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Fußballarena München, Bildschirmebene  Scheinfensterebene, Schwebendes Scheinfenster

Fußballarena München, Bildschirmebene Scheinfensterebene, Schwebendes Scheinfenster

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Michael K0ch


kostenloses Benutzerkonto, München

Fußballarena München, Bildschirmebene Scheinfensterebene, Schwebendes Scheinfenster

Rot/Cyan Brille
Rot/Cyan Brille
Engelbert Mecke
Das Scheinfenster der oberen Anaglyphe hat null Versatz und liegt daher genau in der Bildschirmebene. Bei der Anaglyphe unten habe ich die beiden Halbbilder der oberen Anaglyphe so weit gegeneinander verschoben, dass der Fernpunkt ungefähr in der Bildschirmebene liegt. Nun schweben das Scheinfenster und das Motiv vor dem Monitor und sind dem Betrachter zugänglich. Man hat also freie Wahl, wo sich die Monitorebene im Raumbild des Motivs befinden soll, von eventuell dadurch erzeugten Ghosts einmal abgesehen. Eventuell kann man damit aber Ghosts an störenderen Stellen eliminieren.

Verschiebt man die Halbbilder ein Stück weiter in dieselbe Richtung, überlappen sie sich nicht mehr. Die Anaglyphe wird zum Kreuzblickbildpaar, wenn man den Halbbildern die weggenommenen Farbkanäle wieder hinzufügt. Schiebt man anders herum, gelangt man zum Parallelblickbildpaar.

Je größer die Halbbilder beim Kreuzblick sind, um so größer ist der Versatz des Scheinfensters und desto näher liegt das Scheinfenster und das Motiv beim Betrachter, was man bei diesem Trainingsbild gut sehen kann

Bei Stereobildpaaren kann die Scheinfensterebene also nie in der Bildschirmebene liegen. Beim Kreuzblick liegt die Scheinfensterebene immer vor dem Monitor, beim Parallelblick immer dahinter (siehe Beispiel rechts im weißen Kasten).

[11.06.2005] Hier kann man es auch gut sehen:
psychospielchen in der dritten dimension
psychospielchen in der dritten dimension
Matthias mit zwei t und h

[11.07.2009]:
Kreuzblicktrainer / cross view trainer
Kreuzblicktrainer / cross view trainer
Michael K0ch

Kommentare 6

  • Michael K0ch 3. April 2005, 21:39

    Hubert, vielen Dank für Deine Anmerkung und Dein Lob. Bei Deinem Trainingsbild sieht man die Lage des Scheinfensters bezüglich der Bildschirmebene leicht, da kein Rahmen, aber viel graue Fläche um die Kugeln herum ist, bei der die räumliche Lage klar ist. Auch ohne Rahmen ist die Scheinfensterebene durch den Abstand (gemessen z.B. von linkem zu linkem Rand) der Kugeln definiert. Rahmung macht das Betrachten meiner Erfahrung nach nicht ruhiger, aber ein etwas größerer als der minimale Halbbildabstand und Abstand von Anderem mit der passenden Hintergrundfarbe ist für eine ruhige Betrachtung notwendig, finde ich.


    Um Ghosts zu reduzieren, kann man das Scheinfenster so weit zum Betrachter hin verschieben, dass die Motivebene, wo die störendsten Ghosts aufträten, mit der Monitorebene identisch ist, ohne einen Scheinfensterkonflikt hervorzurufen. Außerdem enspricht das Verlegen des Scheinfensters hin zum Betrachter mehr der natürlichen Sicht, man geht ja normalerweise nah an ein Fenster hin, wenn man aus dem Fenster schauen will.


    Bruno, ebenso Dank für Deinen Kommentar. Ja, die Demonstration wäre bei einer größeren Deviation bestimmt eindrucksvoller, aber ich halte sie auch so für ausreichend. Die Basis bei der Aufnahme war mein Augenabstand und ich wollte sie auch so haben. Ich hätte aber näher an die Bank gehen sollen, dann wäre auch weniger Grasfläche zu sehen.

    > Das Scheinfenster ist bei jeder Montageart immer auf der Oberfläche des Monitors.
    Falsch. Das Scheinfenster ist *nur* bei der Montierung ohne parallaktische Verschiebung auf der Oberfläche des Monitors, siehe weißer Kasten im Bild und Bildbeschreibung. Das Abschneiden des cyan und des roten Streifen würde das Scheinfenster verkleinern und in die Monitorebene verlegen und damit einen Scheinfensterkonflikt erzeugen. Ich finde die untere Anaglyphe normal, aber neuartig und ungewöhnlich, montiert. Bei dieser Demonstration bleibt das gesamte Raumbild des Motivs *hinter* dem Scheinfenster, es befindet sich aber *vor* dem Monitor.

    Gruß, Michael
  • Bruno Braun 1. April 2005, 18:13

    Die Deviation ist die parallaktische Verschiebung innerhalb eine Stereopaares.
    Für eine störungsfreie Betrachtung sollte sie auf dem 19" Monitor 12,5 mm nicht überschreiten.
    Bei deinem Bild hast du mit 5 mm, bezogen auf das Vollbild, etliche Tiefenwirkung verschenkt.
    Das heißt, du hättest die Basis bei den Aufnahmen vergrößen und damit die Demonstration verdeutlichen können.

    Bei vielen Bilder in der FC wird die Basis allerdings zu groß gewählt.
    Das kann ganz eindrucksvoll sein, besonders, wenn man keinen Vergleich mit der Wirklichkeit hat, oder man versucht etwas Besonderes damit auszusagen.

    Das Scheinfenster ist bei jeder Montageart immer auf der Oberfläche des Monitors.
    Es ist ja nicht normal, dass man, wie du hier zeigst,die cyan und roten Streifen links und rechts unbeschnitten lässt.

    Allerdings müssen nicht unbedingt alle Bildteile hinter dem SF bleiben.
    Die "alten Stereotypen" wissen, wann sie das Scheinfenster nach vorn durchdringen können:
    Nämlich nur mit Bildteilen, die vom SF nicht angeschnitten werden.
    Z.B. hier:
    Tuaregfrau - Farbanaglyphe
    Tuaregfrau - Farbanaglyphe
    Bruno Braun

    Bei solchen Bildern kann durchaus die o.g. Deviation mäßig vergrößert sein.

    Bei Verstößen gegen diese Regel hilft nicht einmal zu "Schielen wie eine Flunder"
    Dieser Effekt ist bei deinem Bild wegen der geringen Tiefe kaum zu erkennen.

    Wenn man sich in diesem Rahmen bewegt, kann man sich voll auf die Gestaltung der Bilder konzentrieren.
    Raumtiefe an sich ist bestimmt kein Qualitätsmerkmal.
    MG Bruno
  • Hubert Becker 1. April 2005, 11:21

    Michael, ein wirklich sehr interessanter Beitrag im Seminarordner. Du hast natürlich völlig recht mit deiner Erklärung. Es fällt aber bei der freien Betrachtung von Raumbildpaaren so gut wie gar nicht auf. (Du hast mich erst auf diese Zusammenhänge aufmerksam gemacht) Der Rahmen definiert die Fensterebene, die dann vom Gehirn auch zumeist als Monitorebene angesehen wird. Genau das ist ja der Grund, warum die "alten Stereotypen" für eine (standartisierte) Rahmung plädieren. Es macht dasBetrachten ruhiger und verringert die Rivalität der Fensterebene mit der Monitoreben zugunsten der ersteren.
    Deine Erläuterungen zur Raumbildtheorie sind eine wahre Bereicherung dieser Sektion. (Wobei mir die Geschichte mit der Ghosteliminierung noch etwas kompliziert erscheint) Vielleicht kannst du ja mal ein Tutorial zur optimalen Ghostreduzierung erstellen?!? Damit würdest du einen unschätzbaren Dienst leisten.
    Gruß
    Hubert
  • Gerhard Englert 1. April 2005, 1:08

    Aha, was dazugelernt!


  • Gerhard Englert 1. April 2005, 1:05

    Sachen gibts!
    Muss gleich mal googeln, was ein Anaglü-Dings :-)) ist
    GE
  • Marco. M. S. 1. April 2005, 0:13

    Klärt mich mal einer auf? :-) Obwohl, ich glaub, ich will sowas gar nicht wissen... :-(