen sein, die vergessen haben, wie mühsam die Informationsbeschaffung früher war.
  • Matthias H.amborg 25. Januar 2005, 11:05

    Was ich mit der ästhetischen Qualität meinte, phi: das sind keine Bilder, die ich mir an die Wand hängen würde, um mich an ihnen zu erfreuen. Aber das sollen sie, wenn ich es richtig verstanden habe, ja auch gar nicht sein. War nicht böse gemeint, ich wollte nur auch mal was zu den Fotos gesagt haben.
    Besonders problematisch finde ich in Hinblick auf die Verallgemeinerung des Bellingerschen Modells, daß der Bildungs-/Weisheitserwerb auf der "sinnverstehenden Verknüpfung weniger gut gewählter Daten" aufbauen soll. An dieser Stelle zeigt sich, daß es sich um ein spezifisches Modell für die Anwendung in einem eng gefassten Kontex handelt. Im Rahmen betriebswirtschaftlicher Kommunikationsmodelle mag es sinnvoll sein, eine Vorauswahl von Daten zu treffen, die Basis der "Bildungspyramide" schmal zu halten. Voraussetzung dafür ist aber, daß es Instrumente gibt, die eine sinnvolle Auswahl und Beschränkung überhaupt erst möglich machen: es muss eine Grundbildung, ein Basiswissen vorhanden sein, daß die Beurteilung einer Information in Hinblick auf "wichtig" und "unwichtig" zulässt. Beim Allgemeinbildungserwerb gibt es diese Fähigkeit zunächst nicht, sie entwickelt sich erst in einem Zusammenspiel von Wissensanhäufung, Anleitung, Erfahrung und Reflexion. Ein Grundschüler ist nicht in der Lage, eine sinnvolle Auswahl seines Lernstoffes selber vorzunehmen (auch, wenn er es vielleicht denken mag). Idealerweise ändert sich das im Laufe eines Lebens, kommt die Urteilsfähigkeit und Verknüpfungsfähigkeit dazu. Wissen allein, ohne die Möglichkeit der Anwendung, ist in der Tat nicht viel wert. Aber ohne Informationen und Wissen sind keine begründeten Entscheidungen möglich. Solange mein Kopf nicht überläuft, kann ich nicht sehen, warum ich mich in Hinblick auf Bildungserwerb selbst beschränken sollte, zumal ich neugierig bin und Spass dran habe.
  • Gabriele K. 25. Januar 2005, 9:54

    Mir fällt hierzu Rene Magritte ein und sein Bild einer Pfeife unter der steht
    "Ceci n'est pas une pipe" (das ist gar keine Pfeife) - denn es ist >nur< das Bild einer Pfeife.
    Eine Warnung also, nehmt nicht das Bild für die Realität, was eine weitverbreitete Vorgehensweise ist.

    Ebenso verhält es sich mit einem Modell. Was ist ein Modell? In einem Modell wird EIN Aspekt der Wirklichkeit, meist unter idealen Bedingungen, dargestellt, daran kann man lernen, aber man kann sie nicht für die Wirklichkeit nehmen. So wie in elektrotechnischen Modellen z.B. davon ausgegangen wird, es gibt keinen Widerstand, was völlig unrealistisch ist, aber im Modell trotzdem zu Erkenntnissen führt.

    Matthias hat recht, man kann einen Bereich der Systemwissenschaft der sich auf die Bewältigung von Managementaufgaben bezieht nicht auf die allg. Bildung übertragen. Man kann, aber es wäre das gleiche, als ob man ein Auto mit einer Schüssel Radieschensalat vergliche.

    Wer das kleine Einmaleins nicht kann, lernt auch keine Bruchrechnung, und wer nicht alle Buchstaben des Alphabets kennt, wird schwerlich eine Lese- und Schreibkompetenz entwickeln können...usw.

    Daten im Sinne eines solchen Modells (Bellinger) sind z.b. die Buchstaben aus denen ein Wort besteht, die Information ist die mit Bedeutung versehene Verknüpfung der Daten, also das Wort...


    Deinem Untertitel muß ich widersprechen phi, gerade Überflüssiges ist oft gar nicht flüchtig. Wir erinnern uns an manchen Blödsinn, aber das Gedicht das wir so mühsam lernten, haben wir längst wieder vergessen.
    Überflüssige Informationen merken wir uns besonders gut und lange. In einer Zeitschrift für junge Leute (Neon) gibt es eine Rubrik >Unnützes Wissen - Fakten die man im Gedächtnis behält, obwohl man sie sich nicht zu merken braucht< und recht haben die. Ich weiß immer noch, daß das Ablecken einer englischen Briefmarke, fast die dreifache Menge Kalorien bringt, als bei einer deutschen, das Ameisen wenn man sie vergiftet nach rechts fallen, Fliegen rückwärts starten, CD´s wegen Karajan eine Spieldauer von 74 Minuten haben (damit Beethovens Neunte darauf paßt) obwohl Sony und Philipps nur 60 Minuten geplant hatten...usw.
  • Vera Boldt 24. Januar 2005, 19:27

    Hallo Phi, Hallo Matthias
    Ich finde die beiden Bildungspyramiden eigentlich schlüssig.
    Kein Mensch kann , insbesondere in unserer Informationszeit ein breites Wissen auf Dauer nicht halten , wahrscheinlich nicht mal parziell.
    Bildung kommt meines Erachtens vom Stamm Bild, bilden, ein Bild machen , veranschaulichen, sich klar machen, verdeutlichen , verbildlichen.
    Ein veranschaulichter, verbildlichter, verständlich klar gemachter Sachverhalt, also mit anderen Worten ... das Ergebnis eines erfolgreichen gedachten Lernvorgangs. Und den kann man m.E. auch auf einer "wackeligen Basis" aufbauen.
    LG
    Vera

  • Phi Nale 24. Januar 2005, 12:41

    Danke für deine Anmerkung, Matthias.
    Zur 'wackeligen Basis' ... die Beobachtung von dir ist eine direkte Stellungnahme zum Inhalt. Früher glaubte man, dass ein Haus nur auf breitem Fundament sicher steht. Schau dir mal den sichtbaren Unterbau von modernen Hochhäusern an. Auch die stehen oft auf scheinbar 'schwachen Füßen'. Bildung benötigt kein breites Fundament, sondern eine Basis, die echte Handlungsfähigkeit zulässt.
    Zu deinem Zweifel: Wenn ich die These nicht selbst 'erlebt' hätte, würde ich sie hier nicht selbstbewusst präsentieren. Der Satz unter dem Bild könnte auch lauten: 'Do it or lose it.' Vieles, was uns aufgezwungen wird an Wissen, geht verloren, wenn man keine Verknüpfung findet. Es ist viel Ballast dabei, den man sich eigentlich nicht mehr erlauben kann ... und im Informations-Zeitalter auch nicht mehr muss.

    Zur 'ästhetischen Qualität' kann ich mich nicht äußern, weil ich nicht weiß, was du meinst.
    Nicht die grünen Legosteine waren das Problem, sondern die grauen Luftschlangen.

    mlg phi+++
  • Matthias H.amborg 24. Januar 2005, 10:43

    Nette Umsetzung eines Diagramms in Lego (obwohl -offensichtlich- die grünen Steine aus gewesen sind).

    Was ich ja immer schon mal sagen wollte, auch wenn´s natürlich nicht in so ein Forum wie dieses hier gehört: die Bilder sind aufnahmetechnisch gut gemacht, nicht viele würden eine so gleichmässige Ausleuchtung und saubere Montage hinbekommen. Ihre ästhetische Qualität ist ein anderes Thema: da sprechen sie mich meist nicht besonders an.

    Zum Eigentlichen: ich bezweifele sehr, daß man Theorien aus dem betriebswirtschaftlichen Informationsmanagement auf eine allgemeine Theorie des Wissens- oder Bildungserwerbs ( von Dingen wie Weisheit oder Moral ganz zu schweigen) übertragen kann -wenn das denn überhaupt die Fragestellung ist: der Satz unter Deinem Bild ist etwas rätselhaft für mich. Die Voraussetzungen und Zielsetzungen sind doch sehr unterschiedlich. Offensichtlich -das immerhin ist schön visualisiert, ob absichtlich oder nicht- steht das Konstrukt auf einer wackeligen Basis.
  • Phi Nale 24. Januar 2005, 6:47

    Das folgende Bild ist NICHT von Vera ...!!!...
    es ist vielmehr eine Ergänzung zum obigen Bild von mir ...!!!...
    (... falls Bedarf besteht ...???...)

    @Vera, danke für den 'Parkplatz' ...!!!...

    mlg phi+++

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