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Sabinchen war ein Frauenzimmer…

Sabinchen war ein Frauenzimmer…

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† liesel47


kostenloses Benutzerkonto, Potsdam

Sabinchen war ein Frauenzimmer…

Die Ballade „Sabinchen war ein Frauenzimmer“ ist ein deutsches Volkslied. Sie stellt eine gesungene Parodie
auf eine Moritat dar, wie sie früher die Bänkelsänger auf Jahrmärkten vortrugen.
Das Lied, das in verschiedenen Versionen existiert, erzählt die Geschichte einer Dienstmagd, die „gar hold und tugendhaft“ war,
bis sie sich mit einem jungen Schuster einließ, der „aus Treuenbrietzen“ kam.
Das Sabinchenlied ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und Treuenbrietzen nennt sich auch Sabinchenstadt,
1984 wurde der Sabinchenbrunnen und das Sabinchenstandbild vor dem Rathaus eingeweiht

Sabinchen war ein Frauenzimmer
Volkslied (1849)

Sabinchen war ein Frauenzimmer, gar hold und tugendhaft.
Sie diente treu und redlich immer bei ihrer Dienstherrschaft.
Da kam aus Treuenbrietzen ein junger Mann daher.
Der wollte gern Sabinchen besitzen und war ein Schuhmacher.

Sein Geld hat er versoffen in Schnaps und auch in Bier,
da kam er zu Sabinchen geloffen und wollte welches von ihr.
Sie konnt ihm keines geben, da stahl sie auf der Stell
von ihrer guten Dienstherrschaft sechs silberne Blechlöffel.

Jedoch nach achtzehn Wochen, da kam der Diebstahl raus,
da jagte man mit Schimpf und Schande Sabinchen aus dem Haus.
Sie rief: Verfluchter Schuster, du rabenschwarzer Hund!
Da nahm er sein Rasiermesser und schnitt ihr ab den Schlund.

Das Blut zum Himmel spritzte; Sabinchen fiel gleich um,
der böse Schuster aus Treuenbrietzen, der stand um sie herum.
In einem dunklen Loche - bei Wasser und bei Brot,
da hat er endlich eingestanden die grausige Moritot.

Und die Moral von der Geschichte: Trau keinem Schuster nicht!
Der Krug, der geht so lange zu Wasser, bis daß der Henkel bricht.
Der Henkel ist zerbrochen, er ist für immer ab,
und unser Schuster muß nun sitzen bis an sein kühles Grab.

Text und Noten als Link:
http://www.lieder-archiv.de/sabinchen_war_ein_frauenzimmer-notenblatt_300672.html

Kommentare 22

  • Brigitte Hoffmann 29. November 2015, 20:35

    Jetzt weiß ich endlich wo Treuenbrietzen ist!
    Das Lied kenne ich schon lange :-)).
    Meine Tante sang es gerne und ich mochte es damals (als Kind nicht) - jetzt gröhle ich es selbst!! "Trau keinem Schuster nicht!"
    Grüßli Brigitte
  • Harald. Brede 28. November 2015, 18:36

    Toll, die Aufnahme und die Dokumentation mit dem vollständigen Text des Liedes, in dem Sabinchen die Hauptrolle spielt, eine gelungen Arbeit.
    LG und einen besinnlichen 1. Advent wünscht dir
    Harald
  • Gert Rehn 28. November 2015, 6:54



    Wieder ein Urlaubsziel, wo ich mit meinem Sabinchen mal hin kann. Und zeigen, was es für böse Männer gab. ;-)

    liebe Grüße und einen schönen 1.Advent, Liesel!

    Gert
  • Günter Walther 27. November 2015, 23:05

    So eine schaurige Geschichte kriegt der beste Tatortregisseur nicht hin. Toll, was Du alles auf Deinen Touren entdeckst. Das Lied kann man sich hier anhören:
    https://www.youtube.com/watch?v=SdMIcJ8bVqs
    MfG Günter
  • Rubie 27. November 2015, 19:22

    Das haben wir auch oft gesungen.Sehr schön ist Treuenbtietzen.LGRubie
  • roland gruss 27. November 2015, 17:39

    ich kenne sabinchen nicht liesel
    jedenfalls bis jezt ;-)

    lg roland
  • Hans Mentzschel 27. November 2015, 16:55

    Das haben wir in Leipzsch oooch immer gesungen!
    Dir schönen ersten Advent und liebe Grüße Hans Me.
  • hkitti 27. November 2015, 15:52

    Das ist wieder ein schönes Foto aus deiner Umgebung und eine tolle Geschichte.
    LG
    Hans
  • Elsbeth Kürpick 27. November 2015, 15:30

    Das Lied von Sabinchen kenne ich auch noch aus
    fernen Jugendtagen. Es endet ja etwas gruselig.
    Sie wird nicht die Einzige gewesen sein, die auf einen
    Mann hereingefallen ist.
    Heutzutage setzt man den betrogenen Frauen kein
    Denkmal mehr. Wo sollte das hinführen??

    Danke für Deine Anmerkung zu meinem Spätherbst-
    bild.
    Schönes Wochenend und liebe Grüße
    Elsbeth
  • Heike E. Müller 27. November 2015, 13:44

    Hallo Liesel, danke für das Foto und die Geschichte zu diesem bekannten alten Lied. Ich mag es auch.

    LG HEIKE
  • † liesel47 27. November 2015, 12:21

    Danke zu Dir, liebe Anne! Das ist das Rathaus von Treuenbrietzen!
  • anne47 27. November 2015, 12:16

    Wie schön, dass man dem armen Sabinchen ein Denkmal gesetzt hat. Ich habe nur die Befürchtung, dass noch viele "tugendhafte Frauenzimmer" auf solche Strolche hereinfallen werden.
    Was ist das eigentlich für ein Gebäude hinter Sabinchen? Sieht aus wie eine Kirche.
    Lieben Gruß
    Anne
  • Pierre LAVILLE 27. November 2015, 11:53

    Jolie aussi !!
    Amitiés . Bonne journée.
    Pierre
  • Meggi 12 27. November 2015, 11:14

    Ach wie schön (grauselig) Dein Text dazu.
    Tolles Foto. Meggi
  • Klaus Kieslich 27. November 2015, 11:11

    Prima Präsentation
    Gruß Klaus