Der Westzipfler


Premium (Pro), . . . aus dem Maasland

ehem. Jüdische Synagoge Beilstein/Mosel

Zum Gedenken an einstmals blühendes jüdisches Leben, dem hier wie auch andernorts durch Nazi-Schergen am 09.11.1938 ein gewaltsames und blutiges Ende bereitet wurde

In diesem Jahr bekommt dieser wichtige Gedenktag durch das Attentat von Halle/Saale und diverse andere antisemitische Übergriffe und Angriffe eine besonders bittere Note

Als Deutscher empfinde ich es als besonders beschämend, dass Menschen jüdischen Glaubens hierzulande wieder Angst haben müssen, ihren Glauben öffentlich sichtbar zu leben, ja inzwischen sogar wieder um Leib & Leben fürchten müssen

Mindestens als genauso beschämend und widerlich empfinde ich es, dass die geistigen Brandstifter und Biedermänner, die mit ihrem Rassissmus und ihrer Hetze für derlei Untaten ideologisch überhaupt erst den geistigen Humus liefern und somit mitverantwortlich sind, wie ehedem wieder in unseren Parlamenten sitzen und dort ihr teuflisches, unsere Demokratie zersetzendes Geschäft betreiben

Mahatma Gandhi hatte wohl (leider!) doch Recht, als er meinte:

"Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt."

Und dennoch hege ich weiterhin die Hoffnung, dass am Ende Anne Frank Recht behalten möge, als sie in ihrem Versteck, in der Amsterdamer Prinsengracht 263, ihrem Tagebuch am 15. Juli 1944, wenige Tage vor ihrer Entdeckung und Deportation, anvertraute:

"Es ist ein Wunder, daß ich all meine Hoffnungen noch nicht aufgegeben habe, denn sie scheinen absurd und unerfüllbar. Doch ich halte daran fest, trotz allem, weil ich noch stets an das Gute im Menschen glaube."

Kommentare 15

  • Anne Rudolph 14. Dezember 2019, 14:58

    Ich gehe jeden Tag an einer Gedenkstätte (Modell der Synagoge) vorbei wo früher in Königstein eine Synagoge stand.  Neuerdings ist noch ein siebenarmiger Leuchter in den Boden eingelassen. Ein sehr schöner Platz  des gedenkens. Hoffen wir mit Anne Frank
  • DeVo 19. November 2019, 17:08

    Danke für Bild und Text !!
    HG D.
  • Silke Doro 16. November 2019, 16:51

    Sehr schön mit zum Glück sehr friedlicher Atmosphäre!
  • Brigitte Hoffmann 13. November 2019, 0:02

    Wenn ich dein friedliches Gässchen anschaue,
    so heimelig und romantisch, kann ich nicht fassen,
    was damals geschah.
    Ich verstehe auch den Glaubenshass nicht, denn
    jeder Mensch soll in seinem Glauben und seiner
    Überzeugung  Achtung finden.
    Leider leben wir gerade jetzt, in einerr schrecklichen
    Zeit.
    LG Brigitte
  • Annette Ralla 11. November 2019, 20:11

    Ein sehr schön anmutendes Bild mir wunderbar warmer Atmosphäre!
    LG Annette
  • Udo Wenz 10. November 2019, 12:14

    Absolut harmonische Aufnahme. Schöne warme Farben und ein feines Licht. Eine schöne Ausstrahlung.
    LG Udo
  • métèque 10. November 2019, 11:01

    Danke für deinen Beitrag !
    Dem ist nichts hinzuzufügen.
    Bild und Text ergänzen sich bestens.
    GlG Hilde
  • Bernd Niedziolka 9. November 2019, 18:39

    ein herrlicher Blick in die Gasse mit einem besonders schönen Licht
    LG Bernd
  • Anne Berger 9. November 2019, 17:04

    Ein Statement mit Tiefgang! Ich kann dem Gesagten nichts mehr hinzufügen!
    LG Anne
  • ralf mann 9. November 2019, 16:25

    Hallo Markus, hier sind es vor allem Deine begleitenden Worte, welche beeindrucken und nachdenklich machen sollten. Ich sehe die Dinge der Zeit und der Geschehnisse in gleicher Art und Weise. Leider scheint die Chance: 'Wehret den Anfängen' verspielt zu sein. Zu oft hat man verharmlost und Augen zugedrückt. Doch trotz allem glaube auch ich an den Humanismus, welchen uns Goethe und Schiller gelehrt haben. Gruß Ralf
  • Jürgen Rudigier 9. November 2019, 11:17

    Ganz tolles Bild von dieser Gasse zur blauen Stunde 
    Hervorragend belichtet. Die Straßenlaterne nicht überstrahlt.
    TOP!
    VG Jürgen
  • Li.Lo 9. November 2019, 11:08

    Hallo Markus,
    ist es die fehlende Perspektive, die das Gute im Menschen dezimiert, manchmal auch gänzlich einschlafen lässt? Man braucht doch nur die Tageszeitung aufzuschlagen, um immer wieder den Kopf schütteln zu müssen, wenn zu lesen ist, wie negativ sich die Menschen selbst im eigenen eher dörflichen Umfeld verhalten können. Dass es einfach ist, eine Minderheit im großen Stil zu verdammen, haben wir alle erlebt, wenn auch nicht direkt, das gehört zu der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte. Ich denke, allein der Begriff "Minderheit" führt dazu, dass sich manche Gruppen profilieren wollen, weil sie dem Gegner auf Augenhöhe nicht parieren können. Dennoch glaube ich, dass der überwiegende Teil unserer Mitmenschen "das Gute im Herzen" mit sich führen. Sie dürfen dabei nur nicht einschlafen, sondern sollten hellwach bleiben, um ggf. einschreiten zu können.
    Gruß Lilo
    N.S. Dein faszinierendes Foto ist bezeichnend: Der Tag neigt sich in Deutschland wieder der Dunkelheit zu, aber das Licht (das Dasein der jüdischen Bevölkerung) leuchtet immer noch hell. D.O.
  • Elke 9. November 2019, 10:30

    Wir waren gerade in Israel als das Attentat in Halle verübt wurde. Das hat uns noch viel betroffener gemacht - zumal man in Israel ständig gefragt wird, aus welchem Land man kommt. Ein Problem ist leider, dass ein Großteil unserer politischen Entscheidungsträger auf dem rechten Auge blind zu sein scheint. Ich schließe mich M. Gandhi vollkommen an und finde es super und berührend, dass du immer wieder Fotos und Statements mit Tiefgang einstellst. Einen schönen und tiefsinnigen Blick in die Gasse gewährst du uns hier. LGE
  • WM-Photo 9. November 2019, 10:16

    Stehe voll hinter Deiner Meinung und hoffe, wie einst Anne, dass das Gute im Menschen siegt.
    Gruß Walter