221 - Ihr fragt - wir antworten!

Kreativ in 2024?
Dein Freund - die Schublade?
Weniger Skills durch mehr Automatik?

Heute widmen wir uns zwei Fragen unserer Hörerinnen und Hörer und sprechen über Möglichkeiten, im kommenden Jahr kreativ zu sein und gehen der Frage auf den Grund, in wie fern die "Schublade" der beste Freund des Fotografen sei. Darüber hinaus interessiertuns, ob durch zu viele Automatiken und Helferlein in den Kameras uns unsere fotografischen Skills abhanden kommen.

Setz dich gern zu uns! Wir freuen uns auf Dich!

Viel Spaß mit Episode 221
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Liebe Grüße!
Lars und Falk



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Kommentare 2

  • Uwe - Ein Alzeyer in Bremen - 4. Dezember 2023, 8:14

    "Dann möchte ich die sehen, die ein ebenso gutes Bild machen ... also technisch gesehen"

    Fotografische Skills

    Wer braucht die und warum?

    Zum Eingangssatz meines Postings, ist ja ein Zitat von Lars im Podcast. Ich behaupte,  ich mache mit einer analogen ein ebenso gutes/schlechtes Bild, wie in der gleichen Situation mit einer digitalen.

    Ob das technisch genauso gut ist, technisch im Sinne von korrekter Belichtung, nun ja solange es keine besondere Situation ist, vermutlich schon, in besonderen Situationen hängt es davon ab, wie schnell es gehen muss. Ich bin knapp 60, habe also 30 Jahre meines Lebens analog und 20 Jahre digital fotografiert.  Habe ich Zeit, dann erinnere ich mich an die etwas verschütteten Skills ;-)) Ist es hektisch ... dann im Zweifel Belichtung dicker Daumen und lieber zu hell als zu dunkel (also genau andersrum als bei digital).

    Ob das technisch genauso gut ist im Sinne von Bildaufbau, wieso nicht? :-)) Ich fotografiere mit den iPhone nicht anders als mit ner Agfa Klack :-)) Das ändert ja nichts daran, wie ich sehe, und wie ich ein Bild aufbauen will.

    Warum schreibe ich das?

    Ich hatte die Tage Besuch von einer jungen Fotografin. Johanna hat wie ich ne Fuji und ihr Vater (=mein bester Freund) hoffte, die kommt nun von mir zurück und weiß alles über Blende und Zeit. Wir tobten zusammen durch Bremen, die Kameras im Anschlag und suchten uns Motive aus, die uns beide reizten. Sie mit einem 55 - 200mm und ich mit einem 16 - 80mm. Konnten wir ja tauschen und hatten so von 16 - 200 mm die volle Abdeckung.

    Sie hatte die Kamera die ganze Zeit auf P - und stellte dazu ein, was sie fotografieren will, also z.B. Architektur, Portrait, schnelle Autos. Ich hatte die Kamera mal auf M, meistens auf A, gelegentlich auf S. Beide hatten wir die ISO Automatik mit Grenze bei 3200 angestellt.

    Sie hat was bei mir gelernt, nämlich mehr auf den Bildaufbau zu achten. Sie hat auch gelernt, schon gleich die Belichtung zu korrigieren, wenn die Automatik nicht mehr weiter weiß - an dem Tag Ende Oktober oben tiefstehende, knallende Sonne, in den Strassen tiefdunkle Schatten. Sie hat gelernt, das sind Situationen, in denen man sich ggf. entscheiden muss. Entweder ist was reinschwarz oder reinweiß ;-)) Sie weiß nun auch, dass die Sony Sensoren (sind ja in der Fuji) lieber unter als überbelichtet werden. 

    Wie hat sie ggf. korrigiert? Naja, an der Belichtungskorrektur gedreht.

    Sie hat in der Kameratasche einen Zettel von mir, auf dem was zu M, A und S steht ... für den Fall, dass die Automatik mal wirklich es nicht mehr hinbekommt ... sie hat auch das Grundprinzip von Blende - Zeit - ISO kapiert. Aber, an den modernen Kameras braucht sie es nicht, bei dem was sie fotografiert. 

    Den Terz mit M,A,S ? Nö ... ihre Bilder waren ja nicht schlechter als meine ... ihre zwingende Logik, warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Zweiter Satz ihrer Logik, wenn ich mich nicht um den Kram kümmern muss, kann ich viel besser das umsetzen, was Uwe mir über Bildaufbau und so erzählt hat. Z.B. dass bei Portraits dem Model kein Baum aus dem Kopf wächst ;-)) 

    Man hat - einfach mal so eine Theorie - die Parameter:
     Zeit (die ich habe um ein Bild zu machen), Aufbau des Bildes, Erkennen der Lichtsituation und Erkennen der Folgen daraus, technische Umsetzung (Blende, Zeit, ISO).

    Diese Parameter muss ich bedienen, um ein gutes Bild zu machen. Je nach Erfahrung geht die Bewertung/Einstellung dieser Parameter schneller oder langsamer. Eine eher unerfahrene Fotografin wie Johanna hat, wenn sie bestimmte Parameter die Kamera erledigen läßt, eben viel mehr Zeit, für den Bildaufbau - und das "Sehen des Lichts".

    Nicht umsonst machen viel Fotografen, die auf manuelle Bedienung, Analog, Zeit für ein Bild ... stehen, eben Landschaftsaufnahmen. Die Landschaft läuft nicht weg.

    Streetfotografen machten schon immer "Kompromisse" (bzw. arbeiteten mit einer "manuellen Automatik" ;-))  Sie haben keine Zeit, also ist die Blende/Zeit so eingestellt, dass sie eine möglichst große Tiefenschärfe bei möglichst idealer Belichtungszeit haben. Somit hatten sie Zeit für die Komposition des Bildes, und mussten sich um Fokus/Belichtung nicht kümmern.

    Letztlich ist das genau das, was Johanna mit "P" auch macht ... die einzustellenden Parameter begrenzen, um Zeit für die ihr wichtigen Parameter zu haben. Kann sie analog fotografieren? Nö! Macht sie das? Nö! So what? Und wenn sie irgendwann mal analog fotografieren will, beherrscht sie eben andere Parameter schon im Tiefschlaf, und kann sich nun um die bisher vernachlässigten Parameter kümmern. 

    Auf was ich raus will ... ich weigere mich Skills auf Blende, Zeit, ISO zu begrenzen. Nur weil einer den Hokuspokus mit Belichtungsmesser, Kamera voll analog beherrscht, macht er keine guten Bilder. Technisch gut ja, aber mal so unter uns, wenn was technisch nicht so gut ist, mir aber was sagt, ist es mir lieber, als ein technisch perfektes, aber stinklangweiliges Bild. Ideal ist natürlich, dass alles passt! Nicht falsch verstehen! Nur bieten die modernen Kameras (inklusive Smartphones) eben die Möglichkeit, Fotografieren anders zu lernen, als ich das z.B. in den 70ern lernte. Erst andere Skills zu entwickeln. 

    Das fiel mir - so als Ergänzung zu euren Gedanken ein ... ich musste nun endlich mal ausformulieren, was mich - der ich häufig mit jungen Fotografen zu tun habe - an bestimmten Aussagen stört. Dieses unterschwellige bis sehr laute Fordern von Skills, die man heute eigentlich nicht mehr so wirklich benötigt ... liegt diese Forderung daran, dass wir Älteren etwas gelernt haben und nun muffellig werden, weil die Jungen es mit Stellung P und Wahl im Menü auf Portrait, Landschaft, Autorennen ebenso gut hinbekommen?

    Gehen viele von uns Älteren deshalb auf Analog, weil es uns zwei Dinge liefert:
    a) Erinnerung an den Beginn unserer Fotografie und das Suchen nach der kindlichen Begeisterung daran?
    b) Weil wir es können und "die" nicht? ;-))

    Danke für Euren Podcast, höre ich immer wieder gerne. Regt immer sehr zum Nachdenken an.

    Liebe Grüße Uwe
  • Blomy 29. November 2023, 17:41

    Hallo Ihr Beiden es hat wieder richtig Spaß gemacht Euch zu zuhören. Ich wäre für eine Extrafolge Tipps für Weihnachtsgeschenke für Fotografen. Die darf sich dann meine Liebste anhören. Bei dem Thema Kalender musste ich schmunzeln, wie Lars erzählte das seine Mutter letztes Jahr einen Kalender mit verschiedenen Bildern quasi ein Best of gemacht hat und dieses Jahr der Kalender ein Thema hat. Ich hatte das auch so. Dieses Jahr hat mein Kalender das Thema Wassertropfen. Freies Zitat aus Star Wars, "Lars ich bin deine Mutter". ;-) Wobei ich meinen Kalender für 25,-€ an meine Kunden vertreibe und den kompletten Erlös spende. Ich wurde schon nach den Kalender für 2025 gefragt.
    Kalenderdeckblatt 2024
    Kalenderdeckblatt 2024
    Blomy

    War das früher nicht eher der Schuhkarton mit den Bildern und nicht die Schublade. Es ist schon interessant Eure Beiden unterschiedlichen Sichtweisen im Bezug auf Schublade zu hören. Die eigene Heimat zu erkunden finde ich sehr spannend, so habe ich bei uns in Göttingen den versteinerten Meeresboden entdeckt, in den ich noch Fossilen finden kann. Es ist wohl so das man für die eigene Umgebung blind wird, sie ist ja jeden Tag da. Es obliegt doch mir als Fotograf meine Heimat spannend abzulichten.
    Gruß Andreas