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Wolkenfurioso über dem alten Hünengrab

Wolkenfurioso über dem alten Hünengrab

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Richard Schult


Premium (World), Lübeck

Wolkenfurioso über dem alten Hünengrab

Unglaublich: in 500 m Entfernung verläuft die neue A 20.
Canon G 3 140 mm

Kommentare 6

  • KLEMENS H. 23. Dezember 2004, 1:06

    Aus Variante 3
    hätte ich versucht,
    unter Erhalt der Symmetrie
    das größtmögliche Quadrat zu schneiden,
    ob das funktioniert, müsste man am Resultat messen,
    sonst eben ein fast quadratisches Rechteck im Querformat...
    Gruß Klemens
  • Richard Schult 20. Dezember 2004, 18:53

    Liebe Hilke, liebe Ingrid, lieber Klemens und lieber Adrian,
    vielen Dank für die ausführliche Auseinandersetzung mit dem Bild!
    @Klemens, Du bist ein ausgemachter Kenner in der Farbenlehre, das habe ich schon aus Deinen Bildern, aber auch den Kommentaren zu den Bildern anderer ablesen können. Meine Domäne sind die Farben nicht in erster Linie, mir geht es meist um Strukturen, den Bildaufbau ( in dem Du ja auch sehr gut zu Hause bist). Im vorliegenden Bild habe ich auf die Mittenbetonung verzichtet zugunsten der höheren Spannung, die sich aus dem Bezug von Baumgruppe und Wolkenformation, genauer der Trennlinie zweier Wolkenknäuel, ergab. Leider war das Wolkenband endlos, während der ganzen Zeit, die diese Lichtsituation herrschte, praktisch bis zum völligen Untergang der Sonne, gab es nicht eine Einzelwolke, sondern ein schnell ziehendes Wolkenband, das mit sinkender Sonne ständig seine Farben veränderte. Also eine tolle Situation. Aber das Szenario, das Dir vorschwebt, Klemens, war damit gegenstandslos. Ich habe während der etwa 45 Minuten dauernden Lichtsituation, und es war wirklich ein Erlebnis, etwa 45 Aufnahmen gemacht, darunter natürlich auch etliche, die die von Dir ausgeführte Konzeption verfolgten (soweit das wegen des Endlosbandes überhaupt möglich war). Die Entscheidung für die Plazierung nach dem Goldenen Schnitt war also schon eine bewusste.
    Was das zweite Bild betrifft, da gehen unsere Meinungen über den Vordergrund entschieden auseinander. Die Gründe dafür liegen möglicherweise in gegensätzlichen Anschauungen über das Verhältnis von Realität und ihrer Abbildung. Da ist hier der Platz für eine Darlegung nicht. Nur soviel: es geht mir keineswegs um die Abbildung des Grandiosen, Majestätischen, Staunenerregenden. Es ist die innere Ordnung zwischen den Dingen, auch den kleinen, der ich nachzuspüren versuche und die ich in meinem Verständnis von Schönheit auch ab und zu entdecke. Der Akzent liegt für mich also mehr darauf, die Natur nicht als Instumentarium für eigene Schöpfungsakte mit der Kamera zu verstehen, sondern eine in ihr wohnende Dignität zu entdecken. Und da tue ich mich schwer mit dem Aussondern des Unbedeutenden und Belanglosen. Für meine Aussageabsicht war es eben nicht belanglos.
    Ich möchte das hier jetzt nicht weiter vertiefen, sondern stattdessen einige Varianten des obigen Bildes anbieten, die ich gleich in mein fotohome lade und hier verlinke.
    @Adrian, was das Anschneiden von Wolken betrifft, da habe ich in Anmerkungen zu Deinen Bildern ja schon einiges gesagt, was mir den Zorn anderer zuzog. Im vorliegenden Fall waren die Weitwinkelmöglichkeiten meiner Canon G 3 erschöpft und ich stand vor der Alternative, entweder das Schneeelement des Vordergrundes und die schönen Strukturen der Gräser zu verkürzen oder eben den Wolkenabschluss nach oben. Eine weitere Möglichkeit wäre gewesen, durch einen tieferen oder weiteren Aufnahmestandpunkt den Winkel zu verkürzen. Das wäre aber dann zu Lasten der Tiefenwirkung gegangen, die ich durch den Schnee, die Wagenspuren, den Feldrain am Zufahrtwinkel aufgebaut hatte. Also blieb das Wolkenband auf der Strecke.
    Zunächst mal schöne Grüße.
    Ich bin gespannt, wie ihr die Varianten beurteilt.
    Richard
  • Adrian - Zeller 20. Dezember 2004, 12:16

    Hier scheint sich die von mir in Variante 1 (Halbtotale) gemachte Aussage zu erhärten. Das Wolkenband scheint nach oben begrenzt zu sein, also nicht anschneiden. Bezüglich Gestaltung ist dieses Bild ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch auf den zweiten Blick wirkt der goldene Schnitt. Hinsichtlich warten bis die Wolke über dem Motiv liegt, kann ich mich der Aussage von Klemens anschliessen, mir sind die links und rechts angeschnittenen Wolken auch aufgefallen. Leider wissen wir Fotografierenden jedoch nur zu gut, dass manchmal zuwenig Bewegung in den Wolken ist und so dass die Abendröte vorbei ist, wenn der Wolkenstandort stimmt.
    Gruss Adrian
  • KLEMENS H. 19. Dezember 2004, 21:40

    Hallo Richard,
    was mich sofort elektrisiert hat,
    ist der wunderbare Farbklang zwischen den Rot/Grün- Komplementärfarben
    vermittelt durch blassere Tönungen und Grau.
    Mit dem zweiten Wimpernschlag
    ging mir durch den Kopf:
    WARUM hat er nicht die Mittenbetonung gewählt?
    Das hätte dem Ganzen die Würde des Gleichmaßes gegeben (im Hochformat),
    den Charakter des Zeitlosen (im Querformat, s. Hünengrab...).
    Beim Fotografieren schon hätte ich darauf gewartet,
    dass eine dieser glühenden Wolken
    über dem Hünengrab geschwebt hätte...
    Was für verschenkte Möglichkeiten...
    Tut mir leid, Richard,
    dass ich mich für eine Lösung begeistere,
    die nicht die deine ist,
    aber vielleicht habe ich dir ja
    die Augen geöffnet? ;-)
    Immerhin:
    angedacht hattest Du diese Lösung -
    irgendwie,
    unbestimmt...
    Das zeigt die zweite Variante,
    in der aber eine belanglose Ackerzufahrt das Motiv beherrscht.
    Gruß Klemens
  • Hilke von Kienle 19. Dezember 2004, 21:12

    Schöne Detailaufnahme, tolle Himmelsfarben, auch der Rahmen gefällt mir sehr.
    LG Hilke
  • Ingrid Shamshiri 19. Dezember 2004, 20:56

    :-))))

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