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Heidi Roloff


Premium (World), Rosengarten

Ecke Haargasse

...in Schmalkalden / Thüringen

Kommentare 10

  • Manfred Jochum 17. Oktober 2012, 11:59

    Oh, Sabine, jetzt haste mir aber so richtig links-rechts was umme Ohren gehauen :-)
    Völliger Konsens, was Freiheit der Kunst, Suchen nach neuen Wegen und Kreativität angeht. Noch im Barock lief Musik nach strengen Regeln, Kompositionen hatten eine strenge Form zu erfüllen, sonst waren sie falsch. Erst der große Johann Sebastian hat mit seiner genialen Musik diese Formen aufgebrochen, alle formellen Grenzen gesprengt und den Weg frei gemacht für neues. Das gleiche gilt natürlich für die Malerei und dann später auch für die Fotografie.
    Mir geht es aber um etwas anderes. Viele (sehr viele) Lichtbildner der heutigen Digital-Zeit nehmen sich gar nicht mehr Zeit fürs Fotografieren. Es geht blitzschnell, alles automatisch, Material ist kostenlos, egal ob Du mit 60 oder 600 Bildern nach Hause kommst. So wird unbekümmert einfach draufgehalten und dann zu Hause am PC geguckt, was man aus welchem Foto machen kann, wenn man wie und in welchem off-standard Format auch immer schneidet. Mir geht es um überlegtes Fotografieren mit Konzept, insbesondere auch was die Bildgestaltung angeht. Da sollte das Bild beim Schuss sitzen. Klar, zu Hause merkst Du dann, dass am rechten Rand eine übersehene herrenlose Hand ins Bild ragt oder dass oben eine kleine störende Ecke ist. Dann darf auch mal geschnitten werden, aber - und das ist meine spleenige Ansicht - unter Beibehaltung des Formats (also alles mit dem Schneidewerkzeug markieren, shift gedrückt halten und dann an einer Ecke ziehen).
    Alles das ist "Grundsatzdiskussion" und jetzt gar nicht mehr auf DIESES Foto hier bezogen. Ich weiß, dass Heidi ihre Bilder sehr bewusst komponiert und schießt und - ich sag's nochmal - so schlimm finde ich die Ecke nun wirklich nicht.
    Was übrigens die beiden von Dir verlinkten Bildmachwerke angeht, so habe ich grade eine Art starken Schüttelfrost hinter mir.... :-)
  • s. sabine krause 17. Oktober 2012, 10:18

    grad hatte ich eine wunderschöne lange erwiderung geschrieben. doch diese habe ich dann leider unfreiwillig in den äther entleert, weil irgendein anderes fensterchen geöffnet. deshalb nur so viel: jeder, der sich irgendwie an der herstellung von kunst versucht, sollte bereit sein dinge in ihren grundfesten zu erschüttern. allzu große prinzipienreiterei verengt den horizont. natürlich gibt es regeln! zum einhalten, hinterfragen, aufbrechen und in den wind schießen! ; )) kunst ist freiheit. auch der versuch, kunst zu machen und zu scheitern, ist freiheit! ; ) ein eckchen wegzuschneiden und dadurch ein eisernes formatprinzip zu durchbrechen – geschenkt! mit digitalen möglichkeiten spielen? immer!! was ich allerdings "frevelhaft" finde – und da habe ich mir hier schon öfter die hand fusselig geschrieben oder so ; )). z. b. hier: . oder hier: montage in reisefotografie z. b. ist für mich ein absolutes tabu. der digital auf die hundenase montierte schmetterling – ein herrlicher schnappschuss, wenn echt! – digital erzeugt kitsch zum abwinken. was ist dagegen ein rausgeschnittenes eckchen und ein aufgebrochenes format! ; )))) ohne aufbrechen von regeln keine kunst – und auch keine moderne fotokunst!
  • THR Cadolzburg 17. Oktober 2012, 9:44

    Auch mich stört die Ecke.
    Was spricht dagegen, einfach oben eion wenig zu schneiden. Dann wäre es zwar nicht mehr exakt 2:3, aber es bliebe mittig.
    Wenn wir uns das Format von Papierabzügen ansehen, dann ist exakt 2:3 sowieso eher selten.
    LG Thomas
  • Manfred Jochum 16. Oktober 2012, 20:20

    Sabine - rüttele nicht an den Grundfesten der Fotografie :-))
    Was im 2:3-Format aufgenommen wurde, muss so bleiben, Punkt. Da bin ich ein ganz autoritärer Knochen.
    Die Denke dahinter ist, dass man als einigermaßen ernsthafter und engagierter Fotograf das Bild beim Knipsen machen muss, also Ausschnitt mit Bedacht wählen und dann "knips".... und nicht einfach mal draufhalten und sich später in Photoshop mit der Heckenschere den Ausschnitt raussuchen, der einem am besten gefällt. Das ist für mich nur Knipserei mit dem nachträglichen Versuch, daraus ein Bild zu machen.
    Ach, weißt Du, darüber könnte - und sollte - man&frau stundenlang diskutieren, da gibt es sicher andere Meinungen dazu, die genau so respektabel sind.
    Noch was: Ich finde es aber o.k., Ränder und Ecken zu beschneiden, das hat's schon in der Dunkelkammer immer gegeben.
  • Klacky von Auerbach 16. Oktober 2012, 18:53

    Es ist ein ewiger Ringkampf.
    Und während alle mit sich und ihrem Schnitt und ihren Fragen ringen, werden die beiden besudelt, und niemand greift ein.
    Was für eine selbstsüchtige Welt ist das!
    Gruß,
    Klacky
  • s. sabine krause 16. Oktober 2012, 16:50

    wenn ich da mal eine frage einwerfen darf: warum MUSS das format eigentlich beibehalten werden? aus puristischem prinzip?? warum nicht mal format beweisen ; ) und fünfe bzw. ein ungeliebtes eckchen grade sein lassen, d. h. mal tollkühn wegschneiden – ist ja nicht der kölner dom! und beschnitten wurde ja immer schon, auch in der fotografie ; )). rausstempeln dagegen, diese unsägliche bildkosmetik digitaler zeit, ist für mich im vergleich der ungleich größere frevel! ; ))) was die skulptur angeht, geht's mir wie manfred: finde sie sehr schön – vor allem auch die scheinbar "fortschreitende verschmelzung" der beiden torsi! lg, sabine.
  • Heidi Roloff 16. Oktober 2012, 15:57

    ring-ring...
  • Manfred Jochum 16. Oktober 2012, 15:47

    Da hast Du Recht, beim enger schneiden würde die Hausecke aus der Mitte rücken. Wenn das nicht sein soll, musst Du weiter mit der Ecke ringen :-)
    Und die "Haargasse" ist natürlich ein absolutes MUSS.
  • Heidi Roloff 16. Oktober 2012, 15:24

    Du wirst lachen, aber ich habe lange mit der Ecke gerungen. Hätte sie ja leicht wegstempeln können, habe mich dann aber doch dagegen entschieden...
    Enger schneiden ginge gar nicht, denn unter Beibehaltung des Formates wäre zwangsläufig die Hausecke nicht mehr exakt in der Mitte. Und das Straßenschild soll natürlich bleiben.
  • Manfred Jochum 16. Oktober 2012, 12:20

    Schöne Ecke, die Skulptur gefällt mir sehr.
    Ich bemühe mich, nicht pingelig zu sein, die Ecke oben rechts MUSS nicht weg aber mit etwas engerem Schnitt, der sie tötet, könnte ich mir das Bild noch besser vorstellen.