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Crimmitschauer Bilderbogen

Crimmitschauer Bilderbogen

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Elisabeth Hase


kostenloses Benutzerkonto, Jena

Crimmitschauer Bilderbogen

Hier gibt`s noch `ne Menge mehr, als das bekannte Kunsteisstadion.

"Crimmitschau liegt an der Pleiße im Westerzgebirge und bekam schon 1414 das Stadtrecht. Die Einheimischen nennen ihre Stadt "Krimsche"
Um die Jahrhundertwende war Crimmitschau auf Grund der hohen Konzentration von Betrieben der Textilindustrie die sogenannte „Stadt der 100 Schornsteine“. So lebten am Ende des 19. Jahrhunderts prozentual an der Gesamtbevölkerung die meisten Millionäre im Deutschen Reich in Crimmitschau. Diese ließen sich am Westberg nieder und bauten repräsentative Villen, so dass sie durch den Westwind nicht durch den Rauch der Schornsteine beeinflusst werden. Heute besteht nur noch eine einzige Tuchfabrik, nämlich Spengler & Fürst, die 1837 als Buckskinfabrik gegründet wurde und zur 1. Weltausstellung mit einer Bronzemedaille aus königlichen Händen geehrt wurde.
Nach der Einführungs des Koalitionsrechts in Sachsen 1861 streikten die Textilarbeiterinnen Crimmitschaus in den Jahren 1882, 1884 und 1887 für höhere Löhne. Vom 22. August 1903 bis zum 18. Januar 1904 fand einer der längsten und größten Textilarbeiterstreiks im Kaiserreich statt, der landesweit für Aufruhr sorgte. Allein am besagten 22. August stellten 26 Spinnereien, 52 Webereien, vier Färbereien und zwei Hülsenfabriken mit insgesamt 7.827 Arbeitern und vor allem Arbeiterinnen ihre Arbeit ein. Weitere 1.500 Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter wurden in Mitleidenschaft gezogen. 21 Wochen lang kämpften die Arbeiterinnen und Arbeiter um den Zehnstundentag und fanden dabei internationale Beachtung, die sich in diversen Spenden an die Streikenden zeigte. Gegen den Einsatz von Streikbrechern, die Unternehmer nach Crimmitschau eingeladen hatten, wehrten sich die Streikenden mit Betriebsblockaden und Drohungen, was um den Jahreswechsel 1903/04 zur Verhängung des Belagerungszustands über Crimmitschau und zur Stationierung auswärtiger Gendarmerieeinheiten in der Stadt führte. Kurz darauf fand der Streik ein abruptes Ende, als die Gewerkschaftsführer und Streikleiter hinter dem Rücken aller Arbeiterinnen und Arbeiter eine Fortsetzung am 18. Januar 1904 für nutzlos erklärten. Trotz aller Bemühungen wurde erst 1908 vom Reichstag beschlossen, den Zehnstundentag einzuführen." WIKI

Kommentare 2

  • Keims-Ukas 21. März 2012, 19:21

    Große Collage mit vielen Einzelbildern, alle im guten Licht und bester Schärfe aufgenommen, sehr viel Information in Bild und Text. Du machst Dir sehr viel Arbeit, alle Achtung!
    LG, Uwe!
  • Ursula Elise 21. März 2012, 14:49

    Ich hab bis zum Ende gelesen: vor eben mehr als 100 Jahren der 10-Std.-Tag!

    Sonst ein Bilderbogen nach Elisabeth-Art. Warum ist aber bei dem einen Wappen der meckelnbörgische Kuhkopp? Und eigtl. noch anderes...
    lg U

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