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Dubai - Urbahn I

Nun hartes Kontrastprogramm zu Eritrea:

Sonntags folgte die schon gezeigte Stadtbesichtigung in Asmara, dann machte sich ein Teil der Gruppe nach Keren auf, andere reisten schon früher ab. Ich musste Dienstag Mittag zurück zur Arbeit, also hatte ich eine kurze Zwischenstation geplant. Montag Früh, 29. 10. 2018, holte mich unser Guide Thomas vom Hotel ab und brachte mich in seinem Auto zum Flughafen (natürlich ein Opel). Am Sicherheitscheck wurden mir die AA-Akkus vom Tonrekorder abgenommen - naja, wenn sie meinen, irgendwie sind die ja auch schon hergeflogen. Im Wartesaal wurde zunächst ein einheimischer Kriegsfilm gespielt, dann gab es Diktatoren-TV, wo der gütige Machthaber eine neue Einrichtung besucht und sich mit ausländischen Gesandten trifft.
Die Flydubai 737-800 landete leicht verspätet, doch an dem kleinen Flughafen ging alles erstaunlich effizient - mit einer Turnaround-Zeit von 45 Minuten starteten wir pünktlich um 8 Uhr. Wie die Wochen davor herrschten seltsam Gewitter-trächtige Verhältnisse über der Arabischen Halbinsel und dem Persischen Golf. Wir flogen fast über Mekka, doch leider zog sich die Wolkenbedeckung bis zu den Emiraten. Zu Mittag kamen wir am Terminal 2 auf der Stadt-abgelegenen Seite des internationalen Flughafens Dubai an . Das Gepäck war nach Wien durchgecheckt, den Boardingpass für den nächsten Tag holte ich mir gleich. Bei der Einreise wurde ich von einem freundlichen Herren in traditioneller Kleidung empfangen, der fragte, ob ich aus Salzburg käme. Ich bekam auch gleich einen automatischen Bordercheck für die nächsten Male genehmigt. Es ist wohl einer der wenigen Jobs, der exklusiv von Personen ohne rezenten Migrationshintergrund (irgendwann hergezogen sind alle) ausgeführt wird. 85 Prozent der Bevölkerung Dubais besitzen einen kürzlichen Migrationshintergrund, 25% geben an, dass ihre Wurzeln auf den Iran zurückgehen, der sich nur 100 km über dem Golf entfernt befindet. Dann ging es hinaus in die halbwegs erträgliche Hitze. Zu meinem Premier Inn gleich beim Flughafen sollte es auch von diesem Terminal unregelmäßige Transfers geben, doch da ich hierzu keine weiteren Informationen fand, nahm ich ein Taxi mit einem netten indischen Fahrer um 35 Dirham (8,50 Euro). So konnte ich effizient einchecken - es ist ein angenehmes, praktisches Hotel wenn man am nächsten Tag gleich zum Flughafen muss.

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Der halbstündlich verkehrende Shuttlebus brachte mich um 13:30 vom Hotel zum Flughafen Terminal 3, wo man auf die Dubai Metro umsteigen kann. Ich hatte noch vier Stunden Tageslicht zur Verfügung, die hieß es zu nützen. Alsbald kam auch schon mein Zug, im Hintergrund das Hauptquartier der Emirates Group, ganz links landet gerade ein Flugzeug. Fotografieren kann man nur durch Glas, denn die Einstiege sind bei allen schienengebundenen Verkehrsmitteln mittels Türen gesichert, man kommt nicht offen an das Gleis.

Die Metro Dubai Red Line wurde als erste U-Bahn der Emirate 2009 eröffnet. Die Strecke ist 52,1 km lang - davon nur 4,7 km unterirdisch - und verläuft vom Stadtteil Raschidiyya beim internationalen Flughafen bis zur Hafenstadt Dschabal Ali schon nahe der Grenze zum Emirat Abu Dhabi. Dort entsteht auch mit dem Al Maktoum International / Dubai-World Central Airport der neue größte Flughafen Dubais und der Welt, bis jetzt verläuft die Metro aber nicht bis ganz hin. Man kann die Bahn mit Fug und Recht als Vorortbahn bezeichnen. Die Züge sind fahrerlose fünfteilige Triebwagen der japanischen Firma Kinki Sharyo. Der Endwaggon mit "Gold Class" und Frauenabteil befindet sich bei der Red Line in südwestlicher Richtung, also lässt sich perfekt am Nachmittag vom anderen Ende des Zuges aus fotografieren. Dubai ist mit über 15 Millionen Touristen jährlich eine der meistbesuchten Städte der Welt, entsprechend viele trifft man unterwegs.

Mehr Info:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metro_Dubai
https://de.wikipedia.org/wiki/Red_Line_(Dubai_Metro)
https://de.wikipedia.org/wiki/Dubai

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Exif

Kamera Canon EOS 5D Mark III
Objektiv EF24-105mm f/4L IS USM
Blende 7.1
Belichtungszeit 1/800
Brennweite 90.0 mm
ISO 160

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