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Silva nigra... der schwarze Wald

Silva nigra... der schwarze Wald

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Silva nigra... der schwarze Wald

Vor 70 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Tertiär, brach der Oberrheingraben ein – was folgte, war eine Ausgleichsbewegung der umliegenden Gesteinsmassen... und zwar seitlich empor, gewissermaßen an den Rändern des Oberrheingrabens entlang.

In der Antike unter dem Namen "Abnoba mons", nach der keltischen Gottheit Abnoba benannt...

..."Silva nigra", "schwarzer Wald", nannten die Römer das Mittelgebirge, das sie nördlich der Alpen vorfanden, damals ein undurchdringlicher Urwald, fast ausschließlich aus Laubbäumen bestehend.

Die deutsche Bezeichnung "Swarzwald" findet sich zum erstenmal in einer Urkunde des Klosters St. Gallen aus dem Jahre 868.

Durch den mittelalterlicher Silber- und Kupferbergbau, wurden für die Verhüttung der Erze sehr große Mengen an Holz und Holzkohle (Köhlereien) gebraucht, aber auch für die damalige Glasherstellung wurden große Mengen an Brennholz verbraucht.
Auch auf dem Wege der Flößerei zur Verwendung im Schiffbau (Holland), als Bauholz und für andere Zwecke wurden große Mengen an Holz aus dem Schwarzwald exportiert.

Durch diesen excessive Holzverbrauch wurden riesige Flächen abgeholzt und zerstört... Wiederaufforstungen mit schnellwachsenden Fichtenmonokulturen gaben dem Schwarzwald sein heutiges Gesicht.

Der Schwarzwald ist mit knapp 1500 Metern das höchste deutsche Mittelgebirge, und mit ca. 12.000 km² ist er auch das größte geschlossene Waldgebiet Deutschlands.
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Das Bild zeigt den typischen "Hochschwarzwald" als Waldform über 900m ü. NN...
(Grinden, baumlose Feuchtheiden, und Hochmoore stellen weitere Landschaftsformen in dieser Höhe dar)
Sturmbruch, hohe Luftfeuchtigkeit geben diesen ausgedehnten, durch Fichten u. Tannen geprägten, Waldgebieten ihr charakterisches wildes Aussehen...

Kommentare 4

  • Ayubowan 28. März 2013, 14:38

    Auch wenn das Foto naturgegeben etwas unruhig durch die vielen verschiedenen Grüntöne, Geäste und Bäume auf mich wirkt, so habe ich Deine Intension über das Warum gelesen. Genau diese Idee gefällt mir, neben Deiner geschichtlichen Information und diesem passenden Foto mit dem schönen Licht- und Schattenspiel. Du hast vollkommen Recht, es ist gut wenn man auch mal die Welt um die von Dir gezeigten "Makrowelten" sieht.
    Ein herzliches Dankeschön für Deine Anmerkung

    LG Ute
  • Burkhard Wysekal 28. März 2013, 12:36

    Herzlichen Dank Werner,
    da hast Du ja einen gewaltigen "Aufsatz" verfasst.....;-).
    Ich war ja noch nie im Schwarzwald und komme da wahrscheinlich auch nie hin. Auf jeden Fall freut es mich, daß man dort jetzt auch gesunde "Waldmischungen" entstehen läßt.......:-).
    LG, Burkhard
  • Werner Zidek 28. März 2013, 11:57

    Burkhard...

    bevor ich Dir deine Frage bezüglich des Laubbaumbestandes beantworte...

    Hinter meinem obigen Bild und den weiter in loser Reihenfolge folgenden Landschaftbilder vom Schwarzwald, stehen folgende Gedanken...

    Deutschland ist klein, aber doch wieder so groß, daß ich viele Ecken und Enden nie zu Gesicht bekommen werde...

    ...daher freue ich mich immer, wenn hier, aus unsere fc-sektion heraus, auch Landschaftsbilder gezeigt werden, um so ein wenig über den "Lebenraum und Vorkommen" der Fotografen(innen) zu erfahren... geht es doch bei uns meist "nur" um Pilze, Flechten, Moose und deren Habitate :-)

    Diese Bilder bedeuten für mich auch, einen kleinen Blick über den Tellerrand namens Schwarzwald oder auch Schäbische Alb zu tun. Pfälzer Wald und Vogesen liegen auch vor der Haustür, sind aber doch größtenteils unbekannt... Im Urlaub könnte man sich zwar alles mal anschauen - doch da zieht es uns immer "nur" nach Nordfriesland und seine Inselwelt.

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    Das traditionelle Erscheinungsbild vom Schwarzwald wird natürlich nicht so ohne weiteres verschwinden... dunkelgrüne Höhenzüge soweit das Auge reicht.

    Der Schwarzwald wandelt sich aber dennoch... engagierten Forstämter, die Borkenkäfergefahr und nicht zuletzt Orkane wie Daria (1990), Vivian und Wiebke (1990), Lothar (1999), Kyrill (2007) und Xynthia (2010), zeigen ihre Spuren.

    Reichstrukturierte Laubholzflächen hellen langsam aber sicher das dunkle Gesicht des Waldes auf. Wo einst dämmrige Waldwege ihr Ziel zwischen den Nadelbäumen suchen mußten, reicht heute der freie Blick, sonnendurchflutet, weit über die Rheinebene hinaus...

    Zur Zeit wird hier im Nordschwarzwald um die Ausweisung eines Nationalparks gerungen... und es sieht für die Gründung eines solchen Schutzgebietes sehr gut aus.

    http://www.nationalparknordschwarzwald.de/wb/pages/aktuelles.php?lang=EN

    Die 1200 Jahre alte Geschichte, von den Menschen und ihrem Wald geht weiter...

    Gruß Werner
  • Burkhard Wysekal 28. März 2013, 10:21

    Eine unterhatsame Geschichtsstunde und gut bebildert. Hier zeigt Du eine typische Waldszene mit einem dichten Nadelholzbestand. Zum Glück hat es noch ein paar lichte Flächen, wo auch andere Pflanzen zu Wort kommen. Echt schade um die ehemaligen Laubgehölze. Gibt es die gar nicht mehr...?.
    LG, Burkhard

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