Wenn man so Ende der 1960er Jahre aufs Bild reduzierte filmische Arbeiten gemacht hat wie Godard, wurde man als Dilettant beschimpft und musste das als Kompliment auffassen.
Langsam wurde klar, dass sich der, der sich von den schulischen Vorstellungen absetzte, sie nicht akzeptierte oder auch nicht beherrschte, ungewöhnliches leisten konnte.
Der Dilettantismus in der Fotografie wurde ästhetisch interessant. Viel später freilich. Lomos, schlechte Scans, ungewöhnliche Schnitte, harte Kontraste ... alles sehr streitbar, aber mit der Aura umgeben, dass sich diese Dilettanten wundervoll mit den sog. Experten, Könnern und Profis streiten konnten. Sofern sie diese Bezeichnungen auch verdienten
Dieser Dilettantismus hatte aber nach meinem Gefühl nicht nur mit dem bewussten weniger Können zu tun, sondern immer mehr mit dem Entwickeln eigener fotografischer Sprache.
Schau ich mich heute um, so vermisse ich das.
Dilettantismus drückt sich mehr und mehr in dem Unvermögen im Umgang mit der Bildbearbeitung aus. Millionen von Hobbyisten achten nicht mehr auf das Bild, sondern eifern einem bunt knatschigen Kitschstil nach, von der Fotoindustrie vorgegeben und verlangen dabei nach objektiven Fotografischen Kriterien. Das heisst auch, sie zerstören den Dilettantismus, welcher noch zu einer eigenen streitbaren, aber vielleicht auch guten, vielleicht auch schlechten Fotografie führte und versuchen sich als Laien an Vorlagen ohne viel Inhalt.
Was bleibt den ursprünglichen Dilettanten mit Ideen. Sie hören auf, oder sie lernen besser zu fotografieren, tauschen ihre Holgas und Fusseldias mit teurer technik (digital und analog) und müssen auf einmal acht geben, dass sie die alten Fotoregeln nicht faszinieren.
Oder?
Langsam wurde klar, dass sich der, der sich von den schulischen Vorstellungen absetzte, sie nicht akzeptierte oder auch nicht beherrschte, ungewöhnliches leisten konnte.
Der Dilettantismus in der Fotografie wurde ästhetisch interessant. Viel später freilich. Lomos, schlechte Scans, ungewöhnliche Schnitte, harte Kontraste ... alles sehr streitbar, aber mit der Aura umgeben, dass sich diese Dilettanten wundervoll mit den sog. Experten, Könnern und Profis streiten konnten. Sofern sie diese Bezeichnungen auch verdienten
Dieser Dilettantismus hatte aber nach meinem Gefühl nicht nur mit dem bewussten weniger Können zu tun, sondern immer mehr mit dem Entwickeln eigener fotografischer Sprache.
Schau ich mich heute um, so vermisse ich das.
Dilettantismus drückt sich mehr und mehr in dem Unvermögen im Umgang mit der Bildbearbeitung aus. Millionen von Hobbyisten achten nicht mehr auf das Bild, sondern eifern einem bunt knatschigen Kitschstil nach, von der Fotoindustrie vorgegeben und verlangen dabei nach objektiven Fotografischen Kriterien. Das heisst auch, sie zerstören den Dilettantismus, welcher noch zu einer eigenen streitbaren, aber vielleicht auch guten, vielleicht auch schlechten Fotografie führte und versuchen sich als Laien an Vorlagen ohne viel Inhalt.
Was bleibt den ursprünglichen Dilettanten mit Ideen. Sie hören auf, oder sie lernen besser zu fotografieren, tauschen ihre Holgas und Fusseldias mit teurer technik (digital und analog) und müssen auf einmal acht geben, dass sie die alten Fotoregeln nicht faszinieren.
Oder?
vielleicht hat sich der dilettantismus von der fotografie weg auf die bearbeitung verlagert, positiv ausgedrueckt: erweitert, siehe hier:
Postkarte Sergej WEBER 08.12.11 43 10 Jahre FC von Zesen 24.04.11 9
Nachricht bearbeitet (12:19)
Postkarte Sergej WEBER 08.12.11 43 10 Jahre FC von Zesen 24.04.11 9
Nachricht bearbeitet (12:19)
nein
Matthias von Schramm schrieb:
Zitat:
Matthias von Schramm schrieb:
Zitat:
Zitat:
---------
Ich denke darin liegt der Unterschied - derjenige, der die "schulischen Vorstellungen und die Regeln" beherrscht und nicht akzeptiert und darum dem Dilettatismus angehoert wird sich nicht von alten Fotoregeln faszinieren lassen - sondern neue Wege suchen...
ich wuerde gerne ein paar Ideen von einem urspruenglichen Dilettanten sehen..
---------
Ich denke darin liegt der Unterschied - derjenige, der die "schulischen Vorstellungen und die Regeln" beherrscht und nicht akzeptiert und darum dem Dilettatismus angehoert wird sich nicht von alten Fotoregeln faszinieren lassen - sondern neue Wege suchen...
ich wuerde gerne ein paar Ideen von einem urspruenglichen Dilettanten sehen..
30.06.12, 13:21
Beitrag 5 von 102
Der Begriff des Dilettanten scheint, genauso wie der des Amateurs, einen Wandel durchmacht zu haben.
möglicherweise hat aber nur die plattform zum präsentieren gewechselt.
früher sah man bilder in zeitschriften und ausstellungen. also in medien, die selektiertes zeigten.
heute wird im internet alles gezeigt und ja, wer findet da dann schon die interessanten sachen zwischen den urlaubsbildern und photoshopanleitungsperfektbeherrschern?
lg gusti
früher sah man bilder in zeitschriften und ausstellungen. also in medien, die selektiertes zeigten.
heute wird im internet alles gezeigt und ja, wer findet da dann schon die interessanten sachen zwischen den urlaubsbildern und photoshopanleitungsperfektbeherrschern?
lg gusti
28airam schrieb:
Zitat:
?
Zitat:
?
garudawalk schrieb:
Zitat:Zitat:
?
ja, NEIN - er veranschiedet sich nicht, er versteckt sich lediglich etwas mehr als früher...
Zitat:Zitat:
?
ja, NEIN - er veranschiedet sich nicht, er versteckt sich lediglich etwas mehr als früher...
28airam schrieb:
Zitat:Zitat:Zitat:
?
ja, NEIN - er veranschiedet sich nicht, er versteckt sich
lediglich etwas mehr als früher...
Aha.
Und worin bevorzugt, - Deiner Meinung nach?
Zitat:Zitat:Zitat:
?
ja, NEIN - er veranschiedet sich nicht, er versteckt sich
lediglich etwas mehr als früher...
Aha.
Und worin bevorzugt, - Deiner Meinung nach?
30.06.12, 19:25
Beitrag 10 von 102
die dilettanten dieser tage, die nach schoenheit streben, es einfach nicht besser hinkriegen, geben sich einfach noch viel zu viel muehe in ihrem streben, nicht-dilettantisches zu erzeugen, und fallen damit weniger auf.
der bewusste dilettantismus hat ja immer was erfrischendes, weil er auf die konvention scheisst, etwas gefaelliges zu erzeugen.
das hat seine eigene qualitaet.
http://herrenmagazin.blogsport.de/
der bewusste dilettantismus hat ja immer was erfrischendes, weil er auf die konvention scheisst, etwas gefaelliges zu erzeugen.
das hat seine eigene qualitaet.
http://herrenmagazin.blogsport.de/
Matthias von Schramm schrieb:
Zitat:
Der Dilettant in seiner ursprünglichen Bedeutung war ja auch keineswegs der Nichtskönner, sondern nur ein anderes Wort für Amateur, und wie dieser einer, der etwas zu seiner Freude und nicht aus kommerziellen Gründen tat. Vom Können her war er, zumindest potentiell auch auf Augenhöhe mit Profis.
Zitat:
Diese Wahrnehmung hast nicht nur Du. Das eigentlich Bittere ist daran, daß es die Dilettanaten sein müssten, die Alternativen zur professionellen (kommerziell geprägten) Ästhetik und zum Massengeschmack der Hobbyknipser entwickeln
Zitat:
Ich würde den echten Dilettantismus eher als eine kritische Haltung, als ein Selbstverständnis sehen, das nach Alternativen sucht und nach Individalität und sich die auch leisten kann, da man sie ohne kommerzielle Fesselungen ausleben kann. Und deshalb auch unabhängig davon, welche Mittel, technisch wie ästhetisch eingesetzt werden und welche Kenntnisse und Fähigkeiten zur Verfügung stehen und wie auch diese eingesetzt werden. D.h. keinesfalls dafür, Nachahmungen nachzuahmen um sie in irgendeiner Weise zu übertreffen.
Das Internet und der tägliche, millionenfache Blick auf andere Fotos tut das Seine zur zunehmenden Ideenlosigkeit. Daraus entstehen Orientierungszwänge und die Konzentration auf sich selbst leidet.
Nachricht bearbeitet (1:45)
Zitat:
Der Dilettant in seiner ursprünglichen Bedeutung war ja auch keineswegs der Nichtskönner, sondern nur ein anderes Wort für Amateur, und wie dieser einer, der etwas zu seiner Freude und nicht aus kommerziellen Gründen tat. Vom Können her war er, zumindest potentiell auch auf Augenhöhe mit Profis.
Zitat:
Diese Wahrnehmung hast nicht nur Du. Das eigentlich Bittere ist daran, daß es die Dilettanaten sein müssten, die Alternativen zur professionellen (kommerziell geprägten) Ästhetik und zum Massengeschmack der Hobbyknipser entwickeln
Zitat:
Ich würde den echten Dilettantismus eher als eine kritische Haltung, als ein Selbstverständnis sehen, das nach Alternativen sucht und nach Individalität und sich die auch leisten kann, da man sie ohne kommerzielle Fesselungen ausleben kann. Und deshalb auch unabhängig davon, welche Mittel, technisch wie ästhetisch eingesetzt werden und welche Kenntnisse und Fähigkeiten zur Verfügung stehen und wie auch diese eingesetzt werden. D.h. keinesfalls dafür, Nachahmungen nachzuahmen um sie in irgendeiner Weise zu übertreffen.
Das Internet und der tägliche, millionenfache Blick auf andere Fotos tut das Seine zur zunehmenden Ideenlosigkeit. Daraus entstehen Orientierungszwänge und die Konzentration auf sich selbst leidet.
Nachricht bearbeitet (1:45)
von Zesen schrieb:
Zitat:
Ja neee... musst Du uns jetzt diesen Schock vorsetzen? Das ist Körperverletzung.
Zitat:
Ja neee... musst Du uns jetzt diesen Schock vorsetzen? Das ist Körperverletzung.
perfektes gibt es doch auch nicht
eher ultimatives
was solls
mit dilettantischen kann ich leben, von dem Telefonchram mal abgesehen...
eher ultimatives
was solls
mit dilettantischen kann ich leben, von dem Telefonchram mal abgesehen...
total dilettantisch das alles hier :-)
Super Model schrieb:
Zitat:
dank dir, min jung!
Zitat:
dank dir, min jung!