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Über allen Gipfeln ...

Über allen Gipfeln ...

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Über allen Gipfeln ...

Blick vom Kickelhahn im Thüringer Wald, aufgenommen noch zu DDR-Zeiten, im Mai 1989.
Bei einem seiner Aufenthalte in Ilmenau übernachtet der junge Goethe in einer Schutzhütte auf dem Gipfel des Kickelhahns. Fasziniert von der abendlichen Stille und dem Ausblick schreibt er mit einem Stift an die Holzplanken der Hütte sein wohl bekanntestes lyrisches Gedicht:
"Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch."

Im August 1831, am Vorabend seines 82. Geburtstages, lässt sich Goethe noch einmal auf den Kickelhahn bringen. Als er die eingeritzten Verse liest, kommen ihm die Tränen und er spricht in sanftem, sehr wehmütigen Ton: "Ja, warte nur, balde ruhest du auch!"

Am 22.03.1832 starb Goethe.

Kommentare 8

  • Chrysmo-der-Schäfer 29. März 2007, 16:35

    wozu in alle welt reisen, wenn es in deutschland solche landschaften gibt? klasse persepktive, da hätte ich auch die kamera rausgeholt.

    gruß
    chrysmo
  • Hans-Friedrich Kubat 27. März 2007, 23:14

    Schon seit Jahren ist der Kickelhahn im Thüringer Wald ein immer wieder angedachtes Reiseziel gewesen, aber bisher habe ich es noch nie auf diesen berühmten Berg geschafft - sehr schade.
    Dein herrliches Bild aus dem "Wendejahr" lässt meine Pläne aber jetzt neu reifen, in diesem Jahr "muss" ich es endlich schaffen...
    Liebe Abendgrüße schickt hans-friedrich
  • Alfred Gschweng 25. März 2007, 18:07

    @Astrid:
    Die Schutzhütte bzw. das "Goethehäuschen" brannte am 12. August 1870 ab und wurde im Jahre 1874 originalgetreu wieder aufgebaut. Heute kann man im Inneren des Goethehäuschens das Gedicht „Wanderers Nachtlied“ in 15 Sprachen lesen.
    Außerdem steht noch ein Aussichtsturm auf dem Kickelhahn, von dem aus man einen wunderbaren Rundblick hat.

    LG Alfred
  • Astrée 24. März 2007, 19:34

    Das die Zeit rast wußte schon Goethe als junger Mann,
    ja und dann hatte ihn die Zeit eingeholt ... ich kann es so gut nachempfinden, da mein Vater (nun 83) just in ähnlicher Verfassung ist und seine "alte Heimat" Posen noch einmal sehen wollte.
    Haben sie die Schutzhütte mittlerweile abgerissen ?
    Schade das das Bild so blaustichig ist und auch etwas verrauscht ... aber das kenne ich ja auch ...
    LG von Astrid
  • Bernhard Jeide 22. März 2007, 20:11

    Danke für dieses beeindruckende "Gebinde" aus Text und Bild!
    LG Bernd
  • M. W. 22. März 2007, 13:28

    Da wollen wir denn mal diesen heutigen so denkwürdigen Tag, Goethes Todestag würdigen. Du hast es mit diesem wunderbaren Foto, das in der Tat sehr viel Ruhe ausstrahlt, ja schon getan. Danke, dass Du uns daran erinnert hast.

    Gruß M + M
  • Christine Horn 22. März 2007, 9:34

    Wenn man das Bild anschaut und anschließend den Text dazu liesst, kommt beim Betrachter so etwas wie Wehmut auf. Eine beeindruckende Hintergrundgeschichte! Gerade deshalb hat das Bild etwas sehr anziehendes.
    LG Christine
  • Kerstin Marsidis 21. März 2007, 22:06

    ui, auch ohne den Text vermittelt das Bild eine irgendwie traurige Atmosphäre. Die kahlen Bäume, die Äste, die dort auf einem Haufen liegen, der bewölkte Himmel und die leere Bank.... all das sieht schon irgendwie traurig aus. Dazu dann noch die Geschichte von Goethe.
    Das passt!