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Rafael Mesa-Coto


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Burg Eberbach

Geschichte:
Die Zeit der Burggründung lässt sich aufgrund des Fehlens sicherer schriftlicher Quellen nur durch archäologische Befunde, architektonische Beurteilungen und die historischen Hintergründe erschließen. Als Ursprünge der drei Burgen werden in der jüngeren Forschung für die Vorderburg das letzte Viertel des 12. Jahrhunderts, für die Mittelburg die Zeit um 1200 oder kurz danach und für die Hinterburg das zweite Viertel des 13. Jahrhunderts angenommen.

Für das Jahr 1196 wird ein Graf Konrad von Eberbach (vermutlich identisch mit Graf Konrad von Lauffen), ein Dienstmann des Bischofs von Worms, der möglicherweise auch der Erbauer der ersten Burg gewesen ist, urkundlich erwähnt. Mit dem Erlöschen des Lauffener Geschlechts (nach 1212) dürfte sie wohl in den Besitz derer Erben, der Herren von Dürn übergegangen sein. Im Jahr 1227 erwirbt König Heinrich (VII.) die Burg Eberbach vom Wormser Bischof Heinrich II. Danach scheinen die Burgen noch bis zum Jahr 1330 in Reichsbesitz verblieben zu sein, um dann in diesem Jahr an die Pfalzgrafen verpfändet zu werden, die sie in der Folgezeit als Vogtei der Kurpfalz nutzten.

Nach der Verpfändung der Stadt und der Burgen durch Ruprecht III. von der Pfalz im Jahre 1402 an die Herren von Handschuhsheim und Hirschhorn sowie der Freigabe zur Schleifung 1403 wurde die Anlage bereits im 15. Jahrhundert dem Verfall überlassen. Die Ruine wurde nach und nach abgetragen und ihre Steine für Bauvorhaben in Eberbach und besonders zur Errichtung von Wildmauern (zum Schutz der waldrandnahen Äcker) verwendet.

Die verbliebenen Reste der Vorder- und der Mittelburg wurden in zwei Grabungskampagnen 1908/09 und 1927/28 freigelegt. Einige Bauteile wurden in diesem Zusammenhang wieder rekonstruiert. Eine systematische wissenschaftliche Erforschung und Teilrekonstruktion der Hinterburg erfolgte erst in den Jahren 1959-1963.

Heute ist die Burg ein beliebtes (nicht bewirtschaftetes) Ausflugsziel in waldreicher Umgebung mit imposantem Blick über die Stadt Eberbach und das Neckartal. Zu erreichen ist die Burg Eberbach von einem Waldparkplatz an der L524 (Neue Dielbacher Straße, 20 Minuten Fußweg) oder über einen Wanderweg (HW 34 des Odenwaldklubs, 45 Minuten) von der Stadtmitte Eberbachs aus.
Anlage:
Die heute nur noch als Ruine erhaltene Burgengruppe besteht aus Vorder-, Mittel- und Hinterburg. Die Burgen liegen auf der Burghälde, einem Bergsporn, der mit der Spitze nach Süden weist und ein peripherer Ausläufer des Massivs des Katzenbuckel ist.
Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Burgen der Anlage ist bis heute ungeklärt. Aufgrund der schwachen Quellenlage könnten hier wohl nur weitere archäologische Ausgrabungen Gewissheit bringen. Es gibt jedenfalls keinerlei bauliche Verbindungen zwischen den drei Burgen. Im Gegenteil: die gesamte Anlage weist bauliche Eigenarten auf, die dafür sprechen, dass die einzelnen Komponenten möglicherweise trotz räumlicher Enge bewusst gegeneinander abgegrenzt wurden.

Kommentare 8

  • SarahLondon 11. November 2010, 22:14

    wow echt top.
    Ich war schon oft dort oben. aber das nen ich doch mal Interessant gemacht.

    Glg
  • KBS 705 10. November 2010, 18:10

    Klasse Bearbeitung!
    Gute Information über die Burg da oben um´s Eck.

    VG KBS 705
  • Gabriele Benzler 21. März 2007, 21:27

    Super die Aufnahme und die Bearbeitung. Ganz klasse dokumentiert.
    LG Gabi
  • Nicole New 15. März 2007, 9:46

    ...wie Oliver.
    LG Nicole
  • Oliver Suhr 15. März 2007, 7:43

    Märchenhaft schön, ein Motiv wie geschaffen für IR.
    Toll daß Du Dir die Mühe gemacht hast etwas zur Burg zu schreiben.
    LG Olli
  • simply-infrared 15. März 2007, 3:13

    Ja, märchenhaft ist der richtige Ausdruck für das Bild.
    Schön aufgebaut mit dem Baum rechts, der zur Ruine weist.
    LG Marc
  • Gewitterwolke 14. März 2007, 22:07

    Das sieht aus wie aus einem Märchenfilm. Sehr schön!
    LG Marion
  • Klaus Duba 14. März 2007, 21:07

    Hallo Rafael,
    schön, mal wieder was von dir zu sehen! Deine IR-Aufnahmen sind wirklich gelungen.Diese eigenwillige Färbung der Bäume im Kontrast zum Himmel ist echt der Hammer! Zusammen mit der guten Bildgestaltung ein klasse Bild!
    LG
    Klaus