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Jürg Bigler


kostenloses Benutzerkonto, Frauenfeld

Im Fluss

Die beiden Aufnahmen zeigen das gleiche Motiv mit unterschiedlicher Verschlusszeit. Ich habe schon oft bei Diskussionen über "gut" oder "schlecht" geschrieben, dass es für mich kein abolutes Gut oder Schlecht gibt. Diese Eigenschaften sind relativ. Darum finde ich es immer wieder wichtig, dass ich als Betrachter weiss, was der Autor mit seinem Bild aussagen will. Nur so kann ich feststellen, ob das Bild bei mir diese Aussage auslöst, ob die Message bei mir ankommt. Dann ist das Bild für seinen Zweck, eben diese Aussage gut.
Diese beiden Aufnahme finde ich, sind für unterschiedliche Aussagen geeignet. Es würde mich freuen, wenn Ihr Eure Meinung dazu äussert.

Gruss Jürg

Kommentare 10

  • Hans-Peter Bigler 7. August 2009, 19:37

    Beim Betrachten von Bildern aus ¨Langzeitbelichtungen¨, bin ich auf Deine interessante Bilderkombination gestossen.
    Es inspiriert mich, etwas zu schreiben: (nicht nur weil wir Namensvetter sind)
    Das Bild rechts wirkt auf mich wie ein Kunstwerk, nicht ganz real, aber faszinierend. Es ist absolut klar, das ist so gewollt.
    Das linke Bild, wenn es denn natürlicher oder echter sein soll, wünschte ich mir mit einer etwas kürzeren Verschlusszeit.
    Isoliert betrachtet und ohne Kommentare und ohne das zweite Bild, macht es eher einen belanglosen Eindruck auf mich.
    Deinen analytischen Fähigkeiten würde ich gerne meine Bilder zum Frass vorwerfen ;-)))
    Nein im Ernst, ich bin froh und dankbar für andere Meinungen, Lobhudelei dagegen bringt niemanden weiter.

    Feuer oder Wasser IV
    Feuer oder Wasser IV
    Hans-Peter Bigler

    Feuer oder Wasser II
    Feuer oder Wasser II
    Hans-Peter Bigler


    MfG Hans-Peter Bigler
  • † Silva Schrank 3. Oktober 2007, 23:22

    Ich komme wie die alte Fasnacht ;-)
    Meine Anmerkung zu den beiden Bildern wäre, bevor ich alle Anmerkungen gelesen hatte, gewesen:
    "Auf den Titel kommt es an"
    wobei auch dieser auf zwei Arten verstanden werden kann.
    Fazit: mir gefallen je nach Betrachtung beide.
    LG Silva
  • Jürg Bigler 19. September 2007, 12:56

    Danke Jens, danke Renata, dass Ihr Euch mit meinem Bild aber auch mit meiner Interpretation der Bilder auseinanergesetzt habt. Solche Diskussionen vermisse ich häufig. "Ein Bild spricht für sich selbst, sonst ist es nicht gut". Diesen Spruch habe ich schon oft zu hören oder lesen bekommen. Doch wenn es bereits bei der gesprochenen oder der geschriebenen Kommunikation zu Missverständnissen kommen kann, wie viel eher kommt es zu Missverständnissen bei visueller Kommunikation. Die Bildsprache ist noch weit weniger eindeutig und jeden gleiche verständlich als unsere Sprache.

    Liebe Grüsse
    Jürg
  • skysegel 14. August 2007, 2:24

    Denke mal das man auch den Kontex zum Bild berücksichtigen kann. Im rechten Bild z.B.: kann man durch die weiche Darstellung des Wassers die Fortsetzung der weichen Formen der Felsen betonen, wenn man es denn beabsichtigt. In diesem Sinne würde ich mich bei der gesammten Betrachtung und angesichts der weichen Formen der Steine für die rechte Version endscheiden. But, depends on the point of view!
    LG Jens
  • Jürg Bigler 24. Juli 2007, 12:47

    @alle: da scheinbar keine neuen Anmerkungen mehr kommen, gebe ich meine Ansicht zu diesen Vergleichsbildern bekannt. In meinen Augen gibt es für keines der beiden Bilder ein "absolutes" Besser, oder Schlechter. Diese Eigenschaften sind ohnehin relativ. Besser in welcher Hinsicht?
    Wenn ich mein Gefühl widergeben will, das ich beim Anblick der Steine, des fliessenden Wassers, dieser Situation empfand, dann wähle ich die Aufnahme links. Sie wirkt natürlicher und widerspiegelt so die Wirklichkeit besser. Will ich aber den "Fluss" symbolisch darstellen, z.B. die Hektik unserer Zeit, das "nie Zeit haben", oder sonst die Geschwindkeit, Vergänglichkeit, dann wähle ich die Aufnahme rechts. Durch ihre überzeichnete Darstellung der Bewegung ist sie in meinen Augen wesentlich besser geeignet als Symbol von Irgendwas verwendet zu werden.

    Was ich eigentlich mit dieser Gegenüberstellung bezwecken wollte, ist die Aussage, dass ein Bild nicht einfach gut ist, sonder gut für etwas, oder nicht geeignet für etwas, also schlecht.

    Ich denke, das wird bei kritischen Anmerkungen viel zuwenig berücksichtigt.

    Gruss Jürg und nochmals herzlichen Dank für den Besuch.
  • Charles Hostettler 22. Juli 2007, 20:38

    ich bin für rechts da das bild für mich etwas beruhigendes hat.
    lg charles
  • Jürg Bigler 22. Juli 2007, 18:59

    @alle: schön, dass Ihr Euch mit dem Bild, bezw. den Bildern beschäftigt habt. Ich werde sicher meine Meinung dazu auch noch bekannt geben :-)

    Gruss Jürg
  • † Willy Vogelsang 22. Juli 2007, 18:44

    Hallo Jürg
    Du kennst meine Meinung. Ich bin überrascht, dass sie von so kompetenter Seite bestätigt wird!
    Gruss WillY
  • Roland Zumbühl 22. Juli 2007, 15:12

    Natürlich kommt die linke Sichtweise der realen eher näher. Zwar sehen wir in der Natur weder eingefrorene noch langzeitbelichtete Wasserströmungen.
    Die Wahrheit liegt dazwischen.
    Mir gefällt je nach Ausdrucksart beiderlei, bevorzuge aber die kurz belichteten, schon als Verhinderung von Überbelichtungen.
    Ich habe gerade vor wenigen Tagen im Rosegtal viele Roseg-Bach-Detail-Bilder aufgenommen.
  • Markus Zarn 22. Juli 2007, 14:44

    hallo jürg,

    du hast eine sehr interessante betrachtungsweise über 'gut' und'schlecht' wieder gegeben.
    genau dieses problem habe ich bei so vielen (auch eigenen) bildern schon festgestellt.

    zu deinen beiden bildren:
    ich liebe langzeitbelichtungen von wasser sehr. die weichheit die dadurch zum vorschein kommt gefällt mir sehr.
    wenn man jedoch die dramatik, die beispielsweise ein wasserfall haben kann darstellen möchte, muss man das wasser fast 'einfrieren' dh. kürzer belichten.
    bei diesen beiden bildern gefällt mir das mit der kürzeren belichtung aus oben genanntem grund besser.

    lg; markus