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Eine Überlebende des Massakers

Eine Überlebende des Massakers

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ChrisPhotoMuc


kostenloses Benutzerkonto, München

Eine Überlebende des Massakers

Liebe Community!
Zu diesem Foto gibt es eine ziemlich drastische Geschichte, eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren.
Im Mai wurden an der Eibach-Schleuse in Nürnberg 7 Kreuzottern von einem bislang unbekannten Täter erschlagen, nachdem eine Gruppe von Hundebesitzern gegen die ach so gefährlichen Kreuzottern Front gemacht hat. Der Fall war ja auch in der Presse zu verfolgen.
Zuerst war ich nur verärgert und zornig auf den Täter, mittlerweile habe ich über die gesamte Situation lange nachgedacht.
Die Fakten: Das Gebiet an der Schleuse liegt nicht in einem Wohngebiet, die Hundebesitzer suchen es zum Spazieren gehen freiwillig auf. Es gibt dort einige Kreuzottern, zur Paarungszeit waren diese natürlich häufiger zu sehen. Ein Hund wurde gebissen, jedoch ohne großartige Folgen.
Die Hundebesitzer hatten sich per Unterschriftensammlung dafür ausgesprochen, dass die Kreuzottern entfernt werden und z.B. in eine Terrarium gesperrt werden. Es wurde dort noch nie ein Mensch von einer Kreuzotter gebissen.
Meine Meinung: Wie pervers ist die Forderung der Hundebesitzer, Natur nach einer kleinen Gruppe von Menschen umzugestalten und teilweise zu zerstören, nur weil es deren Bequemlichkeit und angeblicher Sicherheit dient. Eine solche Population ist ein Glücksfall für Naturbegeisterte, Fotografen und andere Menschen, die einmal solche Tiere beobachten wollen. Dazu stehen die Tiere auch noch unter strengem Artenschutz. Wenn einzelne jetzt darüber bestimmen dürften was in die Natur gehört und was nicht, müssen demnächst auch die Bienen weg. Immerhin sterben nach Bienenstichen immer wieder Leute an einem allergischem Schock. Und die Bäume müssen weg weil viele Leute von den Pollen Heuschnupfen bekommen. Am Ende legen wir dann Kunstrasen aus, dann wird niemand mehr gestört.
Am Ende möchte ich noch darauf hinweisen, dass es sich bei der Population der Hundebesitzer in Nürnberg um eine offenbar entartete Gruppe handelt. An anderen Stellen in Bayern sind mir überwiegend extrem tolerante und naturbegeisterte Hundebesitzer begegnet, die mit Respekt und Verstand auch mal den Hund kurz an die Leine nehmen.

Ich freue mich auf eure Meinung...

Kommentare 2

  • Marc Zschaler 11. Juni 2013, 21:19

    Das Verhältnis von Mensch zu Schlangen ist an Irrationalität kaum zu übertreffen.
    Dies hat eine lange kulturelle Tradition. Schlangen, insbesondere Giftschlangen sind für die meisten eine echte Bedrohung, obwohl die meisten noch nie eine gesehen haben.

    Dazu kommt noch die irrationale Beziehung der Hundehalter zu ihren Hunden.

    Da kann die Kreuzotter nur verlieren...
    Ich fand auch schon eine erschlagene Kreuzotter am Fundort "meiner" Kreuzottern.

    Gegen Ignoranz kenne ich kein Mittel.

    Liebe Grüße Marc
  • Stefan Dummermuth 11. Juni 2013, 21:12

    Immer wieder dasselbe Lied...

    Wenn Du die Namen der Täter kennst, würde ich an Deiner Stelle Anzeige machen. Was die Hundehalter sich hier leisteten, ist absolut egoistische Idiotie!

    Hier in der Schweiz rege ich mich auch sonst über viele Hundehalter auf. Bei uns gibt's überall diese Abfalleimer (Robidog) mit kleinen Plastiksäckchen, um den Hundekot zu entsorgen. Oft sehe ich aber fein säuberlich zugeknotete, mit Kot gefüllte Beutel irgendwo im Geäst eines Busches hängen. Hirnlos!

    LG, Stefan