Willi W.


Premium (Complete), Essen

Weiße Wiek Boltenhagen

-Immer wieder wunderschön.Ein muss wenn ich in Boltenhagen bin.-

Boltenhagen

Bereits 1230 wurde der älteste Ortsteil Tarnewitz im Ratzeburger Zehntenregister genannt. Etwa zu dieser Zeit müssen auch der Ortsteil Redewisch und nur wenig später Wichmannsdorf und Boltenhagen entstanden sein. Wichmannsdorf wurde 1313 und Boltenhagen als Longa Indago 1325 erstmals urkundlich erwähnt. Dieses tauchte 1336 erstmals als Boltenhagen auf.

1313 bestätigte Heinrich, Fürst von Mecklenburg, dem Ritter Johann Rike den von Gerhard von Hagen erkauften Besitz zu Wichmannsdorf und Steinbeck. In einer Urkunde zu Wichmannsdorf wird in diesem Jahr ein Bolte genannt, der aus der Gegend stamme. 1325 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Langhagen bzw. Lange Hagen, wobei es sich nur um Boltenhagen handeln kann.

1333 wurde Wichmannsdorf dem holsteinischen Kloster Reinfeld zugesprochen. 1336 erfolgte die erste Urkunde mit dem Namen Boltenhagen. Es wurden Steuerfragen geklärt und die Gerichtsbarkeit über Boltenhagen und Wichmannsdorf wurde dem Kloster übertragen. 1803 stellte der Graf von Bothmer bei Redewisch einen Badekarren auf. Gleich darauf brachte Kegel-Westphal von Hufe V einen Badekarren zum Strand von Boltenhagen und eröffnete somit den Badebetrieb, der für sich in Anspruch nimmt, das zweitälteste Seebad Mecklenburgs zu sein.

1840 gab es etwa 10 Karren und um 1900 standen bereits 50 Badekarren am Strand. 1810 überließen einige Bauern Fremden ihre eigene Stube in Boltenhagen und schliefen selber in ihren Wirtschaftsgebäuden. 1830 kommt zum ersten Mal Johann Joachim Hartwig Meyer, späterer Pastor in Wismar, nach Boltenhagen. Danach kam er noch 50 Sommer und trug so entscheidend zu Boltenhagens Bekanntheit als Badeort bei.

1834 gab es bereits die erste Fremdenverkehrsliste, die 200 Gäste am Tag verzeichnet. 1838 errichtete Tischler Reese das erste Logierhaus Hotel Baltique in Boltenhagen. 1845 errichtete Gastwirt Johann Jacob Wiechmann aus Dassow das noble Kurhaus Großherzog von Mecklenburg. 1852 verzeichnete man im Ort bereits 642 Gäste. 1855 kam Fritz Reuter zum ersten Mal nach Boltenhagen und besuchte den Ort bis in die 1860er Jahre regelmäßig.

1861 gründete Pastor Meyer den Verschönerungsverein, der Promenaden weiter ausbaute und das Anlegen weiterer Parks vorantrieb. 1868 erhielt Boltenhagen eine selbständige Gemeindevertretung mit einem Dorfschulzen an der Spitze, die gleichzeitig die Badeverwaltung wahrnahm. 1872 wurde in der Nacht vom 12. zum 13. November durch die große Sturmflut fast alles zerstört. Ein Hochwasserstein an der Kapelle (erbaut 1872) erinnert an die Katastrophe und zeigt den Wasserstand der Flut an.

1880 erschienen erste Dampfer vor Boltenhagen. Bereits 21 Häuser standen wieder nach der Flut, und Pastor Meyer kam zum 50. Mal nach Boltenhagen. Ihm zu Ehren stellten die Einwohner neben der Kirche einen Gedenkstein auf.

1882 gab es die ersten Strandkörbe. 1911 wurde die 300 Meter lange Anlegerbrücke in der Nähe des Kurhauses gebaut. In den schweren Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg wird von 1919 bis 1922 das Reutergeld, ein Notgeld nur gültig für Boltenhagen, herausgegeben.

Am 5. Juli 1929 erhielt Boltenhagen den Titel Ostseebad. Von 1935 bis 1939 wurde der Flugplatz in Tarnewitz für Flugzeug- und Raketenbewaffnung erbaut. Mit dem Zweiten Weltkrieg brach der Badeverkehr zusammen. Die Gästequartiere waren mit Evakuierten und Flüchtlingen belegt. Mit dem Haus Augusta stand 1947/48 das erste FDGB-Ferienheim an der Ostseeküste der späteren DDR. Das Blindenkurheim Boltenhagen und das evangelische Kinderkurheim wurden eröffnet. In der Aktion Rose enteignete man 1953 viele Hotel- und Pensionsbesitzer.

Zu DDR-Zeiten errichtete und unterhielt das Kombinat Polygraph Werner Lamberz ein Betriebs-Ferienlager für seine Lehrlinge aus allen Betriebsteilen des Landes.

Am 1. September 1956 wurde das neue Schulgebäude eröffnet. Am 8. Juli 1976 erhielt Boltenhagen den Titel Staatlich anerkannter Erholungsort. Nach 1990 entstanden viele Tausend Gästebetten in Hotels, Pensionen und Ferienhäusern sowie zahlreiche Restaurants und Cafés. Die historische Bäderarchitektur wurde restauriert. Seit 1992 ragt die neue Seebrücke 290 Meter weit in die Ostsee.

Am 20. März 1998 erhielt Boltenhagen den Titel Staatlich anerkanntes Seeheilbad. Das neue Kurhaus wurde im Jahr 2000 seiner Bestimmung übergeben.

Für die Opfer der DDR-Seegrenze (174 Flüchtlinge starben beim Versuch, die DDR über See zu verlassen) wurde 2000 neben der Seebrücke ein Gedenkstein aufgestellt. 2002 wurden die neue Konzertmuschel und die Trinkkurhalle eingeweiht.

2005 tauchte in Boltenhagen ein neues Wahrzeichen auf. Eine Meerjungfrau saß seit dem Neujahrstag auf einem Stein in der Ostsee am Strand. Ein Rechtsstreit um die Meerjungfrau entbrannte im Jahr 2006. Die Figur verschwand in der Nacht zum 27. Februar wieder.

Auf der Halbinsel Tarnewitz eröffnete 2008 der Yacht- und Fischereihafen. Weitere Hotels und ein Ferienresort eröffneten.

Zum 1. Juli 2011 verlor Boltenhagen mit der Eingliederung in das Amt Klützer Winkel den Status einer amtsfreien Gemeinde.

Kommentare 21

  • W.H. Baumann 23. Oktober 2017, 21:29

    Unlängst wurde auch hier in meinem Heimatort ein Dauerurlauber für 50-jährige Treue in der Frankenpost geehrt. In Boltenhagen waren meine Schwiegereltern häufiger. Muß sehr schön sein, wie Du zeigst. Fein!
    VG Werner
  • ChrisPhotography 14. Juli 2014, 12:17

    Sehr schön anzuschauen....soooo klar, wundebare Faben ! Es ist so ruhig...tolle Stimmung....


    LG

    Christoph...ab zum nächsten Bild :-)
  • ALLMOTIVS 13. Juli 2014, 23:25

    Sieht klasse aus alles in Weiß
    L.G. Tina
  • AndersFotografie 13. Juli 2014, 17:11

    Ein Wetter ist da,
    einfach herrlich anzusehen
    und dass Weiß der Boote, überstrahlt die ganze Aufnahme, Willi.
    Klasse Momentaufnahme und mir gefällt sie sehr.
    LG Rita
  • Earl of Klueth 12. Juli 2014, 20:33

    Klasse dein Hafenfoto.
    VG. Willi
  • Elke H.R. 12. Juli 2014, 18:42

    Ein herrlich klares Foto und ich schau es mir sehr gerne länger an !
    LG Elke
  • Momente HH 12. Juli 2014, 15:41

    lieber Willi , das ist ein wunderbarer anblick !!!
    dazu diese super Info ...
    da muß ich auch mal hin :-))
    lg gine
  • Brigitte BB 12. Juli 2014, 15:40

    Sehr schön klar präsentierst Du die Hafenanlage, Willi. Ein Bild, das Harmonie ausstrahlt und dass man sich gerne länger anschaut. Danke für die Infos dazu, nun weiß ich mehr über Boltenhagen :-).
    Liebe Grüße, Brigitte
  • Cecile 12. Juli 2014, 14:22

    Die Reichen haben ihre Boote sehr schön in Reih und Glied aufgeräumt und auch die Hafenpromenade sieht sehr verlassen aus.
    Das Foto finde ich total schön mit dem ruhigen Wasser, in denen sich die Häuserfronten und Boote spiegeln und auch die Wolkenbildung Himmel sieht toll aus.
    Und deine Info dazu ist gewaltig ...
    LG E.
  • Bernhard Kuhlmann 12. Juli 2014, 10:37

    Das sieht ganz nach Urlaub aus ! lach
    Gruß Bernd
  • Gerlinde Gottschalk 12. Juli 2014, 10:22

    Für mich eine Gegend die ich überhaupt nicht kenne, doch dank deiner Beschreibung habe ich sie jetzt ein wenig kennen gelernt. Deine Aufnahme ist auch sehr schön, da kommt echt ein wenig Fernweh auf.
    Ich wünsch dir ein feines Wochenende.
    LG.Gerlinde.
  • PeSe23 12. Juli 2014, 9:58

    Klasse Foto und tolle Info. Mir gefällt es immer sehr, wenn unter dem Fot Infos zu lesen sind.
    LG Petra
  • † Bernhard Buchholz 12. Juli 2014, 8:21

    Das sieht echt gut aus, ein schöner Blick auf den Hafen, aber auch die Beschreibung ist echt lesenswert, beides gefällt mir sehr gut

    Gruß Bernhard
  • Duska 12. Juli 2014, 2:11

    Fantastische Aufnahme und super Info dazu.
    KLASSE.
    LG Duska
  • Fotofan9 12. Juli 2014, 0:38

    Sehr schön hast Du die Hafenanlage ins Bild genommen. LG Harald

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