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"handlich"

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Um mal ein bisschen mit euch zu diskutieren, stelle ich die Frage in den Raum, in wieweit ihr das Fotografieren von Händen als Klischee empfindet.

Ich bin da ein wenig gespalten, denke aber dass Hand also Gestus, ähnlich wie das Gesicht, Mimik und deren Ausdruck, wesentliche Bestandteile der Kommunikation sind und somit nicht unbedingt in die Kathegorie, "habe ich schon gesehen" fallen, sondern immer neue Informationen darstellen.

Hat wer Lust seine Meinung hierzu zu schreiben? Dies würde mich freuen :)


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Kommentare 19

  • Rina H. 14. August 2009, 10:11

    ps. Ich sehe sie gestikulieren. Ich sehe eine eine sehr lebhafte Person vor mir, mit viel Ausdruck im Gesicht.
  • Rina H. 14. August 2009, 10:09

    Ja, nein, kommt drauf an. Ach, es wurde schon alles dazu geschrieben. Ich bin ein bisschen sehr spät dran.
    Ich persönlich liebe Hände auf Bildern, besonders auch zusammen mit dem dazugehörigen Gesicht. Als ausdrucksstarke Ergänzung sozusagen.
    Selbst wenn der Mensch versucht seine Mimik zu beherrschen, werden seine Hände eine eigene Sprache sprechen.
    LG Rina

  • Inobre 29. Mai 2009, 16:30

    Schön das für einmal auch in der FC ein solcher Gedankenaustausch stattfindet, wäre zu wünschen das dies hier noch viel öfters in dieser Art geschieht.

    Klischee oder nicht spielt für mich bei der Faszination eines Bildes und dessen Wirkung keine (oder wenn dann nur unterbewusst) eine Rolle.

    Für mich sagen Hände sehr viel aus, dies auch im realen Leben, darum sind solche Fotos für mich auch spannend zum Betrachten.

    lg, Bruno
  • ein.bild.er 21. Mai 2009, 8:41

    oh was für eine diskussion - auf einem niveau wie ich es der fc nicht zugetraut hätte.
    trotzdem - auch wenn es inhaltlich schon formuliert wurde:
    motive machen m.e. kein klischee, sondern die bildsprache des fotografen.
    es liegt also -um hier mal ein paar 'sprachklischees' zu bemühen- in den händen des fotografierenden, was hinten rauskommt.

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    deshalb auch: starkes handportrait, eine geschichte mit tiefgang, auch in kombination mit der rauen tischplatte.
  • Claus-Dieter Witt 13. Mai 2009, 21:38

    Bin leider sehr spät dran und mein möglicher Beitrag wurde schon formuliert. Besser wie ich es könnte.
    Habe schon eine Serie "Hände" fotografiert. War aber unzufrieden damit. "Deine" Hände gefallen mir sehr, "sagen" was aus.
    Viele Grüße
    Claus
  • Yvonne Steiger 1. Mai 2009, 20:38

    seit Dürers 'Betende Hände' ist Polen offen!! Schau mal hier:
    bon voyage
    yvonne
  • Tassos Kitsakis 30. April 2009, 23:17

    @ Claudia, wer es zuerst machte weiss ich nicht mehr. Anschliessend hatte aber jeder Reporter aus einem der Krisengebiete dieser Erde so ein Photo mit gebracht. Mit einer Pupe eben, die er aus seiner Heimat just zu diesem Zweck mitgenommen hatte. Trittbrettfahrer oder Klischees bedienen!

    LG Tassos
  • Claudia Jenniges 30. April 2009, 16:20

    Ich bin irgendwie überrascht + irgendwie auch nicht (entschuldigt diese schwammige Aussage :)
    Zum einen, dass ihr mir, so zahlreich zu diesem Foto und eure Gedanken zum Thema "Hände-Fotografie" schreibt und zum anderen, denke ich, dass ich schon die richtige Wahl mit meinen Buddies getroffen habe.

    Für mich nun als Fazit aus euren Anmerkungen und meinen Gedanke, gehört die Hand, wie das Gesicht und die Körperhaltung zum menschlichen Ausdruck, an ihm kann man sehen, wie Eine,r gerade drauf ist. Da die (nonverbale) Kommunikation (Aktion-Reaktion) im Umgang miteinander ein wichtiger Faktor ist, scheinen wir "immer" daran interessiert zu sein – es wird deswegen nicht langweilig.

    Zum Thema Klischée, denke ich wird es immer eine Gratwanderung sein, man kann versuchen "schöne Hände" abzulichten (durchaus sinnvoll für Produktfotografie) oder wie hier versucht, spontan ein Teil eines Gesprächs, welches zwei Leute führten zu dokumentieren.

    Tom, ja ich liebe auch das Wort "Photographie" so geschrieben, könnte nur zu Zeiten nach der Rechtschreibreform etwas überkandidelt wirken, aber Tassos kennt ja noch die wahre "Photographia" :)

    Tasso, Danke für die Puppengeschichte, ich glaube ich habe das Foto auch mal gesehen, weisst du welcher Fotograf es machte?

    Sascha, fein dass du gerne hier vorbei schaust :)

    Genießt den Abend
    LG Claudia
  • Blad Hassel 30. April 2009, 12:26

    na, da schaue ich ja gerade rechtzeitig herein ;)

    Die Hände sind doch neben den Augen ein interessantes und sehr wichtiges Merkmal am Gesamtbild eines Menschen.
    Gibt es doch so viele unterschiedliche Hände: junge und alte, kräftige und schmale, glatte und vom Leben gezeichnete, gealterte Hände.
    Frauen mögen Männer mit schlanken und gepflegten Händen (hört man(n) immer wieder heraus ;)) und Männer stehen vielleicht auf sauber Manikürte.
    Diese Körperteile können auch auf einem eng begrenzten Bild sehr viel über ihren "Benutzer" aussagen. Zum Beispiel an Hand von Schmuck, Tattoos, Narben usw..

    In meinen Augen ist es kein Klischee, sondern eher Portrait - auf eine andere als die gewohnte Art!

    Gut gelungen!
    Gruß, Tom

    P.S.: ...daß Du photographieren mit ph schreibst, finde ich eine schöne Eigenart, die perfekt zum S/W passt! ;)
  • Tassos Kitsakis 29. April 2009, 21:59

    Liebe Claudia

    Die Frage, ob Hände oder auch andere Motive in der Photographie als Klischee empfunden werden, ist davon abhängig, wie etwas, warum und in welchen Kontext photographiert wird. Nicht aber was photographiert wird. Irgend wann hatte ein Photoreporter in einem Katastrophengebiet eine Kinderpupe auf dem Haufen eines abgestürzten Hauses entdeckt und photographiert. Das Photo machte, aus nahliegenden Gründen, Furore. Der Photograph hat damit Erfolg gehabt! Das Photo bringt eine Situation zum Bewusstsein des Betrachters, welche unter anderen Umständen, selbst unter Zuhilfenahme eines langen Textes, nicht so hätte übermittelt werden können. Das war der Ursprung und das Original, und ein Klischee war geboren! In der Zeit danach, prasselte auf Konsumentinnen und Konsumenten der Informationsmedien ein Sturm hernieder an kaputte, verdreckte und beschädigte Pupen, gezeigt an allen möglichen Orten einer Katastrophe. Ob Krieg, Erdbeben, Verkehrsunfall, von überall her war ein Photo mit der unvermeidlichen Pupe vorhanden! Die Menschen konsumierten das, niemand fragte sich wieso! Es gibt in jedem Haushalt auch hunderte andere Artikel, Betten, Bad-Einrichtungen, Küchengeschirr, Bücher, CD's, Spiele und Games, Radiogeräte, Kameras, Computer. In der Regel sind die Pupen in einem Haushalt in der Minderheit. Wieso in aller Welt kommt immer obendrauf auf dem Resthaufen eines zusammengestürzten Hauses eine Pupe bzw.Teddybär? Als einige kritische Insider dann auch noch den Witz erzählten: Ein guter Fotoreporter muss zu einer guten Kriegsreportage eine gute Kamera, einige Filme und eine verschmierte Pupe im Gepäck haben, wurde ruchbar, dass manche eben die Sache durchschauten. Der Trick wurde von den meisten wie eine heisse Kartoffel fallen gelassen, das Klischee war nunmehr Kontraproduktiv.

    Die Frage also, ob ein Motiv ein Klischee ist oder nicht, kann - meiner Meinung nach - ohne Kenntnis der Vorgeschichte, nicht immer beantwortet werden. Die Hände eines Menschen gehören, wie hier schon erwähnt, zu seiner individuellen Erscheinung, zum Charakter. Abstammung, Sprache, Kultur und periphere Gewohnheiten prägen das, was wir auch unter Einbezug der Hände von ihm oder ihr wahrnehmen. Es muss immer etwas besonderes sein, was einen Photographen veranlasst es zu photographieren! Und, es sollte im Kontext der bereits in diesem Bereich existierenden Werke gesehen werden. Letzteres als Schutz des Photographen von der eigenen Meinung, er oder sie hätte hier etwas "erfunden". Eine in der FC leider oft vorherrschende Meinung.

    Viele berühmte Photographen haben schon immer u.a. auch Hände photographiert. Beim Lesen Deiner Anfrage kamen mir spontan die Photos im Sinn, welche Alfred Stiegliz von Georgia O'Keeffe so, um 1917 herum machte:

    http://www.metmuseum.org/toah/images/h2/h2_1997.61.25.jpg

    Auch der von mir verehrter Jeanloup Sieff hatte sich wiederholt des Themas angenommen. Als eine Hommage an ihm, habe ich einmal eine eigene Interpretation eines seiner Bilder gewagt, vielleicht erinnerst Du Dich daran:
    Hommage an Jeanloup Sieff…
    Hommage an Jeanloup Sieff…
    Tassos Kitsakis



    Ich photographiere übrigens immer wieder schöne Hände, mit wechselndem Erfolg. Es ist ein schwieriges Unterfangen und, wie für die Füsse, gilt auch für die Hände, die wenigsten sind wirklich schön!
    Es hilft nur eins, dran bleiben… ;-)

    Lieben Gruss
    Tassos




  • Birgit Spahlinger 29. April 2009, 9:33

    Ich sehe es wie Mario !

    LG Birgit
  • Mario Fox 25. April 2009, 17:56

    altmeisterlich schön- wirkt berührend
    gruß mario
    PS: Ein Klischee oder besser:Kitsch wirds immer dann, wenns nicht ehrlich gemeint ist, wenns spekuliert ist- aber Dein Bild ist ehrlich, deswegen berührt es einen auch
  • Matthias Klupp 24. April 2009, 23:45

    Wenn man hier in der fc auf klassische/klischeehafte Motive verzichten würde, wären mindestens 90 % der Bilder weg ... einschließlich meiner eigenen ... man könnte den Satz " es ist alles schon einmal fotografiert worden, nur noch nicht von jedem" ja auch so deuten, dass es unendlich viele Sichtweisen für ein Motiv gibt ... also: hands up ... wobei ich bei diesem Bild links ordentlich bis hin zum quadratischen Format schneiden würde, da der linke Teil nicht so richtig zum Bild beiträgt ...
    BG Matthias
  • Jens Leonhardt 24. April 2009, 22:53

    einfühlsame Arbeit
    Leo
  • tekktoo 24. April 2009, 18:13

    Bin ein wenig irritiert. Niemals wäre mir die frage "ist das fotografieren von händen ein klischee?" in den sinn gekommen. Hände sind doch genauso individuell, wie jedes gesicht. Hm ..., wie kommst Du darauf, Claudia?

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