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Der Überlebenssarg

Der Überlebenssarg

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Abbasichadat


Premium (Basic), Ruhrgebiet

Der Überlebenssarg

Taphephobie, die Angst, lebendig begraben zu werden, ist nicht nur eine Form der Phobie, sondern hat auch einen realen historischen Hintergrund: In früherer Zeit kam es durchaus vor, dass Menschen für tot gehalten wurden, obwohl sie noch lebten. Diese Scheintoten wurden begraben und kamen erst im Sarg tief unter der Erde wieder zu sich. Sie erstickten qualvoll. Dass jemand lebendig begraben worden war, erkannte man meist erst nach einer Umbettung, wenn das Skelett in einer verdrehten Position im Sarg lag oder Kratzspuren auf der Innenseite des Sarges sichtbar waren. Noch in den 1960er Jahren gab es Scheintodesfälle in Europa und den USA. Einige technische Hilfsmittel wurden erdacht, um dieser Situation zu entkommen, etwa eine Schnur, mit der der eventuell Scheintote eine Glocke am Grab auslösen oder eine Signalfahne entfalten konnte. Sogar Särge mit einem Luftvorrat sind konstruiert worden.

Es gibt einen Tod nach dem Leben
Ein Kunstprojekt von Gerhard Rossmann
Schwarzbach-Galerie
Kunst in der Fabrik
Wuppertal

Kommentare 4

  • emen49 26. Dezember 2015, 18:16

    Perfekt in Szene gesetzt.... und fesselnde Info!
    Dir noch einen geruhsamen zweiten Feiertag
    Viele Grüße
    Marianne

  • Irene 24. Dezember 2015, 8:12

    Die Angst, lebendig begraben zu werden. ..sie ist da.
    Heute könnte einem das passieren, ohne dass man das merkt, für kurze Zeit. Es gibt Betäubungsmittel, die so toll sind, dass man gar nicht weiß, dass man schon weg war, ich habe das schon mal bei einer Magenspiegelung bei einem Arzt meines Vertrauens erlebt, ich bekam eine kleine Spritze, fragte den Arzt, wann beginnt es, er sagte "schon vorbei, alles erledigt".ich konnte es nicht fassen, hatte nicht gemerkt, dass ich einschlafe, wieder aufwache. ..war aus der Zeit, unglaublich.
    Medizinisch gesehen, ein Traum, für Ärzte und Patienten. ..
    Lebendig begraben, für kurze Zeit, könnte man auch sagen so machen. ..wenn nicht zu hoch dosiert, kann der Mensch wieder geweckt werden, wenn zu lange gewartet wird, von denen, die die Spritze gegeben haben, ist es eine Reise in die Ewigkeit. .tröstlich, schmerzfrei.
    Auf jeden Fall, ein beunruhigender Gedanke und ein interessantes Thema.

    Liebe Grüße. ..Irene
  • Wolfgang Sh. 20. Dezember 2015, 21:16

    Das ist schon leicht makaber:-)
    Gruß Wolfgang
  • see ...saw... seen 20. Dezember 2015, 16:45

    Wunderbar!
    Als Teenie war ich auf alle Fälle auch taphephobisch. Das war wohl so eine Mischung aus Lust am Gruseln und diffuser Angst vor zu wenig Autonomie...?? :-)))
    Uh, ich krieg fast Atemnot, während ich mich grad dran erinnere.. :-))
    Klasse Foto und Text.
    LG
    Kerstin

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Objektiv AF-S DX Zoom-Nikkor 18-55mm f/3.5-5.6G ED II
Blende 4.5
Belichtungszeit 1/80
Brennweite 18.0 mm
ISO 400