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Wolfgang Weninger


Premium (World), Katzenberg

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Die Pfarrkirche Kaiserebersdorf

Die Pfarrkirche Kaiserebersdorf – auch Hl. St. Peter und Paul bzw. Wallfahrtskirche Maria am Baume genannt − befindet sich beim Münnichplatz. Bereits um 1192 wurde eine Kirche samt eigenem Friedhof in Kaiserebersdorf im päpstlichen Zehentverzeichnis der Vatikanischen Bibliothek erwähnt. Im Laufe der Zeit wurde das Kirchenhaus immer wieder durch Ereignisse wie Hochwasser und Kriege in Mitleidenschaft gezogen, am schlimmsten während der beiden Türkenbelagerungen von Wien in den Jahren 1529 und 1683.

Obwohl der Ort damals weit außerhalb von Wien lag, wurde er samt der Kirche schwer beschädigt, und ab 1692 in spätbarocker Bauweise komplett wieder aufgebaut. 1696 konnte schließlich auch der Turm wieder hergestellt werden. 1747 wurde der Kirchenbau, durch den bekannten erzbischöflichen und kaiserlichen Barockbaumeister Mathias Gerl (1712–1762), der aus der bedeutenden Baumeisterfamilie Gerl stammte, in seiner heutigen Form erweitert und ausgebaut. 1766 wurde das Bildnis der Maria am Baume, das unzählige Pilger anzieht und dadurch das Gotteshaus zu einer Wallfahrtskirche werden lässt, beim Hochaltar angebracht.

Das Innere der Kirche zeigt ein einschiffiges, tonnengewölbtes Langhaus. Der spätbarocke Hochaltar wird durch das Gnadenbild mit der metallenen Nachbildung des Baumes geprägt, die mächtigen Gestalten von Petrus und Paulus (die Namensgeber für den Kirchenbau) verweisen auf das Patrozinium der Kirche. Die Seitenaltäre zeigen spätbarocke Bilder der Anna selbdritt und des hl. Florian. Anfang der 70er Jahre wurde eine Umgestaltung gemäß den neuen Anforderungen vorgenommen, die eine Veränderung der Stufenanlage im Altarbereich und die Errichtung eines mobilen, schlichten Holztisches als Volksaltar sowie eines einfachen Lesepultes als Ambos umfasste.

Im Zuge einer Innenrenovierung der Kirche wurde auch die Schaffung einer dauerhaften und würdigen Altarraumlösung vorgenommen. Das geschaffene und prämierte Projekt der Architekten Geiswinkler & Geiswinkler zeichnet sich durch seine moderne Formgestaltung und Anwendung moderner Materialien aus. Der Altar besteht aus einem grün-grauen Marmorblock, der an der Oberseite poliert ist und an der Unterseite als grob behauener Fels wahrgenommen wird. Die Gestalt des Altars als Fels erinnert an Christus, die Farbe Grün-Grau steht im Zusammenhang mit der Gestaltung des Hochaltars und die glatt polierte Oberfläche symbolisiert den Tisch, um dem sich die Gemeinde versammelt. Besonderes Merkmal sind zahlreiche Stahlstäbe aus brüniertem Edelstahl, die in unterschiedlichen Stärken von einer Metallplatte (ebenfalls brünierter Edelstahl) in unregelmäßiger Anordnung die Marmormensa tragen und in sie eindringen. Zwischen den Stahlstehern schwebt ein weiterer kleinerer grob behauener Fels, in dem die Reliquienkapsel bei der Altarweihe eingesetzt wurde. Der Ambos besteht aus einer Metallschleife aus brüniertem Edelstahl. Die Metallschleife steht als Symbol der Schriftrolle. Am Anfang und am Ende der Schleife kann das Evangeliar aufgelegt werden zwecks Vortragen und zur Präsentation. Besonderes Merkmal ist die Leichtigkeit und die Eleganz der kraftvollen Gestaltung. Durch das Material, Form und Gestalt kann der Ambos seine Bedeutung darstellen und hebt sich damit ohne Anbiederung an die bestehende barocke künstlerische Gestaltung ab. Die Altarweihe fand 2002 durch Erzbischof Christoph Schönborn statt.

Die Pfarre ist auch für die Betreuung der Kapelle Maria Königin des Himmels in der Justizanstalt Wien Simmering zuständig.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Simmering

Kommentare 6

  • Ernst August Pfaue 14. Januar 2013, 22:04

    Viel erlebt hat sie, die Kirche, oder eher doch die Menschen, in deren Leben sie einen wichtigen Platz einnahm. Schön dass sie alles überstanden hat, sogar die Belagerungen. Ich mag diese Kriche gerade in ihrer äußeren Schlichtheit.

    Viele Grüße
    Ernst August
  • Wolfgang Weninger 14. Januar 2013, 20:15

    @Wolfgang Bazer: das ist nur wenige Schritte von der 71er Haltestelle Zinnergasse
    lg Wolfgang
  • Wolfgang Bazer 14. Januar 2013, 19:46

    Kaiserebersorf kenne ich noch gar nicht, obwohl da ja neuerdings die Sechser hinfährt...
    Schöner Kirchturm mit Welscher Haube!
    LG Wolfgang
  • Bernhard Kuhlmann 14. Januar 2013, 18:36

    Kirche und Farben tun einem momentan richtig gut !
    Gruß Bernd
  • aeschlih 14. Januar 2013, 12:44

    Feine Aufnahme... danke für die Infos!!
    lg Hilde
  • Erwin Oesterling 14. Januar 2013, 9:46

    Hallo Wolfgang, die Church steht mir einfach zu schief in der Landschaft.
    Gruß Erwin

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