Fred Dahms


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Bad Karlshafen

Der heutige Stadtteil Bad Karlshafen wurde 1699 als Sieburg (Syburg) von Landgraf Karl als Exulantenstadt von Hessen-Kassel zur Ansiedlung von Hugenotten, protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Frankreich, gegründet. Der Name leitete sich von der 274 m hohen Erhebung Sieburg im nördlichen Reinhardswald ab. Landgraf Karl ordnete den Aufbau einer neuen Fabrik- und Handelsstadt an, und sein Ingenieur und Baumeister Friedrich Conradi begann die Planungen dazu. Im Zusammenhang mit den ehrgeizigen Plänen, den Landgraf-Carl-Kanal zu graben, wollte der Landgraf die Zölle (Stapelrecht) von Hannoversch Münden umgehen und eine neue Wasserstraße bis in die Residenzstadt Kassel bauen lassen. Diese Pläne konnten jedoch nur teilweise realisiert werden, ebenso wie die weiteren Ausbaupläne für die Stadt Karlshafen. 1717 wurde der Ort durch den Hofbaumeister Paul du Ry in Carlshaven umbenannt. Die ersten Einwohner der neuen barocken Stadt waren Hugenotten und Waldenser.

Der historisch viel ältere Ort, die ehemalige Stadt Helmarshausen, ist seit dem 1. August 1972 ein Stadtteil von Bad Karlshafen.[3] Oberhalb der barocken Altstadt auf der anderen Weserseite liegt die Gartenstadt, die später erbaut wurde, um weiteren Wohnraum zu schaffen. 1704 wurde das Invalidenhaus errichtet. Es diente bis 1918 der lebenslangen Unterbringung und Versorgung invalider hessischer Soldaten und ihrer Familien.

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