World Press Foto Of The Year

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XYniel XYniel Beitrag 31 von 75
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aus der handlung an sich würde ich nicht so einfach "reife" ableiten. was ich meine ist, dass man nur als reife persönlichkeit, was zum beispiel kinder ugl. weniger sind, sich von sitationen nicht mitreissen lassen.

du schreibst, dass diese personen kaput sein müssen. kaput im sinne von was? geistiger erklrankung? wie meinst du das?

ich kann nichts "kaputes" -im sinne geistig krank- darin erkennen, wenn menschen fakten ablichten, noch dazu, wenn es teil ihrer aufgabe ist.

also, worin sind journalisten kaput?
Romana T. Romana T. Beitrag 32 von 75
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Jochen Sachweh schrieb:

Zitat:RomanaTiny schrieb:

Zitat:Man könnte einwenden: Seit der Erfindung der Fotografie ist

die
Zitat:Menschheit nicht so viel friedlicher geworden.


Das möchte ich bestreiten.
Die Entwicklung in Deutschland empfinde ich doch als sehr
positiv. Und einen nicht unbeträchtlichen Teil haben auch Fotos
dazu beigetragen.
Leider haben wohl nur wenig diese Dokumentation gesehen, auf
die hier im Forum hingewiesen wurde:
http://programm.ard.de/?sendung=2872456 ... 8&list=now
Sie war hervorragend gemacht und es wurde auch gezeigt, wie die
amerikanische Politik auf dieses Foto reagierte.
Den Widerstand gegen die Beteiligung Deutschlands am
Afghanistan-Krieg wäre wohl ohne Film und Foto nicht so stark.
Deutschland war ca. 60 Jahre an keinem Krieg beteiligt (leider
nun nicht mehr), das schreibe ich auch Filmen und Fotos zu.



Zitat:
Nachricht bearbeitet (6:40)



Ich habe geschrieben: Die Menschheit. Nicht: Deutschland.
(Auch in Deutschland sind Fotos der Nazi-Greueltaten erst in die Presse gekommen, nachdem alles vorbei war. Fotos haben nichts entschieden)

International gesehen geht es derzeit nicht besonders friedlich zu auf dieser welt.

Natürlich können einzelne Fotos wie das von dem Mädchen in Vietnam Meinungen steuern.
Es hat sich aber seitdem nicht nur die Fotografie, sondern auch die politische Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die amerikanische, weiterentwickelt...
XYniel XYniel Beitrag 33 von 75
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wenn bilder keinen einfluss hätten,gäbe es wohl keine werbung...

und desto weniger man an die "macht" von bildern glaubt, desto anfälliger ist man auf sie.

diktatorische system versuchen nicht umsonst zuerst die blderwelt, ob in print oder tv, in den griff zu bekommen.

und man sollte nicht fergessen, dass vor rund 1200 jahren ein bilderstreit mit krieg geführt wurde, weil sie erkannt haben, dass sie mächtig sind.

lg und gute nacht
XYniel
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 34 von 75
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RomanaTiny schrieb:

Zitat:Es hat sich aber seitdem nicht nur die Fotografie, sondern
auch die politische Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die
amerikanische, weiterentwickelt...


Weil sie die Meinungsbildung der Medien erkannt haben.
Denke nur mal an die "Embedded" Journalisten. Warum wohl?
Weil sie kontrollierte Szenen vor Augen geführt bekamen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 35 von 75
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Nein Jochen.
Weil sie bewußt zu schützen waren hat man die in verhältnismassig ruhige Ecken chauffiert.

Je eifriger der Typ, desto ruhiger die Ecke.
(Alte Soldaten Weißheit)

Und, um auf die Ikonoklasten von XYNiel zurück zu kommen, ich kann ebenso an das Gewinnerbild zweifeln.
Dies kann in jeden beliebige arabische Stadt aufgenommen worden sein, mit Statisten.

Es ist schon genug bewiesen dass Bilder sehr großen Einfluß haben.
Sei es nur durch gekönnte Schnitt.

Nur der der selbst vor Ort war kann bezeugen dass sie tatsächlich die Wahrheit dar stellen.

Bilder allein, ohne Zeugnis, ohne Wille zu Änderung, ohne treibende Kraft, bewegen echt wenig.
Weiter mit der Werbung oder das Wetter. Je nach dem...
Thorsten Strasas Thorsten Strasas Beitrag 36 von 75
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XYniel schrieb:

Zitat:hat nicht

das häßliche ebenso anspruch abgelichtet zu werden
wie das schöne, dass ansprechende?


Außerhalb der FC schon.
Hier aber gibt's Blümchen, Tierchen und Sonnenuntergänge. Fotografiert man etwas anderes, ist man eben "kaputt".
XYniel XYniel Beitrag 37 von 75
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@dany:...Nur der der selbst vor Ort war kann bezeugen dass sie tatsächlich die Wahrheit dar stellen.

und selbst dieser interpretiert das gesehene. dem rest von dir kann ich nur zustimmen. somit gibt es kein "objektives" bild, jedes ist schon vorinterpretiert und sei es nur durch den ausschnitt... was das wort ja schon sagt. es schneidet etwas vom gesmten raus, ist also ein gewollter akt.




@thorsen: Hier aber gibt's Blümchen, Tierchen und Sonnenuntergänge. Fotografiert man etwas anderes, ist man eben "kaputt".

schöne art "kaputt" zu sein ;-)


lg XYniel
Katja B Katja B   Beitrag 38 von 75
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chris-3 schrieb:

ob aber
Zitat:der STERN, der diese Serie in einem der letzten Hefte
abgedruckt hat, dies mehr aus Gründen journalistischer
Aufklärungspflicht als der Auflagensteigerung getan, darf
bezweifelt werden.



In den letzten Jahren hat der Stern immer die "World-Press-Photos" in einer Serie "gezeigt". Ob dadurch mehr Zeitschriften verkauft werden wage ich zu bezweifeln.
°Usha° °Usha° Beitrag 39 von 75
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XYniel schrieb:
Zitat:@usha:...Andererseits frag ich mich, wie verkraftet Mensch das?

nun, andere verkraften einen offenen menschlichen körber nicht,
ärzte essen dabei ne "wurschtsemmel" ich denke, dass hat sehr
viel mit der reifen persönlichkeit zu tun....


lg XYniel


Was meinst du denn mit "reifer Persönlichkeit"?
Ich für mich, könnte mir nicht vorstellen solche Szenen zu fotografieren. Das lässt einen doch nicht kalt, zuzusehen wie ein Mensch ermordet wird und das noch abzulichten. Ich kann mir das nur so erklären: Der Fotograf hat seine natürliche Hemmschwelle bereits eingebüßt. Vielleicht weil er zuvor noch viel schlimmere Szenen gesehen hat?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 40 von 75
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XYniel schrieb:


Zitat:du schreibst, dass diese personen kaput sein müssen. kaput im
sinne von was? geistiger erklrankung? wie meinst du das?

ich kann nichts "kaputes" -im sinne geistig krank- darin
erkennen, wenn menschen fakten ablichten, noch dazu, wenn es
teil ihrer aufgabe ist.

also, worin sind journalisten kaput?


Also, erstmal schrieb ich, dass sie "kaputt" seien, nicht "kaput", soviel Korrektheit muss sein ;-)
Für mich heißt das -ähnlich wie °Usha° vor mir gesagt hat - dass man schon in negativer Weise abgebrüht sein muss, von so etwas Widerwärtigem und Menschenverachtendem Fotos zu machen und hinterher auch noch die Chuzpe hat, diese Bilder bei einem Wettbewerb einzureichen. Stell dir die Situation doch vor: Du wirst Zeuge eines archaischen Hinrichtungsrituals und anstatt zu helfen (ok, das ist schon sehr blauäugig) oder vor Schrecken davon zu laufen, zückst du deine Kamera und lichtest das Ganze ab. Das ist in meinen Augen auch nicht besser als die ganzen Mobbing-Videos auf youtube, die irgend welche Schulhofproleten und -chaoten aufgenommen haben, nur unter dem Mäntelchen des Enthüllungsjournalismus. Wenn man dafür nicht ziemlich kaputt, im Sinne von gefühlskalt/berechnend etc sein muss, dann weiß ich es auch nicht mehr. Und wenn du das nicht verstehst, was ich/wir mit kaputt meine/n, dann tust du mir nur leid.
Natürlich kann man durch Bilder etwas verändern, aber als Fotojournalist hat man auch eine ethische Verantwortung und ich ziehe meinen Hut vor Journalisten wie Kevin Carter, der 1993 für World Press Photo ein verhungerndes sudanesisches Mädchen fotografierte, hinter dem der Geier schon wartete, diesem Mädchen aber nicht geholfen hat, sondern einfach weiter ging und wenige Monate später Selbstmord beging, weil er u.a. mit dieser Gewissensnot nicht mehr leben konnte.
Romana T. Romana T. Beitrag 41 von 75
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Jochen Sachweh schrieb:

Zitat:RomanaTiny schrieb:

Zitat:Es hat sich aber seitdem nicht nur die Fotografie, sondern
auch die politische Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die
amerikanische, weiterentwickelt...


Weil sie die Meinungsbildung der Medien erkannt haben.
Denke nur mal an die "Embedded" Journalisten. Warum wohl?
Weil sie kontrollierte Szenen vor Augen geführt bekamen.


An die denke ich ja die ganze Zeit.
Da entstehen Fotos unter gewissen Rahmenbedingungen. Das Foto ist nur die "ausführende" Instanz, es prägt nur vordergründig die Meinung. Tatsächlich steuern die Meinungsmache jene militärischen/politischen Instanzen, die die Rahmenbedingungen vorgeben. Die Medien und Bilder sind Erfüllungsgehilfen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 42 von 75
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RomanaTiny schrieb:
Zitat:An die denke ich ja die ganze Zeit.
Da entstehen Fotos unter gewissen Rahmenbedingungen. Das Foto
ist nur die "ausführende" Instanz, es prägt nur vordergründig
die Meinung. Tatsächlich steuern die Meinungsmache jene
militärischen/politischen Instanzen, die die Rahmenbedingungen
vorgeben. Die Medien und Bilder sind Erfüllungsgehilfen.


Sehe ich nicht so. Ich kann mich nicht so recht an proamerikanische Fotos erinnern. Ich erinnere mich vielmehr an erschütternde Fotos, die die Greuel des Krieges zeigen und in mir nachwirken.
Wir haben als Kinder bis zum Abwinken Totschießen mit nachgebauten Maschinenpistolen und Totschlagen mit Holzschwertern gespielt. Wir hatten ja keine Vorstellung, was Krieg wirklich bedeutet, wie weh das tut. Ich hatte später sogar eine Armeezeitschrift abonniert. Erst Fotos und Filme haben mir vor Augen geführt, was Krieg wirklich bedeutet.
Thorsten Strasas Thorsten Strasas Beitrag 43 von 75
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Jochen Sachweh schrieb:

Zitat:Sehe ich nicht so. Ich kann mich nicht so recht an
proamerikanische Fotos erinnern.


Es geht dabei auch nicht um proamerikanische Bilder. Sondern um Bilder, die Du nicht siehst.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 44 von 75
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..warum dann die offensichtlich grausamsten Bilder? Kein Zufall...
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 45 von 75
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Tee Gee schrieb:

Zitat:XYniel schrieb:


Zitat:du schreibst, dass diese personen kaput sein müssen. kaput im
sinne von was? geistiger erklrankung? wie meinst du das?

ich kann nichts "kaputes" -im sinne geistig krank- darin
erkennen, wenn menschen fakten ablichten, noch dazu, wenn es
teil ihrer aufgabe ist.

also, worin sind journalisten kaput?


Also, erstmal schrieb ich, dass sie "kaputt" seien, nicht
"kaput", soviel Korrektheit muss sein ;-)
Für mich heißt das -ähnlich wie °Usha° vor mir gesagt hat -
dass man schon in negativer Weise abgebrüht sein muss, von so
etwas Widerwärtigem und Menschenverachtendem Fotos zu machen
und hinterher auch noch die Chuzpe hat, diese Bilder bei einem
Wettbewerb einzureichen. Stell dir die Situation doch vor: Du
wirst Zeuge eines archaischen Hinrichtungsrituals und anstatt
zu helfen (ok, das ist schon sehr blauäugig) oder vor Schrecken
davon zu laufen, zückst du deine Kamera und lichtest das Ganze
ab. Das ist in meinen Augen auch nicht besser als die ganzen
Mobbing-Videos auf youtube, die irgend welche Schulhofproleten
und -chaoten aufgenommen haben, nur unter dem Mäntelchen des
Enthüllungsjournalismus. Wenn man dafür nicht ziemlich kaputt,
im Sinne von gefühlskalt/berechnend etc sein muss, dann weiß
ich es auch nicht mehr. Und wenn du das nicht verstehst, was
ich/wir mit kaputt meine/n, dann tust du mir nur leid.
Natürlich kann man durch Bilder etwas verändern, aber als
Fotojournalist hat man auch eine ethische Verantwortung und ich
ziehe meinen Hut vor Journalisten wie Kevin Carter, der 1993
für World Press Photo ein verhungerndes sudanesisches Mädchen
fotografierte, hinter dem der Geier schon wartete, diesem
Mädchen aber nicht geholfen hat, sondern einfach weiter ging
und wenige Monate später Selbstmord beging, weil er u.a. mit
dieser Gewissensnot nicht mehr leben konnte.


Erschütternde Bilder helfen vielen Menschen, der Fotograf kann nur einem Menschen helfen.
Übrigens haben Journalisten dem napalmverbrannten Mädchen Kim Phúc geholfen zu überleben.
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