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Sicht der Dinge

Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, beim ZKM, 11.11.2007

(Canon 400 D, f/5,0 bei 40 mm, 1/6 s, teilweise fotografiert durch einen Farbfilter einer Filmkamera, Bearbeitung: Adobe Photoshop 7.0, Tonwertkorrektur, Kunstfilter/Farbpapier-Collage, Rahmen)

Kommentare 35

  • † werner weis 26. November 2013, 0:07



    der Realität etwas überstülpen
    der Kunst ist diese Maskierung erlaubt
  • Hanne L. 22. Januar 2008, 22:07

    Der Doppelsinn deiner Arbeit ist überzeugend gut. Die künstlerische Bearbeitung gefällt mir bestens.
    Liebe Grüße, Hanne
  • Arnd U. B. 14. Januar 2008, 18:40

    Unsere Sicht der Dinge ist immer subjektiv...:-))))
    LG Arnd
  • Claudy B. 14. Januar 2008, 9:24

    Was dem Einen "Grün" erscheint, stellt sich für den Anderen eindeutig/uneindeutig in "Grau"- Tönen dar... Klasse Arbeit! Tiefsinnig, doppeldeutig...Das mag ich!!
    LG Claudi
  • Renate Bonow 13. Januar 2008, 13:41

    Das erklärt den "Arm", liebe Kerstin. Ich dachte wirklich, es sei ein Bagger.
    Ein gutes Beispiel dafür, wie die Wahrnehmung funktioniert, wenn der erste Eindruck nicht überprüft wird.
    lg renate
  • Pia Pohl 13. Januar 2008, 0:48

    upps... du hast eine besondere sicht auf die dinge ...!
    spannend - hg pia
  • KGS 12. Januar 2008, 22:48

    Die Gefahr der Banalisierung des Themas besteht jedenfalls. Aber versuchen könnte man es. Mir gingen in den letzten Tagen dazu auch Bilder durch den Kopf.

    nur 25 ? ;-)))

    Kerstin
  • E. W. R. 12. Januar 2008, 22:45

    Doch, über das Glasperlenspiel und seine fotografische Umsetzung hatte ich bereits nachgedacht. Ich hatte nur Angst, dass ich stattdessen Seifenblasen fotografieren würde. Aber ich denke weiter nach. Erst aber muss der Roman seine 25 Kapitel durchlaufen. Eckhard
  • KGS 12. Januar 2008, 22:28

    @Adrian: Lieber Adrian, mit dem Verständnis ist das ja immer so eine Sache. Voraussetzung ist wohl, dass man die "Entfremdung" der Dinge begreift.
    Den Farbtest habe ich erst hinter mich gebracht, in der Realität, beim Betriebsarzt letzte Woche ;-))
    Grüße. Kerstin
  • KGS 12. Januar 2008, 22:20

    @Eckhard: Lieber Eckhard, ich danke Dir sehr für deine wunderbare und ausführliche Besprechung.
    - Ein Bild mit dem Titel „Die Sicht der Dinge“ ist erwartungsgemäß natürlich sehr offen und weit interpretierbar, da in diesem Fall die „Dinge“ als solche nicht eingegrenzt waren und auch nicht werden sollten. In den Anmerkungen wurden deshalb auch die verschiedensten Ansätze angesprochen, da jeder Mensch aus seinen Vorstellungen und Maßstäben heraus, die er persönlich hat bzw. an das Leben stellt, selbstredend unterschiedliche Standpunkte einnimmt. Diese Standpunkte variieren, und damit die Sicht unserer „Wirklichkeit“, mit den Gepflogenheiten des Alltags, mit der Bildung, bewusst und unbewusst.

    Die Idee, dieses Bild zum jetzigen Zeitpunkt einzustellen, hatte ich aufgrund der kleinen Bemerkung deinerseits zum intellektuellen Glasperlenspiel unter deinem Bild „Ein minimalistischer Roman. 2. Kapitel: Zwei grüne Bänke, nebeneinander, einander etwas zugewandt“, der Du möglicherweise gar keine große Bedeutung beimessen wolltest. Sie hat mir jedoch wieder sehr deutlich gemacht, wie wir die Dinge, die uns täglich tangieren, wie wir vielleicht sogar unsere Bilder und unsere Kommunikation dazu betrachten könnten, nicht müssen (!), wie wir, global betrachtet, den Stand unseres Wissens, nach dessen Vertiefung wir stetig streben, dessen Verfügbarkeit und Anwendbarkeit im Hinblick auf eine positiv gerichtete Entwicklung unserer Welt sehen müssten und wo die Chancen für uns liegen könnten usw.. Die Sicht auf diese Dinge war meine Intention für dieses Bild. Ein Foto „Das Glasperlenspiel“ in der fc einzustellen wäre zwar reizvoll, aber wohl nicht zufrieden stellend realisierbar.

    Kerstin
  • Adrian K 12. Januar 2008, 17:38

    Die Entfremdung der Realität stößt nicht immer auf Verständnis. Manchmal jedoch bringt sie uns das Fremde näher.
    Aber die Realität wurde hier eigentlich gar nicht entfremdet. Ich kenne erstaunlich viele Menschen, die die Farben nicht erkennen können. Besonders Rot vom Grün zu unterscheiden ist für sie problematisch. Ich habe mich freiwillig einem Test unterzogen ;-)

    Gruß Adrian
  • E. W. R. 12. Januar 2008, 13:35

    „Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.“ (Antoine de Saint-Exupéry) Dort, wo die Fotografie den Bereich der familiären Dokumentation verlässt und sich mit den Gegenständen im Hinblick auf die Art und Weise befasst, wie man sie sehen kann, kann ein Wechsel der Perspektive durch Wechsel des Objektivs weiterhelfen. Oder eine Änderung der Schärfentiefe durch die Wahl einer anderen Blende. Oder der Wechsel des Standpunktes. Dieser war in der Zeit der Festbrennweiten eigentlich das Normale, während man in der Zeit der Vario-Objektive oft nur die Brennweite ändert, seinen Standpunkt aber beibehält.

    Den geistigen Standpunktwechsel kann man durch den Einsatz von Spiegeln verschiedener Art symbolisieren. Dazu kamen dann die unsichtbaren Spiegel, für die auch entsprechende Symbole in der bildlichen Darstellung gefunden werden konnten.

    Eine weitere Möglichkeit, die Validität des geistigen und fotografischen Standpunkts zu überprüfen, ist der Einsatz von Filtern. Dieser wird in der Fotografie bereits seit langem praktiziert. In der digitalen Bildbearbeitung wird die Wirkung der verschiedensten Filter durch digitale „Filter“ erzielt, also Rechenprogramme, die die Bildinformation in dieser oder jener Weise umrechnen. Mit ihnen kann man etwa Herbstbilder zu Stein verfestigen oder Obstschalen mit faulen Äpfeln verflüssigen.

    Dein Bild zeigt eine als solche belanglose Flurlandschaft aus der genannten Hochschule für Gestaltung, die man auch als eine Werkstattszene deuten kann. Die Werkstatt verhält sich zu dem dort hergestellten Produkt wie die kreative Unordnung zum geordneten Werk, bildet also material den Prozess des Schaffens selbst ab, der dann zum materialen Geschaffenen oder immaterialen Geschaffenen wird. Eine Werkstatt, optisch ein belangloser Ort, kann man unter dem Gesichtspunkt der Pflanzstätte für Kreativität neu sehen. Die Kreativität mit der Metapher der Pflanzstätte gefasst, bietet sich dafür ein grüner Filter an, dessen Farbe für das Frische, Lebendige, Wachsende, Gedeihende steht. Zugleich wird die Szene mit dem schwach eingestellten Comicfilter ihrer Individualität etwas entkleidet, zur allgemeingültigen Szene gemacht. Also zum Paradigma für jede Art von kreativer Werkstatt, sei es in der bildenden Kunst oder anderen kreativen Bereichen. Soweit meine Sicht der Dinge.
  • KGS 12. Januar 2008, 11:48

    @Renate: Liebe Renate, ein Arm? Du musst Dir den Filter von der Form her quadratisch vorstellen, ca. 15 x 15 cm groß (Zubehör einer Filmkamera) im Zentrum das Glas, gehalten von einer schwarzen Metallfassung. Die wirkt hier auf dem Bild natürlich vielleicht wie ein Arm, wenn Du das meinst, weil sie sich dicht vor der Kamera befindet. Wenn man den grünen Bereich betrachtet, so sind da Treppen zu sehen, aber auch Transportwagen, eine Vitrine, angeklebte Plakate u.ä.. Mein eigener Arm ist nicht im Bild, ich musste zwar mit der einen Hand den Filter halten und mit der anderen die Kamera freihand bedienen, aber die Aktion ist nicht abgebildet ;-))
    Grüße. Kerstin
  • Renate Bonow 12. Januar 2008, 11:43

    es ist interessant, wie dieser filter einen zum mehrmaligen hingucken zwingt. zu den verschiedenen interpretationen ist schon vieles gesagt. mich interessiert der große arm, der da grün gefiltert steht. istdas ein bagger? und wenn ja, was baggert er da?
    lg renate
  • KGS 12. Januar 2008, 9:06

    @alle: Ich bedanke mich herzlich bei allen, die bisher mit ihren Anmerkungen und Diskussionen dieses Bild bereichert haben.
    Grüße. Kerstin