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*** Schneekönigin ***

*** Schneekönigin ***

1.038 11

Jette H.


Premium (Basic), Bremen

*** Schneekönigin ***

**** Christrose ****

Auf dem Land galt die Christrose als Orakelblume. Man stellte in der Weihnachtsnacht zwölf Blütenknospen der Christrose ins Wasser. Jede Knospe bedeutet einen Monat, und man liest das Wetter des kommenden Jahres an der Art und Weise ab, wie sich die Knospen öffnen. Die geschlossenen Knospen bedeuten schlechtes Wetter, die offenen gutes.

Die Christrose war in alten Zeiten auch Bestandteil der Hexensalben...
Sie galt als Mittel zur Erhaltung der ewigen Jugend. Zu Pulver verarbeitet, auf den Boden gestreut, sollte sie gar unsichtbar machen! "Das soll ein nützlich Purgation sein, eine Reinigung des Leibes von aller böser, schädlicher Überflüssigkeit" schrien die Marktschreier von damals auf den Jahrmärkten, die sie als sogenannte Wunderdroge anboten. Die Nieswurz wurde im Altertum gegen Geisteskrankheiten (helleborio = verrückt) angewendet. Nach einer Legendewurde z. B. Herakles durch die Helleboruswurzel von seinem Wahnsinn, in dem er seine Kinder erschlug und ins Feuer warf, geheilt.

Das geriebene Pulver der Pflanze reizt zum Niesen, daher der Name "Nieswurz".. Diese Eigenschaft verhalf z.B. in dem Märchen 'Zwergnase' von Wilhelm Hauff der armen verzauberten Hauptperson Jakob wieder zu wahrem Aussehen.
Mit der "Nieswurz" putzte man sich - allerdings des Giftes wegen nicht ganz ungefährlich - die Nase frei und meinte, damit böse Geister und Krankheiten auszuniesen. Die pulverisierten Rhizome der Christrose sind heute noch Bestandteile von Schnupftabaksorten (z. B. Schneeberger) und Niespulvern. Nach einem Aberglauben des Mittelalters sucht die Kröte (Bufo) unter der Christrose nicht nur Schutz, sondern bezieht durch Zauberkraft aus ihr das Gift. Kurioserweise besitzen die Wirkstoffe Bufotailidin aus dieser Kröte sowie Hellebrigenin aus der Christrose dieselbe chemische Struktur - einer der vielen Beweise dafür, wie ehemaliger Aberglaube sich wissenschaftlich als richtig erweist.

Im Theaterstück von Romeo und Julia verlangt Romeo von dem Apotheker ein Gift, welches "...von so schneller Wirkung, dass es sich in einem Augenblick durch alle Adern verbreite, und der Lebensüberdrüssige, der es einnimmt, so plötzlich und mit solcher Gewalt des Atemholens entladen werde, als das unaufhaltsame Pulver, sobald es sich entzündet, aus dem fatalen Bauch einer Kanone losbricht."

Mit Helleborus wurde sogar ein Krieg beendet. Als im Jahre 600 v. Christi die Stadt Kirrha durch Solon belagert wurde, versorgten sich die Bewohner mit Trinkwasser aus einem kleinen Fluss. Der schlaue Solon ließ Helleboruswurzeln in den Fluß werfen, sodaß die Bewohner an Diarrhöe erkrankten und er die Stadt leicht einnehmen konnte.

Kommentare 11

  • Jürgen Gräfe 19. März 2005, 7:06

    Dies ist wieder eines deiner wunderbaren Bilder. Die Schärfe vom Zentrum ausgehend, der Übergang weiß in blau, die Symetrie und die Schatteneffekte....
    Feine Arbeit.
    lG
    Jürgen
  • S i l v i a ~ W 6. Februar 2005, 15:43

    schöne kontraste..eine schneeblume ohne gleichen past wirklich der titel!!

    lg..silvia
  • Angelika H. 31. Januar 2005, 22:14

    gerade dieser kontrast ...
    ein wunderbares blütenbild.
    lg angelika
  • Dorothea Weckmann - Piper 28. Januar 2005, 15:40

    ein wunderschcönes meisterhaft gestaltetes Makro !!!
    liebe grüße dorothea
  • Winfried Wobbe 23. Januar 2005, 5:39

    Beautiful!!!!
    LG
    Win
  • Walter Schlüter 22. Januar 2005, 22:36

    schönes Bild, tolle Farben
    Du bringst uns den Frühling damit
    ein wenig näher.
    Ich hab es lieber warm und freue mich auf den
    Urlaub.
    Walter
  • Gottfried Jungbeck 22. Januar 2005, 18:08

    Sehr schöner Schärfeverlauf; find auch, dass der Hintergrund gut zum Bild passt.
    Danke für die ausführliche Info, für welchen Monat steht diese Knospe?
    Gruß Gottfried
  • effeska 22. Januar 2005, 18:00

    die schärfe in der mitte ist erste sahne.
    deine erklärung dazu auch.
    aber der blaue hintergrund....
    schaut aus, wie ausgeschnitten.
    lg
    fsk
  • † Suse Rebehn 22. Januar 2005, 17:44

    Die Blume ist wunderschön und der Text hochinteressant! LG Suse
  • Matthias Greska 22. Januar 2005, 16:57

    Ich finde den blauen Hintergrund voll in Ordnung - wirkt wie Sommer! Die Schärfentiefe ist gut geworden, nur bei der Bildgestaltung wäre ich asymmetrischer vorgegangen.
    VG Matthias
  • Rolf Kurtz 22. Januar 2005, 16:35

    Der blaue HG gefällt mir hier nicht so richtig.
    Aber das ist natürlich reine Geschmackssache!
    Die Schärfeführung und der Schatten gefällt mir gut!
    lg Rolf