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Das Mordkreuz der Mersche zu Tilbeck

Das Mordkreuz der Mersche zu Tilbeck

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Thomas Behrendt


kostenloses Benutzerkonto, Lünen

Das Mordkreuz der Mersche zu Tilbeck

Anno 1164 in Tilbeck im Münsterland

In Adams Hoek, einer alten Kneipe, wurde ausgelassen gesungen und getanzt. Landknechte, wüste Zecher mit roten glänzenden Gesichtern, standen und saßen um den Herd herum.

Die Mersche Tilbeck war eine füllige derbe Frau vom Hofe Schulze-Tilbeck und nicht ärmlich. Sie saß etwas abseits, hörte den wilden Gesängen zu, vergaß aber nicht, selber gut zu trinken.

Nachdem sie gegessen hatte suchte sie ewig lange in ihrem Beutel um die Zeche zu bezahlen. Man hörte es im Beutel kräftig klirren und die Mersche missmutig brummen. Zwei Landknechte beobachteten sie hierbei, berieten sich und schlichen fort.

Auf dem Heimweg ging die Mersche wie so oft, an der alten Landwehr vorbei und durch den Wald. Hier wurde sie aus einem Hinterhalt überfallen und von den zwei Landknechten erschlagen.

Die beiden Burschen suchten nach dem prall gefüllten Beutel, im Kleid der Mersche. Als sie ihn fanden waren es im Beutel jedoch nur Schuhnägel die so kräftig klirrten. Ein Meuchelmord für eine Handvoll alter Nägel!

Die Mörder wurden gefasst und vor dem Femgericht zum Tode am Galgen verurteilt. An der Stelle, an der der Mord geschah, erinnert uns auch heute noch ein moosbeflecktes Kreuz mit einer Inschrift.

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