Michael Jo.


Premium (Pro), aus Purer Lust

ich vermute mal:

bei den meisten digitalen "Knipsern" - pardon: Foto-Freaks -
dürfte es ähnlich sein wie bei den meisten PC-Usern:

wer kennt schon die Zusammenhänge von Belichtung, Lichtempfindlichkeit,
Schärfentiefe, Kontrast, Farbsättigung, Farbtemperatur, Schwarzschild-Effekt,
Beugungsradien (Beugungskreis-Überschneidung ..), chromatische- u. sphärische Aberration, Gradationskurven und ... und ... und .. ?????????
Wer kennt den Unterschied zwischen CCD- und CMOS-Technologie ???
Über das Umwandeln von Binär-werten in solche nach dem Hexadezimalcode möchte ich erst garnicht fragen .. (muß der User auch nichts wissen);
aber . was ist das schon, ein paar Regelparameter auf dem Monitor
zu verschieben, etwas Retusche und/oder Einkopieren von fremden bildteilen, drei Reihenaufnahmen zu einem HDR-(Effekt)Bild
zu vereinen und ... usw.
verglichen mit der Leistung eines Konrad Zuse, des genialen Erfinders,
Tüfttlers, Konstrukteurs und Erbauers des ersten funktionsfähigen Computers ????????
(nein, es war nicht Mr.Hollerith ! - dann könnte eher schon
ein Leonardo Da Vinci genannt werden).

Ach ja: wie weit wäre die (digitale) Fototechnik womöglich heute
ohne die genialen Erfindungen und Entwicklungen im analogen Zeitalter ?? (und ohne den PC sowieso ..!)
Lauter Namen von bedeutenden Optikern, Feinmechanikern, Chemikern ...
(und wer kennt dagegen schon die Namen all der Entwickler der digitalen Bearbeitungs-, Optimierungs- und Korrekturprogramme - ? - sicher nicht minder intelligente u. wichtige Leute !!!)

Ein exakter Nachbau des "Zuse IV" (Original im Krieg zerstört) ist übrigens
im nur einen km entfernten Museum für Verkehr und Technik (Bln.-Kreuzberg) zu bestaunen und zu bestimmten Zeiten auch in Funktion zu erleben.

Diese - kaum beachtete - Gedenktafel wurde vor ca. 3 Jahren am Wohnort Zuses und dem Entstehungsort des
Computers angebracht (Methfesselstrasse, Berlin-Kreuzberg, - mein fast alltäglicher Heimweg führt hieran vorbei)

Kommentare 9

Das Foto befindet sich nicht in der Diskussion. Deswegen kann es aktuell nicht kommentiert werden.

  • Micaela Abel 30. November 2008, 15:15

    Du hast Recht!
  • Michael Jo. 29. November 2008, 15:57

    @ Klaus-Günter A.:
    ja, es gab schon rein mechanische Rechenmaschienen nach dem Muster Holleriths;
    aber die waren nicht programmierbar und enthielten bestenfalls einen mechanischen Zwischen-Speicher (Zahnradstellungen oder so etwas).
    --
    Nein, das Gebäude wurde nicht wieder aufgebaut, jahrelang eine Kellerruine, nun zumindest die Mauer zur Str. notdürftig "saniert", dahinter scheint ein Spielgarten angelegt zu sein von den "rückwärtigen" Nachbarhäusern am Mehringdamm.
    Angrenzend oberhalb ein moderner und sehr gelungener Neubau einer Architekten-Gemeinschaft; alles beinahe in Sichtweite des von Fr. Schinkel im Auftrag Preussens gebauten Denkmals
    (Freiheitskriege) oben auf dem "Kreuzberg" (Viktoriapark) und nicht weit vom ehemaligen Brauereilelönde
    (Tivoli, später historische Schultheiss-Brauerei,
    heute von Spekulations-Investoren z.T. mit Lofts bebaut).

    p.s.: mein Text zum Foto soll kein Plädoayer
    für längst veraltete Technik sein;
    aber das Wissen um die Ursprünge all dieser heutzutage selbstverständlichen technischen Einrichtungen (Earn Jacoby nennt es hier
    treffend "unser Spielzeug") dürfte ruhig etwas
    ausgeprägter sein.
    Bill Gates kennt jeder; aber dessen Leistung und die
    seines Kumpels (entsprang 'eh nicht so ganz allein deren Hirnschmalz !!) ist bei weitem nicht annähernd so spektakulär, wie die eines Konrad Zuse, der zwangsläufig auch als einer der ersten
    eine brauchbare Maschienensprache entwickelte und für seine Computer narürlich auch die notwendige
    Betriebssoftware.
  • Klaus-Günter Albrecht 29. November 2008, 14:49

    Man vergißt leicht, daß es schon analoge Rechner gab, vor Herrn Zuse! Natürlich hat er eine Leistung vollbracht, die gewürdigt werden soll. Obschon heute mit seinen Rechnern niemand mehr sich abquälen würde. Na und das mit dem Kennen und Vergessen ist allemal ein Problem der Auswahl. Geschichte wird bekanntlich immer von den Siegern geschrieben. Von afrikanischen Erfindern erzählen unsere Schulbücher, Lexika usw. nichts.

    Ist das noch das Originalgebäude, wurde es wieder aufgebaut (in anderer Form) und wie wird es genutzt?

    Viele Fragen.

    FG Klaus
  • Jopi 29. November 2008, 10:16

    Haben wir nicht auf dem Z3 in der Schule rechnen gelernt? Oder wie hießen diese Dinger mit den Kugeln?
  • Nikonjürgen 28. November 2008, 21:22

    Um solche Motive zu finden,mußt Du Berlin sehr gut kennen.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
    LG Jürgen
  • Ern Jacoby 28. November 2008, 12:43

    Interressant zu sehen wo der Geburtsort unserer Spielzeuge liegt!
    LG Ern
  • Hans-Joachim Weiß 28. November 2008, 7:58

    Foto und Text machen mich nachdenklich. Was uns heute so selbstverständlich erscheint, war vor über 60 Jahren nur wenigen "Zeitgenossen" bekannt.
    Tja, wenn der Zuse damals geahnt hätte, was er da entwickelte...!
    Klasse Zeitdokument.
    LG Hans-Joachim
    http://www.hansjoachim-weiss.de
  • Micaela Abel 27. November 2008, 23:22

    schon ein feines plädoyer, was du da von dir gibst.

    natürlich kann ich heute auch schauen, welche Musikanlage mir gefällt udn sie käuflich erstehen. auch wenn meine grossmutter sich damals über das erste radio freute.
    zeiten verändern sich und man kann auch kinder nicht mehr für die fehler der alten verantwortlich machen, auch wenn es menschen gibt, die das gerne tun.
  • Nora F. 27. November 2008, 23:20

    interessante gedenktafel.... schade, man läuft
    ( natürlich auch ich ) an solchen dingen im alltag
    einfach vorbei und nimmt sie nicht wahr.... bild und
    text sind eine sehr interessante komposition !!!
    lg, nora

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