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Das Unwetter - Der Frauenarzt von Bischofsbrück Revival Folge 14

Das Unwetter - Der Frauenarzt von Bischofsbrück Revival Folge 14

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Klacky Freiherr v. Dapfen u. Hohenbichishausen


Premium (World), aus dem sonnigen WestWing

Das Unwetter - Der Frauenarzt von Bischofsbrück Revival Folge 14

"Puttane di merda. Troia maledatta!"
Giuglio fluchte laut und deutlich, als er am nächsten Morgen aus dem Fenster sah.
Von der Toskana hatte er sich wirklich anderes Wetter erwartet.
Er hatte sich nun doch auf die Fortsetzung der Reise gefreut.
Diese Verärgerung ließ ihn beinahe den gestrigen Abend vergessen, obwohl der doch so toll verlaufen war.

Mit der deutschen Busreisegruppe hatte man sich ordentlich vergnügt.
Eine Frau Ruth U. aus Hannover verlangte immer wieder "Die Gitarre und das Meer" und eine Frau Heide G. aus Berlin stimmte zu fortgeschrittener Stunde ein Lagerfeuerlied an:
"Heiß brennt die Äquatorsonne
Auf die öde Steppe nieder,
Nur im Krale der Ovambo
Singt voll Wonne seine Lieder:
Kalitsch kakauka tschulima,
Kalitsch kakauka tschulima,
Kalitsch kakauka, kalitsch kakauka,
Kalitsch kakauka tschulima."
Derweil ließ Opa JuSy vor dem Lokal orchestral eine Reihe seiner Bohnenbomben wohldosiert und taktvoll krachen.
Für beides gab es tosenden Beifall, wobei ein paar Alte ohne ihr Hörgerät die Bomben mit dem Gesang und umgekehrt verwechselten.
Das tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil, im Takt der Bomben wurde kräftig geschunkelt.

Einige der Alten waren kurz vor dem Herzkasperl, und erst weit nach Mitternacht wurde es ruhig im Lokal.


Giuglio und Desirée waren noch so aufgekratzt, daß an ein Einschlafen nicht zu denken war. Also verbrachten sie die Zeit anderweitig.
Jetzt ließ sie ihre andersgearteten Qualitäten erkennen. Oh Mann, die Olle hatte es drauf!
Der Dottore und die Lateinlehrerin hatten im Laufe der Herfahrt ihre gemeinsame Liebe entdeckt, die zum guten Essen, und da man den ganzen Abend mehrsprachig gewesen war, setzte sich dies auch jetzt fort.
Gemeinsam fachsimpelten die beiden in fünf Sprachen gleichzeitig über Koch- und Backrezepte. Latein, Italienisch, Französisch, Englisch und Deutsch mußten herhalten, um all die Möglichkeiten des Einsatzes von Mondamin zu erklären.

Ein Experte für Esperanto wäre vor Neid erblaßt.
Schubeck und Lafers auch, die aber eher vor Schrecken.

Der Dottore hatte schon als Junge immer gerne seiner Oma und Mutter beim Kochen und Backen zugeschaut und sich auch selbst ein erhebliches Repertoire an kulinarischen Künsten zugelegt.
Désirée war vor allem in der Küche der Provence bewandert.
Mehrsprachig tauschten sie Rezepte aus, aber ob dabei alle so richtig rüberkam, darf bezweifelt werden.
Denn dem Chronisten wurde von Ossi Buco cum globus esox avec fenouil and HP Sauce an Sauerkraut berichtet.

Erst in den frühen Morgenstunden fielen den beiden die Augen zu, und sie machten sich in die Heia, während ein Sturm an den Fensterläden rüttelte.
Am nächsten Morgen sahen sie dann die Bescherung.
An ein Fortkommen war nicht zu denken.


Daher vertrieben der Doktor und die Lehrerin sich die Zeit im Ort, tingelten von Restaurant zu Restaurant und sorgten mit Gesang, Geklampfe und Getanze für gute Laune.
Zwischendurch machten sie mächtig Werbung für den "lebenden Weihnachtskalender" und "Christmas in Summer and Lucca".

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Der Wind - Der Frauenarzt von Bischofsbrück Revival Folge 15
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Klacky Freiherr v. Dapfen u. Hohenbichishausen


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