15jährige Praktikantin erstmal mit analog losgeschickt

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Mario Berger Mario Berger Beitrag 1 von 49
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Habe gerade in einem anderen Forum einen interessanten Link gesehen.

Die 15jährige Janine hat ein Praktikum im Ressort Technik und Motor gemacht, und wurde erstmal mit einer analogen Kamera losgeschickt, um etwas über Fotografie zu lernen.

http://www.faz.net/aktuell/technik-moto ... 17251.html

Finde ich prima, denn ich habe schon an anderer Stelle geschrieben, dass erst wenn man mal analog fotografiert hat, man weis, dass da wirklich ein Handwerk hinter steckt.

Ich sehe dass auch bei meinen ersten beiden Ausbildungen (ja, habe zwei Handwerke gelernt)
Erstmal mussten wir die absoluten Grundlagen lernen. Auch mit Techniken, die uns damals vorkamen, wie aus der Steinzeit. Erst später hat man gemerkt, wieso man diese "alten" grundlegenden Techniken verinnerlicht haben sollte, um später gewisse Dinge gezielt der Automatisierung durch moderne Werkzeuge zu überlassen.
Peter-W Peter-W   Beitrag 2 von 49
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Zitat: Mario Berger 14.02.15, 13:54Zum zitierten Beitragund wurde erstmal mit einer analogen Kamera losgeschickt, um etwas über Fotografie zu lernen. Wie von mir immer wieder erwähnt ist, das immer noch Plicht beim Studium. Erst mal analog, ohne AF und Programm Automatik.

Durch die Nähe zur Folkwanghochschule hatte ich früher sehr viel Kontakt zu Studenten der Fotografie. Heute ist das er selten geworden aber zu meinen ersten Fragen gehört immer, ob es immer noch so ist das man mit einfache Analogen Kameras anfangen soll.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 3 von 49
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Ja, ganz nett der Artikel, wenngleich ich bei diesem Satz dann doch den Kopf schütteln musste:

"Erstaunlich fand ich, dass dieselben optischen Gesetze der Physik für eine analoge Kamera genauso wie für eine Digitalkamera gelten."

Die Gläubigkeit an das Einzigartige des Digitalen lässt offenbar zumindest gedanklich die Naturgesetze aushebeln.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 4 von 49
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Zitat: Tee Gee 14.02.15, 15:32Zum zitierten BeitragJa, ganz nett der Artikel, wenngleich ich bei diesem Satz dann doch den Kopf schütteln musste:

"Erstaunlich fand ich, dass dieselben optischen Gesetze der Physik für eine analoge Kamera genauso wie für eine Digitalkamera gelten."

Die Gläubigkeit an das Einzigartige des Digitalen lässt offenbar zumindest gedanklich die Naturgesetze aushebeln.


Zunächst hab ich den Kopf geschüttelt, was das denn solle bzw. ob man denn nicht auch digital die Grundlagen erlernen könne.
Aber nach dem Satz war das wohl genau die richtige Taktik. :-)
Thomas.T. Thomas.T. Beitrag 5 von 49
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sind vermutlich die vielen Automatiken und Programmodi, die bei Digitalkameras sozusagen zum Standard gehören, da scheint sich zunächst gar nicht das Bedürfnis einzustellen, gezielt Belichtung oder Blende zu variiieren. Man nimmt eben Modus "L" etc.

Hatte selbst vor einigen Jahren so ein Erlebnis. Ein Usertreffen, meiner Einer einmal mehr der einzige Filmknipser. Allgemein verwunderte Blicke, in der Unterhalt kamen dann von stolzen DSLR - Besitzern Kommentare wie "jetzt werde ich mich auch einmal mit Blende und Belichtung und so beschäftigen". Nun ja ... :-)
Mario Berger Mario Berger Beitrag 6 von 49
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Genau das ist es ja.
Die Grundlagen, die man beim analogen lernen muss, gelten auch im Digitalen, nur braucht man nicht mehr alles, da einem die Kamera mit ihrem kleinen Computer schon sehr viel abnimmt.
Aber es gehört einfach zu meiner persönlichen Philosophie, dass man auch mal die Dinge dahinter verstehen sollte.
Es gibt viele gute Fotografen, die wohl nie wirklich analog fotografiert haben, und wenn sie es tun würden, würden sie dadurch wohl auch nicht besser.
Aber Wissen schadet ja in der Regel nicht, oder?
Kai Gat Kai Gat Beitrag 7 von 49
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Ob man Begeisterung für Fotografie auf Film konkret am besten mit ungefährem Schätzen der Entfernung, Parallaxe und ungekoppelter Belichtungsmessung weckt, da bin ich nicht überzeugt. Wobei Altix wirklich schöne, solide Kameras waren. Aber freiwliig nutzen wird die eher jemand, der schon weiß was damit geht und was eher nicht. Die preisliche Hürde einer SLR ist ja nun vollständigst weg. :D
Aber doch, netter Artikel. Und sehr heutig.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 49
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Zitat: Thomas.T. 14.02.15, 16:45Zum zitierten Beitrag in der Unterhalt kamen dann von stolzen DSLR - Besitzern Kommentare wie "jetzt werde ich mich auch einmal mit Blende und Belichtung und so beschäftigen".
Wer nur im ProgrammModus digital knipst wird nie dahinter kommen.....
Mario Berger Mario Berger Beitrag 9 von 49
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Zitat: Thomas.T. 14.02.15, 16:45Zum zitierten BeitragHatte selbst vor einigen Jahren so ein Erlebnis. Ein Usertreffen, meiner Einer einmal mehr der einzige Filmknipser. Allgemein verwunderte Blicke, in der Unterhalt kamen dann von stolzen DSLR - Besitzern Kommentare wie "jetzt werde ich mich auch einmal mit Blende und Belichtung und so beschäftigen". Nun ja ... :-)

Ähnliches hat ein Bekannter erzählt nach einem Workshop für Fotoanfänger.
Er war damals mit seiner alten gebrauchten Nikon D80 da.
Laut seiner Aussage waren da so einige Probanden, die mehr für Ihre Kamera ausgegeben haben, als er für sein Auto. Aber die wenigsten wussten mit Begriffen wie Blende, Belichtungszeit oder Schärfentiefe wirklich was anzufangen. Kamera wurde auf Autopilot gestellt und ab dafür.

Es gibt auf Youtube Tutorials wie man einen Film einlegt, UND dass man einen Film erstmal zurückspulen muss.
Ich finde es einfach traurig, dass die Grundlagen so oft einfach in Vergessenheit geraten.


Ich war ja gestern mit der XG-M hier im Wald auf Tour (Probefilm für neue Kamera)
Da kam ein älteres Ehepaar den Weg entlang. Beide blieben brav stehen als ich auf ein Motiv fokussierte.
Als ich die Kamera aus dem Gesicht nahm, und den Schnellspanhebel betätigte, hörte ich nur von dem Mann "Ohh, die Fotografieren ja noch mit Film.... finde ich prima. Dachte sowas macht heute keiner mehr"
Er lächelte mich nett an und wünsche noch einen schönen Tag und viel Spaß.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 49
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Ich fotografiere ja selber gern und viel analog, aber ich bin überhaupt nicht der Meinung dass der analoge Einstieg in die Fotografie Vorteile bringt. Das Zusammenspiel von Zeit und Blende funktioniert digital genauso nur ist die Lernkurve viel steiler. Workshop Profis haben da übrigens eine gute Vorgehensweise. Display abkleben, Modus M, kein Bild darf gelöscht werden.
Thomas.T. Thomas.T. Beitrag 11 von 49
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das ist eben die Kehrseite der Automatiken. Ähnliches kann man beobachten, wenn sich Autofahrer, die nur Automatikgetriebe kennen, in ein Auto mit Schaltgetriebe setzen. Das gibt unter Garantie eine Knirschorgie.

Mir ist es einmal ziemlich umgekehrt passiert. Fuhr einen Wagen mit Automatikgetriebe und wollte etwas zügig links abbiegen. Also die normale Abfolge, Kupplung treten, runterschalten und los. Dummerweise war da kein Pedal für die Kupplung, und jemand war etwas durch den Wind :-)
Sebastian Vincent Sebastian Vincent Beitrag 12 von 49
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Zitat: Peter-W 14.02.15, 14:34Zum zitierten BeitragHeute ist das er selten geworden aber zu meinen ersten Fragen gehört immer, ob es immer noch so ist das man mit einfache Analogen Kameras anfangen soll.

Keine Ahnung wie das an anderen Unis ist, bei uns ist es letztendlich total egal ob man jetzt digital oder analog arbeitet bzw. womit man anfängt. Das Ergebnis muss stimmen, das Konzept muss kommuniziert werden, Bildsprache, Aussage ... sowas halt. Und natürlich: Das Foto muss auf dem Tisch liegen oder an der Wand hängen bei Abgabetermin. Das einzige was ich dazu evtl noch sagen könnte, ist dass es halt ein meiner Uni ein "Fototechnik-Seminar" gibt wo einem halt die Funktion der Kamera mit Übungen beigebracht wird. Analoge Arbeiten werden sehr gerne gesehen, überhaupt wird gerne gesehen dass man sich entgegen der Technik auch mal mit den "alten" Sachen beschäftigt, gerade weil alle Dozenten überzeugte Filmknippser sind ... aber, es fließt natürlich nicht in die Bewertung mit ein, sprich, nur weil es analog ist bekommt das doofe Foto keine bessere Note. ;-)

Was mir auffällt, und das nicht nur an der Uni, ist das ja viele wie hier schon gesagt wurde sich gar nicht mehr wirklich mit Fotografie befassen, sondern eher nur mit Technik und Photoshop. Es wird lieber hinterher stundenlang gestempelt und retuschiert anstatt sich 10 Minuten Zeit zu nehmen um das Bild anständig zu komponieren etc.. Lustig ist, dass sich ja viele immer aufregen dass sie ja keine "Profikamera" haben, sondern nur irgendwas im Mittelfeld mit "nur" 16mp - croppen aber dann noch in der Nachbearbeitung nochmal die Hälfte davon weg weil schlichtweg nicht gut fotografiert wurde und das Bild halt "korrigiert" werden muss.

Im Gegensatz dazu fiel es mir auf das die Leute, die mehr oder weniger auf analog gewechselt sind, in kürzester Zeit besser komponierte Fotos machen wo auch auf die Details geachtet wird. Wie oft habe ich bei uns in der DuKa mitbekommen wie einer seinen Film aus dem Trocknerschrank rausholt, gegen das Licht hält und dann sagt "Oooh, Mist, was hab ich denn da wieder gemacht, das ist ja total schief fotografiert ... da muss ich unbedingt das nächste mal mehr drauf achten!" Hier fasst dieser Lerneffekt bzw. das "Lehrgeld bezahlen. Die Rolle Film für 5 Euro komplett schief fotografiert (bspw.) - das wird in Zukunft nicht mehr so einfach/nicht mehr so oft passieren.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 13 von 49
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Zitat: Rolleicanonikon 14.02.15, 16:55Zum zitierten BeitragZitat: Thomas.T. 14.02.15, 16:45Zum zitierten Beitrag in der Unterhalt kamen dann von stolzen DSLR - Besitzern Kommentare wie "jetzt werde ich mich auch einmal mit Blende und Belichtung und so beschäftigen".
Wer nur im ProgrammModus digital knipst wird nie dahinter kommen.....


Der Programmmodus, also P, ist dafür sogar recht gut geeignet.
Mario Berger Mario Berger Beitrag 14 von 49
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Also mir ist es auch aufgefallen, dass ich mich gleich mehr auf das Foto konzentriere.
Ich hab gestern erst wieder zig mal die Kamera auf ein Motiv gehalten. Bin dank Festbrennweite zig mal hin und her gelaufen, in die Hocke... noch tiefer, etwas weiter links, wieder etwas höher.... um anschließend die Kamera wieder weg zu stecken ohne Ausgelöst zu haben!
Es passte einfach nicht, es war immer etwas da, das ich nicht so im Bild haben wollte.
Sowas ist mir mit der Digitalen nie passiert. Da wurden einfach 20 Bilder gemacht, und wenn zuhause ein zwei gute dabei waren, wurde an denen rumgebastelt und geschnibbelt bis es passt.

Wie sowas an einer Uni gehalten wird, weis ich auch nicht. Ob in die Bewertung nun einfließt, ob es analog oder Digital war, kommt wohl stark mit auf die Aufgabe an.

Ich weis nur, ich bin generell der Typ, der verstehen will. Und weil Try & Error bei analog nunmal einiges teurer ist, und ich die Ergebnisse nicht gleich unterwegs sehe, bin ich schon gezwungen mich mehr zu konzentrieren.
Für die Lernphase sind ich das Klasse, und irgendwann sollte dann der Punkt kommen, wo man so etwas schon intuitiv macht, ohne eine Art virtuelle Checkliste im Kopf abzuarbeiten bevor man auf das Knöpfen oben rechts drückt.
Mario Berger Mario Berger Beitrag 15 von 49
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Zitat: Juri Bogenheimer 14.02.15, 17:20Zum zitierten Beitrag Das Zusammenspiel von Zeit und Blende funktioniert digital genauso nur ist die Lernkurve viel steiler
Das kommt meiner Erfahrung nach sehr stark auf den Lernenden an.
Bei dem einen klappt es so besser, bei dem anderen so.

Zitat: Juri Bogenheimer 14.02.15, 17:20Zum zitierten BeitragWorkshop Profis haben da übrigens eine gute Vorgehensweise. Display abkleben, Modus M, kein Bild darf gelöscht werden.
Nen Workshop habe ich noch nie besucht, aber wenn dann ist das meines Erachtens ein sehr guter Weg.

Aber jeder Lehrling lernt nunmal anders, und jeder Lehrer lehrt etwas anders, einzig wichtig ist, dass immer die passenden Paare zusammen kommen.
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