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Berliner Olympiastadion 5

Berliner Olympiastadion 5

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Berliner Olympiastadion 5

Luz Long (Deutsches Reich) und Olympia-Legende Jesse Owens (USA) – eine Freundschaft gegen Hitlers Willen.
Long gewann mit 7,87 m die Silbermedaille im Weitsprung hinter Owens mit 8,06 m – damals Olympischer Rekord.
Jesse Owens wurde außerdem Olympiasieger über 100 m, 200 m und 4×100 m und war der erfolgreichste Sportler der Spiele.

Jesse Owens (1913–1980) sagte nach dem Krieg in einem Interview:
"Es kostete ihn" [Long] "viel Mut, sich vor den Augen Hitlers mit mir anzufreunden. Man könnte alle Medaillen und Pokale, die ich habe,
einschmelzen, und sie würden nicht für eine Schicht über die 24-Karat-Freundschaft, die ich in diesem Moment für Luz Long empfand, reichen.
Hitler muss wahnsinnig geworden sein, als er uns umarmen sah. Das Traurige an der Geschichte ist, dass ich Long nie mehr wiedergesehen habe."

Luz Long (geb. 27. April 1913 in Leipzig) fiel im Zweiten Weltkrieg als Flak-Obergefreiter bei der Schlacht um Santo Pietro (Sizilien).
Seine Kameraden hatten ihn verwundet zurücklassen müssen, er starb am 14. Juli 1943 im Krankenhaus von Biscari.
Er wurde von der gegnerischen US Army vor Ort beerdigt und 1961 in die Deutsche Kriegsgräberstätte Motta Sant’Anastasia umgebettet.


Das Autogramm hatte sich mein Vater von dem elf Jahre älteren Long vier Wochen nach dessen Silbermedaille geben lassen.
Long war wie mein Vater Schüler der Friedrich-List-Schule in Leipzig gewesen und wurde dort nach seinem Erfolg "herumgereicht".

[Drucke von Paul Wolff in "Was ich bei denOlympischen Spiele 1936 sah", Karl Specht Verlag Berlin, braungetont reproduziert im Kupfertiefdruck.
Bemerkenswert, dass das Foto der beiden "verbotenen Freunde" in dem damaligen offiziellen Olympiabuch abgedruckt wurde.]

Kommentare 13

  • Rheinbild 27. November 2015, 22:04

    Die Fotoqualität ist ja super. Und die Story sowieso. War mir nur in groben Zügen bekannt, wieder was gelernt.
    LG
    Rheinbild
  • smokeonthewater 27. November 2015, 19:51

    @Dorothee: Nette Geschichte, aber ohne Happy End.
  • Lichtträumer 27. November 2015, 17:53

    Von der Geschichte habe ich schon gelesen, sehr berührend, Danke fürs zeigen.
    LG Dittmar
  • Dorothee 9 27. November 2015, 14:11

    Das ist zum Autogrammsammeln sehr praktisch, wenn man auf eine gemeinsame Schule geht. Nette Geschichte, so was gefällt mir.
  • Earl of Klueth 27. November 2015, 12:52

    Sport sollte verbinden.
    VG.
  • Pacoli 27. November 2015, 7:40

    Hallo Dieter,
    klasse Doku sogar mit einem Autogramm von Luz Long. Ist sicher was besonderes.
    Wünsch Dir ein schönes Wochenende! LG
    Franz
  • Fotobock 27. November 2015, 0:18

    Herrliche Zeitdokumente- kleine Schätzchen, die man gut erhalten sollte. lg Barbara
  • heide09 26. November 2015, 23:11

    Beglückwünsche Dich zu diesen Zeitdokumenten das unersetzlich sind
    wie die Freundschaft die dahinter stand.
    Danke für's zeigen und die Anmerkungen dazu!
    Viele Grüße
    Ania
  • SUZIKJU 26. November 2015, 23:08

    Das sind beeindruckende persönliche Daten und insgesamt sehr sehenswert. Was man so alles zu erzählen hat, wenn man ein paar Tage älter ist ;-))

    LG Regina
  • vitagraf 26. November 2015, 23:07

    Schöne Geschichte, die Mut macht in so unruhigen Zeiten.
    lg Erhard
  • Andreas E.S. 26. November 2015, 22:55

    Du hast ein großartiges Archiv und nützt es, um sorgfältige journalistische Arbeit zu leisten. Dadurch habe ich schon sehr viel Unbekanntes erfahren. Danke.
    LG Andreas
  • irminsul 26. November 2015, 22:32

    Solche Schätze zu haben....ich freue mich für Dich
    Dein Text ist wie immer sehr lehr und aufschlußreich
    Feine Doku
    LG Jörg
  • Heidemarie 26. November 2015, 22:25

    Dein Foto mit dem Bericht macht mir Gänsehaut und traurig dazu. Manche Begegnungen gehen so tief, auch wenn sie nur kurz möglich waren, sie brennen sich für immer ins Herz. Mein Papa war Jahrgang 1900, er wurde mit 17 Jahren erstmals eingezogen, herausgeholt aus dem Abitur, und dann nochmals. Ich hatte das große Glück, daß er aus Rußland zurück kam, schwer verletzt, aber er war da. 3 seiner Brüder sind gefallen. Und noch immer haben wir Krieg und Soldaten müssen ihr Leben lassen. Wofür ? Danke für Deine Doku übers Olympiastadion. LG Heidemarie

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