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Manfred Müller.


Premium (Pro), Gotha

Lizard

Dazu fällt mir der Titel
Lizard
von
King Crimson
ein:
Eingeleitet von einer sanften, melancholischen Melodie mit schrägen sirrenden Klängen darunter ertönt Jon Andersons Stimme (yes, genau der!), nur um plötzlich in einen fast fröhlichen, deplazierten und deshalb verwirrenden Mitklatsch-Teil inklusive rückwärts ablaufender Gitarre zu gleiten: "Prince Rupert Awakes". Nach einer bombastischen Variation der Hauptmelodie beginnt ein sich langsam gradweise aufbauender klassisch-spanisch angehauchter Bolero über eben jener melancholischen, ergreifenden Melodie in Trompete, Mellotron, Oboe, Klavier mit monotoner Schlagzeugbegleitung, der nach und nach immer mehr zu einer new Orleans Jazz-Nummer mit typischen parallelen bluesigen Impros über dem Bolero-Rhythmus gleitet und danach zum streng durchkomponierten Bolero zurückkehrt: großartig. Das nachfolgende "Battle Of The Glass Tears" beginnt mit einem aus weiter Ferne rufenden Cor Anglais ("Dawn Song"), danach übernimmt Gorden Haskell den Gesang in einem ruhigen Teil mit tupfendem Klavier, in dem ab und an leichtes Timpani-Grollen schon den nachfolgenden Ausbruch schwerer Mellotron-Streicher andeutet. Dazu dann wieder zerissenes Schlagzeug, Salon-Bariton-Sax-Stellen, atonales Flötensolo, quietschende Posaune, schräge Gitarre, immer heftigerer Freak-Out: "Last Skirmish" ist "The Devil's Triangle" im Quadrat. Plötzlich Ruhe: "Prince Rupert's Lament" sind Fripps kantige, seltsame E-Gitarren-Linien über einem sonoren Baß-Ostinato, die immer näher kommen, um dann wieder in der Ferne zu verschwinden. "Big Top" ist seltsames Geplinge, Geklirre über einer Mellotron-Melodie, die immer schneller, immer höher wird und schließlich verklingt: bizarr.

Quelle: http://www.babyblaue-seiten.de/index.php?content=review&albumId=984

Das wunderschöne Leberblümchen wurde wieder im NSG Schlossleite fotografiert, die Eidechse im Zoo Erfurt.

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