World Press Foto Of The Year

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 46 von 75
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Jochen Sachweh schrieb:


Zitat:Erschütternde Bilder helfen vielen Menschen, der Fotograf kann
nur einem Menschen helfen.
Übrigens haben Journalisten dem napalmverbrannten Mädchen Kim
Phúc geholfen zu überleben.



Aha, du würdest also Leben gegen Leben aufrechnen?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 47 von 75
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Tee Gee schrieb:

Zitat:Jochen Sachweh schrieb:


Zitat:Erschütternde Bilder helfen vielen Menschen, der Fotograf

kann
Zitat:nur einem Menschen helfen.
Übrigens haben Journalisten dem napalmverbrannten Mädchen Kim
Phúc geholfen zu überleben.



Aha, du würdest also Leben gegen Leben aufrechnen?

Wenn du das als Aufrechnen bezeichnest:
Ja, ein verlorenes gegen 100.000 oder noch mehr gerettete Leben.
Die Bilder und Filme von Atombombenexplosionen haben wohl die ganze Welt vor der Vernichtung bewahrt.
Was hat denn den Krieg in Vietnam beendet?
Doch wohl auch die Bilder von Kim Phúc, vom Massaker von My Lai, den Opfern von Agent-Orange.
Als ich eben suchte bin ich auf diesen Artikel gestoßen:
http://www.welt.de/print-wams/article60 ... etzte.html
Welche emotionale Wirkung hat denn dieser Artikel ohne Fotos?
Wie schnell ist er denn vergessen?
XYniel XYniel Beitrag 48 von 75
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@usha:...Ich für mich, könnte mir nicht vorstellen solche Szenen zu fotografieren. Das lässt einen doch nicht kalt, zuzusehen wie ein Mensch ermordet wird und das noch abzulichten. Ich kann mir das nur so erklären: Der Fotograf hat seine natürliche Hemmschwelle bereits eingebüßt. Vielleicht weil er zuvor noch viel schlimmere Szenen gesehen hat?


ich kann deine überlegung nachvollziehen,und glaube mir, den fotografen läßt es ebenso nicht kalt. ich kenne -persönlich- leider nur 2 fotografen, die selbiges machen. und beide sind extrem belastet, einer davon ertränkt den "wahn" im suff. beide aber sehen ihre arbeit -vom "wahnsinn" der welt zu berichten- als so wichtig an, dass sie weit über normale grenzen gehen.

und umsonst sind bei AI in etwa 280 fotografen/journalisten gelistet, die wegen ihrem einsatz in haft sind/waren oder sogar ermordet wurden.

ich habe vor diesen zwei (andere kenne ich nicht, kann also nichts darüber sagen) extrem hohe achtung und respekt! sie tun etwas enorm wichtiges, wärend andere nur reden oder wegschauen wollen, ja sogar deren bilder verurteilen, anstatt die darauf dargestellte tat!




@Tee: ...von so etwas Widerwärtigem und Menschenverachtendem Fotos zu machen ...

gott-sei-dank gibt es solche menschen, die diesen "wahnsinn" in die wlet hinaustragen und nicht still sind!




@Tee: Stell dir die Situation doch vor: Du wirst Zeuge eines archaischen Hinrichtungsrituals und anstatt zu helfen (ok, das ist schon sehr blauäugig)

mehr als blauäugig. übrigens, wie hilfst du dem opfer? du hast ja jetzt die fotos gesehen?



@Tee: Wenn man dafür nicht ziemlich kaputt, im Sinne von gefühlskalt/berechnend etc sein muss, dann weiß ich es auch nicht mehr.


stimmt, da muss ich dir recht geben. du weisst nichts von deren emotionen. im gegenteil, du unterstellst ihnen negatives um sich dann darüber aufzuregen. was soll das?



@tee: Und wenn du das nicht verstehst, was ich/wir mit kaputt meine/n, dann tust du mir nur leid.

ich tue dir leid?
spare dir diese große emotion lieber für die opfer auf und tue etwas dagen, anstatt dem regime indirekt zu helfen und solche aufrüttelnten fotos madig zu machen und vielelciht sogar zu verhindern, damit die wirklcihen täter unbehelligt weitermachen können.


@tee:...ich ziehe meinen Hut vor Journalisten wie Kevin Carter, der 1993 für World Press Photo ein verhungerndes sudanesisches Mädchen fotografierte, hinter dem der Geier schon wartete, diesem Mädchen aber nicht geholfen hat, sondern einfach weiter ging und wenige Monate später Selbstmord beging, weil er u.a. mit dieser Gewissensnot nicht mehr leben konnte.


du ziehst den hut vorm "nichtstun und selbstmord"?


ich kan deine argumentation nicht nachvollziehen, deswegen hoffe ich, es nur falsch zu verstehen.


ich persönlich finde,
die täter sind nicht die fotografen, sondern jene, die das, was fotografiert wird, veranlassen. das muss ans licht, so oft und so lange, bis es abgestellt wird und solange man es den fotografen in diesem zusammenhang verbieten möchte.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 49 von 75
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Im absichtlich Missverstehen bist du gut, das muss ich dir lassen.

Natürlich ziehe ich nicht den Hut vor Selbstmord und Nichtstun, sondern vor der moralischen Konsequenz eines Kevin Carter und natürlich kann so ein Bild viel bwegen. Wenn es in diesem fall so wäre - gut, aber ich bezweifele das. Das Thema Steinigung ist sattsam bekannt, ohne dass sich in den letzten Jahren etwas geändert hätte. Da wird dieses Foto auch nicht mehr bewegen, fürchte ich.

Mir zu unterstellen, ich würde dem Steinigungsopfer nicht helfen wollen, indem ich dieses Foto kritisiere, ist schon ein starkes Stück. Meinst du deine Haltung ändert da mehr?

Das Ganze ist ein schwieriges Thema, ohne Zweifel, aber ich schrecke immer noch vor der Haltung dieses Fotografen zurück, der angesichts der schrecklichen Tat einfach nur seine Kamera zückt und draufhält. Ich finde das nach wie vor problematisch.
XYniel XYniel Beitrag 50 von 75
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aja,
1. wäre es größenwahn, wenn man meinte, ein foto könnte etwas verändern. da braucht es viele und lange zeit, darum ist jedes foto auf diesem weg wicht.
2. vor selstmord als eine moralische konsequenz den hut zu ziehen finde ich komisch. und ich denke, dass die moral nicht die ursache für den selbstmord war, sodnern max. der impuls für eine kranke psyche. gesunde menschen bringens ich nicht um sondern lösen probleme auf andere art und weise und wenn sie sich schuldig fühlen, indem sie wiedergutmachung, direkt oder indirekt, leisten.
3. natürlich, da gebe ich dir recht, ist es ein schwieriges thema. und natürlich müssen wir beide nicht einer meinung über den lösungsweg sein. das ist ok....

meinen habe ich skizziert:
solange es "wahnsinn" gibt, muss dieser mit allen medien solange publiziert werden, bis er mobilisiert und abgestellt wird und weiters jeder übertäter vor der publizität derart angst hat, dass er den "wahn" nicht machen wird.


und für mcih ist nicht das foto, das aufzeigt der "wahn", sodnern es ist "wahn", was es zeigt!

in diesem sinne
lg XYniel




PS: welche ethik ziehst du für deine überlegung zu rate?



Nachricht bearbeitet (19:29)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 51 von 75
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also, ich glaub, fotos werden ueberbewertet.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 52 von 75
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Trotz Fotos begeben sich Menschen in Problemgebiete um sich zu vergewissen dass die Wahrheit dargestellt wird.
Das sagt schon alles.
XYniel XYniel Beitrag 53 von 75
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oder WEGEN der fotos?


;-)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 54 von 75
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Hier ist man gerade da angekommen wo Mediengesellschaften wie z.B. die USA schon lang sind.

Die täglichen Soaps und Gewaltfilme sind so langweilig dass man lieber echte Verfolgungsjagd auf die Autobahnen bei spezialisierte Sender guggt.
Oder Razzien der Omonmilizen oder oder ...

Die gezeigte Bilder sind nichts im Vergleich was nicht gezeigt wird.
Velanor G. Velanor G. Beitrag 55 von 75
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XYniel:
"vor selstmord als eine moralische konsequenz den hut zu ziehen finde ich komisch. und ich denke, dass die moral nicht die ursache für den selbstmord war, sodnern max. der impuls für eine kranke psyche. gesunde menschen bringens ich nicht um sondern lösen probleme auf andere art und weise und wenn sie sich schuldig fühlen, indem sie wiedergutmachung, direkt oder indirekt, leisten."

Ein Selbstmord ist die letzte Möglichkeit des Menschen aus einer Situation zu flüchten. Ob es in dieser oder jener Situation "angebracht" und "nützlich" oder "moralisch" war, ist eine andere Frage, aber ich würde nicht verallgemeinernd sagen, dass ein Mensch, der sich selbst umbringt oder sich umbringen will, unbedingt psychisch krank ist. Und ich finde, dass es sehr wohl Fälle gibt, in denen es die Moral ist, die zu einem Selbstmord verleiten kann.
XYniel XYniel Beitrag 56 von 75
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"...aber ich würde nicht verallgemeinernd sagen...
Und ich finde, dass es sehr wohl Fälle gibt, in denen es die Moral ist, die zu einem Selbstmord verleiten kann..."


hmm,
mit dem ersten teil hast du -wahrscheinlich- recht, verallgemeinerungen sind nicht gerade sehr klug.

zum 2ten teil hätte ich zwei fragen
1. welche ethik oder ethischer satz (axiom) kann zum selbstmord verleiten
2. was wäre für dich so ein fall?

mir ist klar, dass wir uns jetzt auf sehr hypothetischen wege begeben... aber vielleicht gelingt es ja ein wenig

lg XYniel
Velanor G. Velanor G. Beitrag 57 von 75
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1. Welche Ethik und Axiom? Es kommt auf den Fall an...

2.
(a) Man soll gefoltert werden, um Information über andere Menschen freizugeben, was gleichzeitg ihren Tod bedeuten würde, und hat keine Möglichkeit zu fliehen.

(b) Sich in Todesgefahr zu begeben, um anderen zu helfen. Ist vielleicht kein direkter Selbstmord, kann aber so interpretiert werden.

(c) Sich selbst umbringen, weil man in einem Zustand ist, welcher einem ein menschwürdiges Leben nicht mehr ermöglicht.
XYniel XYniel Beitrag 58 von 75
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1. ethik die situativ ist? ein widerspruch für mich. für mich muss die situation an der ethik geprüft werden, nicht umgekehrt.

2. hmmm, ja, sind punkte, die es wert sind, überlegt zu werden, wobei ich vor allem pkt b & c zum freitod zähle. a ist schon sehr kritisch und schwierig.

aber du hast recht, dahinter könnten freie motive zur selsttötung liegen. sie sind aber nicht vergleichbar mit dem selbstmord, der nichts (mehr) an suich verhindert oder verbessert, bzw. verändert, was für "sinngebung" notwendig wäre.

aber gute überlegungen...
lg XYniel
Velanor G. Velanor G. Beitrag 59 von 75
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"ethik die situativ ist? ein widerspruch für mich. für mich muss die situation an der ethik geprüft werden, nicht umgekehrt."

Ich würde die Moral einer Person in einer Situation gemäß dem Handeln dieser Person und ihrer eigenen Erklärung dafür festlegen. Menschen mit verschiedenen ethischen Grundsätzen könnten in einer Situation gleich handeln.
Es kommt halt nicht nur auf die Situation an, wie es sich bei mir angehört hat.

Ich verstehe nicht, warum du jedem Menschen das Recht absprichst, sein Leben auf diese endgültige Art und Weise zu bestimmen und sie herabwürdigst, wenn der Selbstmord für dich keinen "Sinn" macht und zu wenig "verändert". Das ähnelt ja schon ziemlich stark der Haltung einiger großer Einrichtungen des Christentums...
XYniel XYniel Beitrag 60 von 75
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Ich verstehe nicht, warum du jedem Menschen das Recht absprichst, sein Leben auf diese endgültige Art und Weise zu bestimmen und sie herabwürdigst, wenn der Selbstmord für dich keinen "Sinn" macht und zu wenig "verändert". Das ähnelt ja schon ziemlich stark der Haltung einiger großer Einrichtungen des Christentums...



nun, da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.

es ist meine volle überzeugung als liberaler mensch, dass, wenn freiheit etwas bedeutet, dann das recht, mit sich und seinem körper machen zu dürfen, was man will. ich spreche göttern oder deren vertretern das recht ab, mich als "haustier" halten zu dürfen und über mich und meinem köper bestimmen zu wollen.

was man aber auch berücksichtigen muss ist, dass es da bestimmte dinge zu berücksichtigen gibt. es gibt nicht die totale situative freiheit.
es gibt "verwirrungszustände", in dem man etwas macht,d as man später bereut. psychsiche krankheiten, verwirrtheiten oder geistige unreife udgl. sind nun mal realität. und wenn man krank ist, so ist man minder entscheidungsfähig.
natürlich ist mir klar, dass da die grenzen grau sind, aber trotzdem, oder vor allem deswegen müssen sie aufrecht erhalten werden.
wenn man aber voll entscheidungsfähig ist, so -nach meiner persönlichen überlegung- soll jeder machen dürfen mit sich und seinem leben (solange er nichta ndere massiv beeidträchtigt) was er möchte.
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