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Der ICE kommt näher

Der ICE kommt näher

3.092 9

Hans-Martin Adorf


kostenloses Benutzerkonto, Garching b. München

Der ICE kommt näher

Serie "Modelleisenbahn"

Dieses technisch nicht perfekte Bild stelle ich ein, um zu illustrieren, mit welchen Schwierigkeiten man zu kämpfen hat, wenn man hochqualitative Bilder von einer Modelleisenbahn in Betrieb machen will.

Die Züge bewegen sich eigentlich nicht sonderlich schnell, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass ich trotzdem wenigstens 1/100 sec vorwählen musste, sonst war das Risiko zu gross, dass die Züge unscharf werden. Das liegt vermutlich an den geringen Abständen zum Motiv. Bei den gegebenen schlechten natürlichen Lichtverhältnissen ist von der ISO-Automatik die ISO-Zahl 6400 am oberen Anschlag gewählt worden. Die Blendenautomatik hat dann dazu Blende 8 gewählt. Die resultierende Schärfentiefe beträgt, wie man im Bild sieht, nur ein paar Zentimeter.

Die Technik, die ich naiverweise angewandt hatte war, den Fokuspunkt vorzuwählen und dann zu warten, bis die Lok im Schärfentiefenbereich war (vorzugsweise an dem mir zugewandten Anfang). Da ich so präzise nicht auslösen konnte, habe ich den Serienbildmodus mit höchster Geschwindigkeit (4 Bilder/sek bei der ausgeliehenen Nikon D800) gewählt und angefangen auszulösen bevor die Lok in den Schärfenbereich einfuhr.

Beim Auswerten der Bilder zu Hause hat sich dann gezeigt, dass die Geschwindigkeit des Serienbildmodus nicht ausgereicht hatte, um sicherzustellen, dass es ein Bild gab, bei dem die Frontseite der Lok wenigstens innerhalb des Schärfebereichs war.

Im Nachhinein denke ich, ich hätte definitiv mit dem kontinuierlichen Autofokus zusammen mit AF-Matrixmessung experimentieren müssen. Nachher ist man immer schlauer...

Kommentare 9

Bei diesem Foto wünscht Hans-Martin Adorf ausdrücklich konstruktives Feedback. Bitte hilf, indem Du Tipps zu Bildaufbau, Technik, Bildsprache etc. gibst. (Feedbackregeln siehe hier)
  • motorhand 23. Dezember 2014, 16:31

    Offiziell hat man natürlich ganz andere Möglichkeiten.
    Und dann macht es sicher auch Sinn, sich mal mit Fokusstacking zu beschäftigen.
  • Hans-Martin Adorf 23. Dezember 2014, 16:29

    @motorhand: ich war bei der Jubiläumsausstellung des Modelleisenbahnclubs offizieller, eingeladener Fotograf. Trotzdem habe ich mich nicht über die Anlage gebeugt, so wie manche andere mit ihren Handys. Mittlerweile besitze ich Snoots für den Blitz und so'n Krempel und da könnte man mit dem Licht einiges machen, während der laufenden Ausstellung mit einem Assistenten, und nachher halt mit Stativen.
    LG Hans-Martin
  • motorhand 23. Dezember 2014, 16:20

    Davon hab ich keine Ahnung (stacking).

    Aber die Idee mit dem Extra-Blitz finde ich gut, obwohl man diese Möglichkeiten bei einer öffentlichen Anlage natürlich eher nicht hat.
    Auch im privaten Rahmen sollte man vorher mal klären ob jemand mit einem schweren Gerät über den Modellen herumfuchteln darf.
  • Hans-Martin Adorf 23. Dezember 2014, 16:10

    @motorhand: Nein, es ist H0. Der Zug war in Bewegung. Ich hatte sogar ein Stativ im Einsatz, konnte aber trotzdem die Belichtungszeit praktisch nicht verlängern, sonst hätte ich Bewegungsunschärfe bekommen. Die ISO-Zahl war am Anschlag (der D800), also war Blende 8 angesagt. Ich hätte vom Objektiv her noch bis Blende 32 runtergehen können, aber das hätte viiiel mehr Licht bedurft, d.h. Blitzeinsatz. Das wäre während des Publikumsverkehrs nur mit aufgesetztem Blitz gegangen, und das wollte ich nun wirklich nicht.

    Später, als das Publikum gegangen war, habe ich dann noch etliche Aufnahmen mit Stativ und Blitz gemacht, bei denen ich nicht solchen Einschränkungen unterworfen war. Am besten ist wahrscheinlich zu zweit zu so einer Ausstellung zu gehen. Der eine bedient die Kamera (mit Einbeinstativ) und der zweite hält einen entfesselten Blitz, der per Infrarot oder Funk gezündet wird.

    Ich würde gerne mal die mir bislang unbekannte Technik des Fokusstackings einsetzen. Damit müsste man bei Makroaufnahmen (von stillstehenden Motiven) sehr gute Ergebnisse erzielen können, ohne ewig mit der Schärfentiefe kämpfen zu müssen.

    LG Hans-Martin
  • motorhand 23. Dezember 2014, 15:59

    Das sieht nach Spur N aus ?
    Mit HO oder größer und kürzerer Brennweite werden die Ergebnisse auch besser.
    Auf dem Bild sieht man ja eh nicht ob der Zug fährt, also kann man den ja auch im Stillstand fotografieren um Blende weiter zu schließen und ISO weiter zu senken.
    Freihand ist natürlich kein besseres Ergebnis möglich, aber Stative werden in solchen Ausstellungen oft nicht gerne gesehen.
  • Wolfgang Vogelsang 11. November 2014, 21:30

    Deine Erfahrungen konnte ich kürzlich nachvollziehen, mit welchen Schwierigkeiten wir Amateure zu kämpfen haben, um einigermaßen gute Fotos auf solchen Ausstellungen machen zu können. Vor allem bei fahrenden Zügen ist das besonders schwierig.
    Trotzden finde ich Dein Foto sehr gut, denn durch die Unschärfe um die Lok bekommt es erst diese Dynamik.
    LG Wolfgang

    Modellbahnausstellung - 07
    Modellbahnausstellung - 07
    Wolfgang Vogelsang
  • Markus 4 14. Oktober 2014, 8:48

    das wirkt schon wie eine Aufnahme mit einem Tilt-Shift-Objektiv
    Habedieehre
    Markus
  • karben 12. Oktober 2014, 19:14

    ja ja, manuell den Fokuspunkt vorzuwählen, und alles weitere auch (weissabgleich und so w., kein Autofokus!) damit die kamera nichts! zum (nach)denken hat, aber keine bildserie, nur ein weing Zeitvorsprung beim einzelnauslösen (wie bei Wurfscheibenschießen)
    leicht gesagt, ich weiss, aber nach ein weing übung wesentlich besser als die serie
    karel
  • Wilfried Humann 12. Oktober 2014, 18:13

    Auch aus solchen Erfahrungen kann man lernen, mir ist das auch schon oft passiert, dass ich zuhaus beim Sichten der Bilder schnell wusst, wie ich es hätte besser machen können. LG Wilfried

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Exif

Kamera NIKON D800
Objektiv AF-S Nikkor 70-200mm f/4G ED VR
Blende 8
Belichtungszeit 1/100
Brennweite 145.0 mm
ISO 6400